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Cyclop

Cyclop

Titel: Cyclop Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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eine Besatzung in den Weltraum zu befördern -wenn man von den Shuttles zu den russischen Raumstationen absieht: das waren die Selenos-Mondsonden.«
    Bei dem Wort Mond wurde der Präsident hellhörig. »Was ist mit den Selenos-Sonden?«
    »Sie flogen zum Mond, und keine kam zurück. Das Luftkommando findet, daß es selbst für die Sowjets etwas unwahrscheinlich ist, drei simple Sonden hintereinander bei Mondumkreisungen zu verlieren.«
    »Glauben Sie, sie könnten bemannt gewesen sein?«
    »Das tue ich in der Tat«, nickte Emmett. »Die Sowjets lieben ja die Geheimnistuerei. Wie Sie wissen, können sie einen Fehlschlag ihrer Raumfahrtprogramme nur schwer eingestehen. Ich vermute, daß die Vorbereitung ihrer geplanten Mondlandung routinemäßig geheimgehalten wurde.«
    »Aber wenn wir die Theorie akzeptieren, daß die drei Leichen aus einer Selenos-Sonde stammen, wo ist sie gelandet? Sicherlich nicht wie üblich in den Steppen von Kasachstan.«
    »Meine Vermutung geht in die Richtung, daß sie irgendwo bei Kuba niederging.«
    »Kuba.« Der Präsident ließ die beiden Silben ganz langsam auf den Lippen zergehen. Dann schüttelte er den Kopf. »Die Russen würden niemals zulassen, daß ihre Nationalhelden, lebendig oder tot, für so eine verrückte Geheimdienstsache mißbraucht werden.«
    »Vielleicht wissen sie nichts davon.«
    Der Präsident sah Emmett an. »Nichts davon wissen?«
    »Nehmen wir einfach mal an, daß ihr Raumfahrzeug nicht mehr richtig funktionierte, außer Kontrolle geriet und über Kuba niederging. Etwa zur gleichen Zeit taucht Raymond LeBaron mit seinem Zeppelin auf und wird gefangengenommen. Dann tauschen die Kubaner aus einem schwer nachvollziehbaren Grund die Leichen der Kosmonauten gegen LeBaron und seine Mannschaft aus und schicken uns den Zeppelin zurück nach Florida.«
    »Haben Sie eigentlich eine Vorstellung, wie lächerlich das klingt?«
    Emmett lachte. »Natürlich, aber wenn man die bekannten Fakten voraussetzt, ist das immer noch die am wenigsten lächerliche Erklärung.«
    Der Präsident lehnte sich zurück und starrte zu den Deckenornamenten hinauf. »Wissen Sie, das hat mich auf einen Gedanken gebracht.«
    Ein fragender Ausdruck erschien auf Emmetts Gesicht. »Welchen?«
    »Versuchen wir es doch einmal damit. Nehmen wir an, nehmen wir nur einmal an, Fidel Castro will uns eine Botschaft übersenden.«
    »Da hat er sich aber einen sehr merkwürdigen Weg dazu ausgesucht.«
    Der Präsident nahm einen Bleistift und malte etwas auf einen Zettel. »Fidel war noch nie jemand, der besonders viel Freude an diplomatischen Umgangsformen hatte.«
    »Sollen wir die Untersuchung fortsetzen?« erkundigte sich Emmett.
    »Nein«, antwortete der Präsident entschieden.
    »Sie bestehen also weiterhin darauf, das FBI in dieser Sache im dunkeln zu lassen?«
    »Das fällt nicht in Ihren Zuständigkeitsbereich, Sam. Ich bin Ihnen für Ihre Hilfe sehr dankbar, aber Sie haben alles getan, was im Augenblick in Ihrer Macht steht.«
    Emmett klappte seinen Aktenkoffer zu und stand auf. »Kann ich Ihnen noch eine etwas heikle Frage stellen?«
    »Nur los.«
    »Nachdem wir jetzt einen wenn auch schwachen Hinweis auf eine mögliche Entführung von Raymond LeBaron durch die Kubaner haben, warum behält der Präsident der Vereinigten Staaten diese Hinweise für sich und untersagt der zuständigen Regierungsstelle, der Sache weiter nachzugehen?«
    »Eine gute Frage, Sam. Vielleicht wissen wir in ein paar Tagen beide die Antwort.«Nachdem Emmett das Oval Office verlassen hatte, schwang der Präsident in seinem Drehsessel herum und starrte aus dem Fenster. Sein Mund wurde trocken, in seinen Achselhöhlen sammelte sich der Schweiß. Eine düstere Vorahnung hatte ihn befallen, daß es zwischen der Jersey Colony und dem Versagen der russischen Mond-Sonden eine Verbindung gab.
15
    Ira Hagen stieg aus dem Mietwagen und zeigte dem Sicherheitsbeamten seinen Regierungsausweis. Der Wächter rief beim Besucherzentrum des Harvey Pattenden National Physics Laboratory an und winkte Hagen dann vorbei.
    Er fuhr weiter zum Parkplatz und stellte fest, daß sich die High-Tech-Zentren des Landes wenig voneinander unterschieden. Überall die gleiche Glas-Architektur mit Ziegelwänden und abgerundeten Ecken. Am Empfang erwartete ihn eine attraktive Dame, die hinter einem hufeisenförmigen Tisch saß. Sie lächelte sofort, als er die Lobby betrat. »Kann ich Ihnen helfen?«
    »Thomas Judge, Besucher für Dr. Mooney.«
    Sie machte den üblichen

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