Cynster 07 - Nur mit deinen Kuessen
ihr seine Strategien für die Bewirtschaftung. »Ohne Gatting war die Bewirtschaftung des Landes diesseits des Flusses ein ständiges Problem.«
Sie sah ihn an. »Dem unsere Heirat Abhilfe verschafft hat?«
Er sah in ihre Augen. »Ja, das ist richtig.«
Sie ritten in vollkommener Harmonie weiter westwärts durch die Felder. Schließlich kamen sie zu einem anderen Weg, und Gyles machte kehrt und ritt in Richtung des Flusses. »Dieser Weg führt zum Dorf.«
Eine weitere enge Brücke führte sie aus Lambourn heraus. Sie ritten an Obstgärten vorbei, die von Steinmauern umgeben waren. Vor ihnen tauchte eine Kirche mit einem viereckigen Turm auf, die oberhalb des Dorfes lag und von einem Friedhof umgeben war. Sie stießen auf ein gepflegtes Landhaus mit einem weißen Zaun. Kurz vor dem überdachten Friedhofstor machte der Weg eine scharfe Kurve. Gyles blieb an der Biegung stehen und wartete, bis Francesca an seiner Seite war. »Dort liegt das Dorf Lambourn.«
Die Straße fiel leicht ab, bevor sie wieder langsam anstieg. Dort, wo das Dorf und die Häuser zu Ende waren, mündete die Straße auf die Hauptstraße, die die Kutsche am Vorabend ihrer Hochzeit hinuntergefahren war und sie zum Schloss gebracht hatte.
Auf beiden Seiten der Straße drängten sich Häuserreihen dicht aneinander. Die Skala reichte von den Hütten der Arbeiter, die reihenweise aneinander grenzten bis zu den freistehenden Häusern der Wohlhabenderen, die zwischen Veranda und Tor einen kleinen Garten hatten. In der Mitte der Straße kündigten hell gestrichene Schilder über den engen Gehsteigen eine Reihe von Geschäften an. Die Schilder von zwei Gasthöfen waren die größten.
»Ich hätte nicht gedacht, dass das Dorf so groß ist.«
Gyles zog die Zügel an, und der Graue schritt aus. »Auf dem Anwesen leben ziemlich viele Leute, und noch mehr leben im Dorf und auf den angrenzenden Anwesen, es gibt genügend Menschen, die auf dem Wochenmarkt arbeiten.«
»Und in den beiden Gasthäusern.« Francesca betrachtete das erste Gasthaus, als sie daran vorüberkamen. Auf dem Schild stand »Black Bull«.
»Es ist beinahe Zeit für das Mittagessen. Wir können die Pferde beim Red Pigeon abstellen, und ich zeige dir das Dorf, danach können wir im Gasthaus zu Mittag essen.«
Sie ließ sich nichts von ihrer Überraschung anmerken. »Das wäre sehr schön.«
Das Red Pigeon war ein großes Gasthaus für Kutschen. Gyles übergab die Zügel einem Burschen, dessen Gesicht mit Sommersprossen übersät war, und ging mit Francesca durch die schwere Eingangstür in die große Halle.
»Harris?«
Ein runder, glatzköpfiger Schädel lugte aus einer Tür hervor, dem ein massiger, in Schwarz und Weiß gekleideter Körper mit einer weißen Schürze um die Hüften folgte. Harris kam herbeigeeilt.
»Mylord! Was für eine Freude, Sie zu sehen.«
Der Blick des Gastwirts heftete sich auf Francesca.
»Liebling, ich möchte dir Harris vorstellen, das Red Pigeon ist bereits ebenso lange im Besitz seiner Familie, wie es Rawlings in Lambourn gibt. Es heißt, dass der erste Harris bei einem unserer Vorfahren in Diensten stand, und als er pensioniert war, widmete er sich dem Gastgewerbe. Harris, dies ist Lady Francesca, meine Gräfin.«
Harris strahlte und machte eine tiefe Verbeugung. »Es ist ein seltenes Vergnügen, Sie in diesem Haus willkommen zu heißen, Mylady.«
Francesca schenkte ihm ein Lächeln, während er sich wieder aufrichtete.
»Wir haben unsere Pferde bei Tommy gelassen.« Gyles bemerkte die interessierten Blicke des Personals hinter dem Schanktresen. »Ich werde Lady Francesca das Haus zeigen, und dann werden wir hier zu Mittag essen, ich hatte an einen privaten Salon gedacht.«
»Natürlich, Mylord. Vielleicht im Gartensalon. Von dort aus hat man einen herrlichen Ausblick auf die Rosen bis hin zu den Obstgärten und auf den Fluss.«
Gyles hob eine Augenbraue.
»Das klingt wunderbar«, sagte Francesca.
Gyles nahm ihren Arm. »Wir sind in einer Stunde zurück.«
»Bis dahin ist alles angerichtet, Mylord.«
Gyles führte Francesca den Gehweg entlang, bis sie zu den Läden kamen. Der erste war eine Bäckerei.
»Hier duftet es herrlich!« Francesca blieb stehen und spähte durch das beschlagene Fenster. Eine Sekunde später erschien auf der Treppe eine rundliche Frau mit einer gesunden Gesichtsfarbe. Sie wischte sich die mehligen Hände an einer weiten Schürze ab.
Gyles nickte ihr zu. »Mrs. Duckett.« Die Frau machte einen Knicks und murmelte
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