Cynster 07 - Nur mit deinen Kuessen
gemacht, aber es ist schief gegangen.«
»Ja, das stimmt. Hast du auch Francescas Reitkappe auseinander gerissen und in die Vase gesteckt?«
»Ja.« Franni nickte, und die heftige Bewegung schaukelte ihren Körper hin und her. »Das war ein alberner Hut, aber er stand ihr gut. Sie sah interessant darin aus. Ich wollte nicht, dass du sie damit siehst.«
»Und warst du es auch, die das Gift in Francescas Soße gemischt hat?«
Franni zog die Stirn in Falten. »Warum ist das schief gegangen? Es war ihre, niemand sonst hat sie benutzt.«
»Aber ich, und ich habe das Gift gerochen.«
»Oh.« Franni sah niedergeschlagen aus, aber sie hatte die Pistole immer noch in der Hand. Sie starrte Gyles an. »Ich wollte immer nur ihr schaden - ich wollte niemand anders Schaden zufügen. Ich wollte noch nicht einmal ihr Schaden zufügen, aber sie muss sterben, das verstehst du doch, oder?«
Der aufrichtig flehentliche Blick in ihren Augen machte Gyles krank. Die arme Franni. Er verstand jetzt Francescas Beschützerinstinkt und den von Charles und Ester … »Wie bist du an die Männer gekommen?«
Selbstzufriedenheit trat wieder in Frannis Blick. »Ginny ist alt. Sie schläft viel. Besonders, wenn ich etwas von meinem Laudanum in ihren Tee tue.«
»Du hast deinem Dienstmädchen also ein Beruhigungsmittel gegeben und bist ausgebüxt. Was hast du dann gemacht?«
»Ich habe einen Kutscher gebeten, mich an einen Ort zu bringen, wo ich Männer finden konnte, die andere für Geld töten.«
Gyles blinzelte. »Hat dir einer dieser Männer wehgetan?«
Franni sah ihn verdutzt an. »Nein.«
Gyles wusste nicht, ob er ihr glauben sollte oder nicht. Plötzlich spürte er, wie etwas an der Rückseite seines Mantels zerrte. Francesca flüsterte ihm leise zu: »Sie antwortet auf direkte Fragen wortwörtlich und ehrlich.«
Kleine Gaben. »Sehr gut.« Erneut begegnete er Frannis Blick. »Du willst mich aber nicht verletzen, oder?«
»Natürlich nicht.«
»Willst du mich glücklich machen?«
Sie lächelte. »Ja, das will ich.«
»Dann gib mir die Pistole.«
Franni überlegte kurz, dann nickte sie. »Ich gebe sie dir, nachdem ich sie erschossen habe.«
Sie bewegte sich, um Francesca zu sehen. Gyles stellte sich so hin, dass er ihre Sicht blockierte. Franni sah ihn missmutig an. »Warum hältst du mich davon ab? Wir müssen sie loswerden, das weißt du. Ich werde es erledigen, du brauchst es nicht zu tun.«
Gyles seufzte innerlich. »Franni, ich bin bereit, auf die Bibel, die hinter dir liegt, zu schwören, dass ich nur dann glücklich bin, wenn Francesca meine Frau ist, wenn sie lebt und an meiner Seite ist. Wenn du mich glücklich machen möchtest, ist es nicht richtig, Francesca zu erschießen.«
Frannis Gesicht war ausdruckslos; Gyles konnte fast sehen, wie ihre Gedanken rasten. Dann berührte eine Hand die seine und Finger umfassten sie. Er drückte sie kurz, und Francesca drückte seine Hand und hielt sie fest. Versuchte sie etwa, ihn auf etwas aufmerksam zu machen?
» Nein!«
Gyles konzentrierte sich wieder auf Franni und bemerkte, dass sie jetzt völlig verändert war. Ihr Kopf war hoch erhoben, ihre Augen glühten, ihr Rückgrat war kerzengerade. Sie hatte den Griff um die Pistole verstärkt.
»Das lasse ich mir nicht gefallen! Das wird so nicht geschehen. Ich will, dass du mich heiratest, und das wirst du auch . Ich will, dass es geschieht, und es wird auch geschehen. Ich werde sie jetzt erschießen -«
Franni duckte sich zur Seite und versuchte, Francesca zu sehen. Gyles legte seine Hand um Francescas Finger und drückte sie nach unten, hielt sie hinter sich.
»Ich werde sie töten, ja, das werde ich. Ich will es, ich will es und ich werde es tun ! Jetzt, wo du ihr Land hast, brauchst du sie nicht mehr. Es gibt keinen Grund, warum du sie jetzt willst. Ich möchte, dass du mich stattdessen willst. Du musst einfach!«
Frannis Getrampel hallte durch die Kapelle.
Gnadenlos drückte Gyles Francescas Finger, und sie versuchte, ihm ihre Hand zu entziehen. Er veränderte seine Position, so dass Francesca außerhalb Frannis Sichtweite war. Da er seinen Arm um sie gelegt hatte, konnte sie nicht aufrecht stehen und keinen Versuch unternehmen, Franni abzulenken. Ihre Cousine war verrückt. Tief in ihrem Innern hatte sie es bereits vermutet, den Gedanken jedoch nie laut ausgesprochen, aber jetzt stand Franni kurz davor, Gyles zu bedrohen. Verstand er denn nicht, wie die Sache ausgehen würde? Wenn sie ihn nicht haben konnte, würde
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