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Cynster 07 - Nur mit deinen Kuessen

Cynster 07 - Nur mit deinen Kuessen

Titel: Cynster 07 - Nur mit deinen Kuessen Kostenlos Bücher Online Lesen
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Mann Anfang dreißig, mit rundem Gesicht und Stoppelfrisur, betrat den Raum. Gyles deutete auf den gegenüberstehenden Sessel. »Sie kennen Lord Walpole. Kann ich Ihnen etwas zu trinken anbieten?«
    »Danke, Mylord, leider nein.« Waring nickte Horace zu, dann setzte er sich und legte eine Aktentasche auf seine Knie. »Ich weiß, wie erpicht Sie darauf waren, dieser Sache nachzugehen, daher habe ich mir die Freiheit erlaubt, eine Nachricht zu hinterlassen …«
    »Natürlich. Ich nehme an, Sie haben irgendwelche Neuigkeiten?«
    »Das ist richtig.« Waring setzte seine Brille auf und zog ein Bündel Papiere aus seiner Aktentasche. »Wie wir erfahren haben, hatten sowohl der Gentleman als auch sein Haushalt ihren ständigen Wohnsitz in Italien. Beide Eltern, nämlich Gerrard Rawlings und seine Frau Katrina, sind offenbar gemeinsam ums Leben gekommen. Nach ihrem Tod kehrte die Tochter Francesca Hermione Rawlings nach England zurück und wohnte bei ihrem Onkel und Vormund, Sir Charles Rawlings, in Hampshire.«
    »Ich versuche mich zu erinnern …« Gyles drehte das Glas in seiner Hand. »Waren Charles und Gerrard die Söhne von Francis Rawlings?«
    Waring sortierte seine Unterlagen und nickte. »Ja. Francis Rawlings war der Großvater besagter Dame.«
    »Francesca Hermione Rawlings.« Gyles ließ sich den Namen durch den Kopf gehen. »Und die Lady selbst?«
    »Das war leichter herauszufinden, als ich vermutet hatte. Die Familie gab immer große Empfänge - Mitglieder der gehobenen Gesellschaft, die durch Norditalien fuhren, haben sie bestimmt kennen gelernt. Lady Kenilworth, Mrs. Foxmartin, Lady Lucas und die Gräfin von Morpleth haben sie mir genau beschrieben.«
    »Und zu welchem Schluss sind sie gekommen?«
    »Die alte Lady Kenilworth meinte, sie sei eine bezaubernde junge Dame. Angenehm, privilegiert, eine höchst amüsante Kreatur. Nach Aussage der Gräfin ist sie eine junge Dame mit ausgezeichneter Kinderstube.«
    »Wer sagte ›privilegiert‹?«, fragte Horace.
    »Eigentlich sagten das alle oder zumindest irgendetwas in diese Richtung.«
    Waring betrachtete die Unterlagen, dann reichte er sie Gyles, der sie durchsah. »Die Zusammensetzung lässt auf etwas Hochkarätiges schließen.« Er hob die Brauen. »Du weißt doch, was man über einen geschenkten Gaul sagt.« Er reichte Horace die Dokumente. »Was ist mit dem Rest?«
    »Die junge Lady ist jetzt vierundzwanzig Jahre alt, aber es steht weder irgendwo geschrieben noch wird gemunkelt, dass sie bald heiraten wird. Die Damen, mit denen ich mich unterhielt, hatten Miss Rawlings sogar aus den Augen verloren. Obwohl die meisten von dem tragischen Tod ihrer Eltern gehört hatten und wussten, dass sie nach England zurückgekehrt war, hat keiner sie seitdem gesehen. Das erschien mir merkwürdig und ich bin der Sache nachgegangen. Miss Rawlings wohnt mit ihrem Onkel in Rawlings Hall in der Nähe von Lyndhurst. Es war mir jedoch nicht möglich, irgendjemanden in der Hauptstadt ausfindig zu machen, der die Lady, ihren Vormund oder Mitglieder des Haushalts in den letzten Jahren gesehen hat.«
    Waring sah Gyles an. »Wenn du willst, schicke ich jemanden hin, um die Lage an Ort und Stelle zu beurteilen. Natürlich äußerst diskret.«
    Gyles dachte nach. Ungeduld machte sich in ihm breit. Er wollte die ganze Eheangelegenheit so schnell wie möglich hinter sich bringen. »Nein, ich kümmere mich selbst darum.« Er lächelte Horace zynisch an. »Schließlich bringt es einige Vorteile mit sich, das Oberhaupt der Familie zu sein.«
    Nachdem er Waring für dessen ausgezeichnete Arbeit gelobt hatte, begleitete er ihn in die Eingangshalle. Horace folgte ihnen, er ging, nachdem Waring weg war und sagte, dass er am nächsten Tag nach Schloss Lambourn zurückkehren würde. Nachdem sich die Tür hinter ihm geschlossen hatte, stieg Gyles die breite Treppe hinauf.
    Schlichte Eleganz und der unverkennbare Charme etablierten Reichtums umgaben ihn. Dennoch wirkte sein Haus äußerst kalt und leer, so dass es ihn fror. Obwohl es solide gebaut und zeitlos klassisch war, fehlte es an menschlicher Wärme. Vom oberen Treppenabsatz sah er auf die eindrucksvolle Halle hinab und fand, dass es höchste Zeit war, eine Frau zu finden, die alldem Abhilfe leisten würde.
    Francesca Hermione Rawlings stand eindeutig ganz vorne auf der Liste der jungen Damen, die für diese Aufgabe infrage kamen. Mehr als alles andere war Gyles daran interessiert, die Grundstücksurkunde für das Gatting-Anwesen zu

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