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D9E - Die neunte Expansion 01: Eine Reise alter Helden (German Edition)

D9E - Die neunte Expansion 01: Eine Reise alter Helden (German Edition)

Titel: D9E - Die neunte Expansion 01: Eine Reise alter Helden (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
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wir von einem echten Risiko, Roarke.«
    »Was verlangen Sie?«
    Lachweyler lächelte angesichts des Eifers in der Stimme des Mannes.
    »Ich möchte, dass Sie für uns ein bestimmtes Gebäude betreten und sich Zugang zu Bereichen verschaffen, die wahrscheinlich dem normalen Besucher eher verschlossen sind.«
    »Ein Einbruch?«
    »Sagen wir – ein organisierter Ausdruck großer Neugierde.«
    Roarke runzelte die Stirn, wirkte aber nicht ganz so entsetzt, wie man es von einem gesetzestreuen Bürger erwarten würde. Tatsächlich machte er eher den Eindruck eines Fisches, der herzhaft in den Haken mit dem Köder gebissen hatte – und sich auch noch darüber freute.
    »Erzählen Sie mir alles!«, forderte er Lachweyler schließlich auf.
    Und der Waffenoffizier tat es.

»Die Reparatur ist vollendet«, erklärte Spoon und warf einen sehr zufriedenen Blick auf die wiederhergestellte SAL-Einheit, die es der Interceptor künftig wieder erlauben würde, eigenständig Überlichtgeschwindigkeit zu erreichen. Der ganze Prozess hatte ein wenig länger gedauert als erwartet – Spoon war geneigt zu glauben, dass sich das Schiff ein wenig dagegen gewehrt hatte, anstatt der üblichen fehlproduzierten Ausschussware mangelhaft funktionierender Manufaktoren erstmals seit langer Zeit ein ordentliches Addendum der eigenen elektronischen Innereien zu erhalten –, aber jetzt war alles wieder im Lot.
    »Wir müssen es natürlich testen«, sagte er Thrax, und es war so, als höre er Carlisle oben auf der Brücke erfreut ausatmen. Der Navigator war von ihnen allen am meisten daran interessiert, den Landeplatz so schnell wie möglich zu verlassen.
    »Ja, das müssen wir wohl«, erwiderte der Kommandant. »Und wenn ich Manoldi richtig verstanden habe, dürfen wir sogar hinfliegen, wohin auch immer wir wollen. Natürlich wird er annehmen, dass wir nur ein wenig im Sonnensystem herumdüsen, andererseits sollten wir nicht so naiv sein und annehmen, dass die Leute nicht wüssten, woran wir hier die ganze Zeit gearbeitet haben.«
    »Ein kleiner Hüpfer kann nicht schaden«, kommentierte Skepz. »Dagegen gibt es kein Gesetz.«
    »Ich –«
    »Captain«, erklang die Stimme Carlisles aus dem Lautsprecher. »Ich unterbreche Sie nur ungern, aber wir bekommen Besuch.«
    »Besuch? Manoldi?«
    »Negativ, Captain. Eine Gruppe von fünf Personen, durch die Bank bewaffnet, wenngleich die Waffen unter sehr schicken Anzügen verborgen sind. Sie tragen alle Implantate. Einer hat eine Art Aktenkoffer bei sich, der nach meinen Scans tatsächlich auch nur Akten oder so was enthält. Sie kommen direkt auf uns zumarschiert. Ihr Gleiter steht etwas abseits.«
    »Hm. Schließ das Außenschott. Ich will sie etwas schmoren lassen.«
    »Wird bereits geschlossen. Einer holt einen Kommunikator hervor … ah, da ist schon der Ruf. Soll ich zu Ihnen durchstellen?«
    Thrax wechselte einen schnellen Blick mit Skepz. Bisher war die Interceptor »ihr Reich« gewesen, und Manoldi hatte sich sorgsam bemüht, es nicht anzutasten oder unbotmäßige Ansprüche auf das Schiff zu erheben. Aber was auch immer diese Besucher wollten, es war gut möglich, dass Manoldi damit gar nichts zu tun und jemand anders das Heft des Handelns in den Griff genommen hatte.
    Nur wer?
    Und mit welcher Absicht?
    Zeit, es herauszufinden.
    »Jetzt die Verbindung, Carlisle.«
    Es knackte fast unhörbar, dann erklang eine Männerstimme, wohlmoduliert, aber mit einer Härte im Timbre, die darauf schließen ließ, dass diese Person daran gewöhnt war, ihren Willen durchzusetzen. Thrax spürte, wie sich unwillkürlich seine Bauchmuskeln anspannten. Er hatte kein gutes Gefühl bei der Sache.
    »… rufe den Kommandanten der Interceptor. Wir wissen, dass Sie an Bord sind!«
    »Netter Mensch«, murmelte Skepz. Thrax warf ihr einen strafenden Blick zu.
    »Mein Name ist Thrax«, sagte er dann laut. »Mit wem habe ich das Vergnügen?«
    »Ich bin Depositor Alden. Meine Kollegen und ich möchten Sie sprechen.«
    »Was ist ein Depositor?«
    »Das erkläre ich Ihnen gleich.«
    Thrax nickte Spoon zu und formte mit seinen Lippen eine Zwei.
    Der Ingenieur nickte. Raum 2 war die Bordmesse – der einzige Ort, der wirklich für eine etwas größere Anzahl an Personen geeignet war.
    »Carlisle, öffne unseren Besuchern bitte das Schott und stelle sicher, dass sie die Messe finden.«
    »Verstanden.«
    Der Navigator würde jede Tür auf dem Weg der fünf Männer versperren, außer jenen, die direkt zum angegebenen Raum führten.

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