Da gibt's nichts zu lachen! - Dark Lord ; 1
überleg doch mal, könnte er wirklich durch einen Zauber seine linke Hand zum Klauen losgeschickt haben? Könnte er das?«
Teil 3: Trug und Terror
Der Plan
Dirk fand, es war Zeit für eine Bestandsaufnahme, Zeit für eine kreative Verschnaufpause.
21. Juli Elend
Christopher war endlich doch mit den Morti-Karten herausgerückt. Ich habe wirklich geglaubt, der Leadsänger sei Gargon, aber meine Hoffnungen wurden bitter enttäuscht. Es war leider nicht zu übersehen, dass diese »Band« in Wahrheit aus verkleideten Menschlingen bestand, die sich in lächerliche Gummianzüge gequält hatten und versuchten, wie Dämonen auszusehen. Gargon ist doch nicht auf diesem Planeten. Es gibt keine Rettungsmission. Und es wird auch nie eine geben. Morti ist nur eine Gruppe normaler Menschlingmusikanten, auch wenn sie klingen wie die Dämonenchöre der Neun Höllen nach zu viel Kaffee.
Aber ich glaube, meine Morti-Tasche werde ich trotzdem behalten – ich werde sie nur nicht mehr Grauenhafter-Gargon-Knochenbrecher-Tasche nennen.
27. Juli Elend
Die Lage verschlechtert sich von Tag zu Tag. Heute haben meine Vormunde, Mrs Purjoy und Dr. Jack, mich zur sogenannten »Shoreham Air Show« mitgeschleppt. Ein ernüchterndes Erlebnis. Der Menschling-Erfindergeist ist wesentlich weiter entwickelt, als ich dachte. Ich hatte zwar schon über ihre Flugmaschinen gelesen, trotzdem war ich nicht darauf vorbereitet, sie »leibhaftig« zu erleben. Bei dem Lärm bleibt selbst einem wie mir beinahe das Herz stehen, wie würde es dann erst einem Ork oder Goblin gehen! Und dann die Waffenlast, die sie tragen können! Gegen diese fliegenden Kreaturen hätten meine geflügelten Nachtheuler nicht die geringste Chance. Nicht einmal ein Schwarm Schwarzer Drachen könnte es mit einem Geschwader dieser »Kampfjets« aufnehmen.
Ich gebe zu, ich bin völlig verzweifelt. Ich werde meine gesamten Pläne überarbeiten müssen. Ganz gleich, welche Art von Armeen ich hier züchten oder von anderen Planeten herbeischaffen könnte, sie wären niemals in der Lage, diese Panzer und Flugzeuge zu besiegen. Es würde mehrere Leben dauern, um auch nur annähernd die Anzahl an Kampfkreaturen zu erschaffen, die nötig wären. Sollte Hasdruban mich tatsächlich besiegt haben?
3. August Entsetzen
Ich hatte mir schon in den glühendsten Farben ausgemalt, diesen Planeten zu beherrschen und mir auf diese Weise die Mittel für meine Rückkehr zu beschaffen. Aber jetzt ist mir klar geworden, dass ich es nicht einmal schaffen werde, diese Kleinstadtschule zu beherrschen, von der ganzen Stadt ganz zu schweigen! Selbst wenn es mir doch irgendwie gelingen sollte, könnte ich meine Eroberungen angesichts dieser überlegenen Menschlingtechnologie unmöglich lange halten. Entweder ich bleibe hier und benutze die hier üblichen Kanäle, um meine Macht auszubauen, oder ich muss einen anderen Weg für meine Rückkehr finden. Hier zu bleiben, würde bedeuten, jahrelang zu warten, bis ich endlich erwachsen wäre, Abgeordneter zu werden und dann Premierminister, oder in die Armee einzutreten, General zu werden und einen Militärputsch zu machen. Beides würde Jahrzehnte dauern.
Die Hoffnung, dass Gargon hierherkommt, kann ich auch aufgeben. Nein, es bleibt nur eine einzige Möglichkeit: Ich muss ein Portal zu den Darklands öffnen und nach Hause zurückkehren, auch wenn dieser Weg voller Gefahren steckt. Außerdem haben Hasdruban und seine fanatischen Weltverbesserer viel Zeit gehabt, ihre Macht über die Darklands zu festigen.
Ich muss eine Zauberformel oder –zeremonie erfinden, mit der ich einen Weg zwischen Erde und Darklands öffnen kann. Die normalerweise für diese Zwecke übliche Zeremonie – das Ritual zur Verfinsterung der Weltportale – ist auf der Erde nicht zu verwirklichen, weil man die nötigen Beigaben, wie etwa ein Drachenei, hier nicht findet.
Dirk begann, nach einem Weg zu forschen, der es ermöglichte, zwischen den Welten hin und her zu reisen. An mehreren Abenden arbeitete er bis spät in die Nacht an seinen Plänen. Tatsächlich hatte er so lange damit zu tun, dass er kaum noch Zeit fand, sich mit seinen »Dienern, Speichelleckern und Verehrern« zu treffen, wie er seinen Exil-Hofstaat nannte, oder seine »Freunde«, wie alle anderen sagten. Als er schließlich bereit war, scharte er während der Mittagspause in der Schule seine engsten Vertrauten um sich: Chris, »die Stimme des Lords«; Suus, Tochter der Nacht und der »Sportlord«, Sal Malik.
Dirk
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