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Da Vincis Fälle Doppelband 1 und 2 (German Edition)

Da Vincis Fälle Doppelband 1 und 2 (German Edition)

Titel: Da Vincis Fälle Doppelband 1 und 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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kein Geräusch zu machen.
    „Carlo! Luca! Aufwachen!“, rief Leonardo laut. „Einbrecher!“
    Der Mann drehte sich in Leonardos Richtung.
    Leonardo fuhr hoch, schlug die Decke zur Seite und sprang aus dem Bett. Bevor der Mann im Umhang ihn packen konnte, war er bereits entwischt. Er floh in den Nachbarraum, aus dem die Diener sein Bett geholt hatten. Inzwischen wurden Luca und Carlo wach. Carlo schrie derweil aus Leibeskräften.
    Luca schrie ebenfalls.
    Leonardo sah durch die offene Tür, dass zwei Männer Luca festhielten. „Das ist er!“, rief einer von ihnen.
    „Es war auch nur von einem Kind die Rede – nicht von Dreien!“
    „Lasst mich los!“, rief Luca und strampelte um sich. Ein dritter Mann folgte Leonardo in das Nebenzimmer.
    „Es darf keine Zeugen geben!“, sagte er.
    Er zog sein Schwert.
    Leonardo stand einen Moment lang wie angewurzelt da. Der Mann schlug seinen Umhang zur Seite. Das Mondlicht beschien sein Gesicht. Aber er trug eine Maske. Ein Tuch hatte er sich um Mund und Nase gebunden, sodass nur die Augen für einen kurzen Moment zu sehen waren, ehe sie wieder im Schatten der Dunkelheit verschwanden. Vergeblich hatte Leonardo zu erkennen versucht, ob dieser Mann vielleicht eine Narbe oberhalb der Augenbrauen hatte. Aber das war trotz des Mondlichts nicht zu erkennen gewesen.
    Das Herz schlug ihm bis zum Hals, während der Mann einen kleinen, runden Tisch, der zwischen ihnen stand, mit einem wuchtigen Tritt seiner Stiefel einfach zur Seite kegelte. Er wollte offenbar verhindern, dass Leonardo um den Tisch herumlief und mit ihm Katz und Maus spielte. Jetzt war das letzte Hindernis, das Leonardo noch schützte, weg.
    Der Junge löste sich aus seiner Erstarrung und machte einen Schritt zurück. Sein bloßer Fuß berührte mit der Hacke irgendetwas Kaltes. Steine! Das bedeutete, er konnte nicht weiter zurückweichen – und um zur Tür zu gelangen, über die er in den Flur hätte laufen können, musste er zu dicht an dem Kerl vorbei.
    Er blickte zur Seite und sah, dass die Steine, gegen die er mit der Hacke gekommen war, zum Kamin gehörten. Die Asche glühte noch. Kurz entschlossen griff Leonardo nach der Kaminschippe und schleuderte dem Angreifer eine Ladung heiße Asche entgegen. Der Mann stöhnte auf. Wie tausend Glühwürmchen flogen die Aschestückchen durch die Luft. Leonardo rannte zu jener Tür, die zum Flur führte und riss sie auf.
    Stimmen waren zu hören.
    Wie Schatten kamen ihm Gestalten entgegen.
    „Da ist der Junge!“
    „Nein, das ist der Sohn des Notars.“
    „Wo ist Luca?“
    Leonardo erkannte nun, dass es Ricardo und die anderen Wächter des Hauses waren, die herbeigeeilt waren.
    „Sie sind in Lucas Zimmer!“, rief Leonardo. „Drei Mann habe ich gesehen!“
    Die Leibwächter der Familie di Gioia stürmten in Lucas Zimmer. Leonardo folgte ihnen bis zur Tür, denn er wollte mitbekommen, was geschah.
    Die Einbrecher zogen ihre Schwerter. Die beiden Männer, die versucht hatten, Luca zu packen, ließen ihn nun los. Sie zogen die Schwerter und im nächsten Moment wurden die Klingen gekreuzt. Stahl schlug auf Stahl. Luca verkroch sich unter dem Schreibtisch. Carlo drückte sich in eine Ecke, während in der Mitte des Raumes gekämpft wurde.
    Einer der Einbrecher warf Ricardo eine der Bettdecken zu, die sich um dessen Schwert legte. Als Ricardo die Decke abgeschüttelt hatte, war der Kerl bereits mit einem Satz durch das Fenster gesprungen. Das Glas splitterte.
    Sein Komplize gab dem Wächter, mit dem er kämpfte einen Tritt, der diesen zu Boden taumeln ließ und sprang dann ebenfalls aus dem Fenster.
    Der dritte Mann, den Leonardo mit Asche geblendet hatte, schien sich einigermaßen erholt zu haben. Er hatte das Fenster im Nebenraum bereits geöffnet, als noch gekämpft worden war und hatte ebenfalls einen Sprung gewagt. Er sprang als letzter und landete in einem, der großen, steinernen und mit Erde gefüllten Pflanzenkübel, die vor dem Haus standen. Einer der beiden anderen Männer landete im Kübel daneben, während der dritte Einbrecher auf dem Dach einer Kutsche aufkam, die vor dem Haus wartete. Das Dach hielt dem Aufprall nicht stand. Es brach ein. Die beiden anderen rappelten sich aus den Blumen hervor und humpelten zur Kutsche. Sie stiegen seitlich auf die Trittbretter und hielten sich gut fest, während der vermummte Kutscher die Pferde vorantrieb.
    Leonardo sah sie gerade noch um die nächste Decke biegen, als er zum Fenster gelangte.
    „Mit dieser Kutsche

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