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Da Vincis Fälle Doppelband 1 und 2 (German Edition)

Da Vincis Fälle Doppelband 1 und 2 (German Edition)

Titel: Da Vincis Fälle Doppelband 1 und 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Leute ausbezahlen sollte immer etwas abgezweigt. Es weiß
    niemand, wo er geblieben ist.“
    „Gibt es denn noch andere, die vielleicht besser mit ihm bekannt waren?“
    Ricardo überlegte. „Es gibt ein Wirtshaus, in dem viele Angehörige der Stadtwache sich treffen – auch diejenigen, die nicht mehr dabei sind, sondern inzwischen anderswo ihr Geld verdienen kommen dort häufig hin.“
    „Dann könnte man sich mal dort umhören!“, rief Leonardo.
    „Sicher, aber…“
    „Wie heißt dieses Wirtshaus?“
    „Es heißt Antonios Taverne.“
    „Kannst du mich dort hinbringen? Vielleicht könntest du auch die Fragen für mich stellen, denn dir wird man eher antworten als mir!“
    Ricardo schüttelte den Kopf. „Du hast Ideen… Aber das geht nicht! Erstens wird mein Herr es mir nicht erlauben, dass ich gerade jetzt, wo sein Sohn noch einmal entführt werden sollte, am helllichten Tag ins Wirtshaus gehe und zweitens wird dein Vater es nicht erlauben, dass du mich begleitest! Das ist viel zu gefährlich!“
    Leonardo seufzte. „Vielleicht hast du Recht“, sagte er, aber insgeheim dachte er. Dann werde ich eben einen anderen Weg wählen müssen!
    Am nächsten Morgen kam der Kommandant der Stadtwache ins Haus der di Gioias. Er war ein großer Mann mit grauen Haaren und blauen Augen. Er trug eine breite Schärpe mit dem Wappen der Stadt Florenz und ein Rapier. Sein Name war Francesco Manzoni und er schien mit Emanuele di Gioia gut bekannt zu sein. Nacheinander ließ
    er die Jungen von der Entführung berichten – und selbstverständlich auch von dem nächtlichen Einbruch.
    „Wir werden tun, was in unserer Macht steht, um die Schuldigen zu finden“, sagte der Kommandant. „Aber Florenz ist eine große Stadt. In den verwinkelten Gassen kann sich auch allerlei Gesindel verbergen.“
    „Ihr müsst nur den Mann finden, der Bartolo heißt, Linkshänder ist und eine Narbe über dem linken Auge hat!“, sagte Leonardo. Der Kommandant sah den Jungen stirnrunzelnd an und Leonardo setzte noch etwas hinzu: „Am besten Ihr befragt die Gäste in Antonios’s Taverne!“
    „Ach ja – und ich nehme an, du gehst da täglich ein und aus um Wein oder Bier zu trinken, Kleiner?“, fragte er.
    „Das nicht, aber…“
    „Hör zu, es gibt viele Leute, die Bartolo heißen. Ich kenne allein schon drei Männer aus meiner Verwandtschaft die diesen Namen tragen. Und in einer Truppe gibt es auch viele, die im Laufe ihres Lebens die eine oder andere Narbe davontrugen! Wenn man mit Schwertern kämpft, bleibt das nicht aus…“
    „Ja sicher, aber…“ Doch Leonardo hatte keine Gelegenheit, um etwas dazu zu sagen, denn der Kommandant fuhr unbeirrt fort.
    „Und was glaubst du wohl, wie viele Linkshänder es allein in Florenz gibt?“
    „Aber doch wohl nur einen Mann, auf den alle drei Dinge auf einmal zutreffen!“, rief Leonardo dazwischen, der das Gefühl nicht loswurde, dass der Kommandant ihn nicht wirklich ernst nahm.
    „Ich kenne jedenfalls keinen einzigen, auf den alle drei Dinge zutreffen“, erwiderte er. „Aber ich werde mich auf jeden Fall umhören. Bist du nun zufrieden?“
    „Ja“, sagte Leonardo. Aber in Wirklichkeit war er überhaupt nicht zufrieden, denn er wusste genau, dass der Kommandant nicht im Traum daran dachte, auf ihn zu hören.
    „Die Kutsche ist eine Spur, die sich lohnen wird“, meinte er an Ser Piero und Emanuele di Gioia gerichtet. „So wie Ihr Wachmann sie beschrieben hat, gibt es davon höchstens ein Dutzend in Florenz. Und ich bin mir sicher, dass wir da zumindest den Einbrechern auf die Spur kommen.“
    Aus dem Gespräch der Erwachsenen konnte Leonardo dann immerhin noch erfahren, dass die Einbrecher wohl eine der Nebentüren im Erdgeschoss aufgebrochen hatten. Eigentlich war diese Tür dazu gedacht, dass Lieferanten ihre Waren hereinbringen konnten. Zum Beispiel all das, was für die Küche der di Gioias gebraucht wurde. Leonardo kam gleich der Gedanke, dass irgendjemand im Haus die Täter informiert hatte, wo sie am besten einsteigen konnten. Er nahm sich vor, später mit Ricardo darüber noch einmal zu sprechen, wenn sich die Gelegenheit ergab. In diesem Augenblick platzte Michele D’Andrea herein. Der Freund des Hauses, wie sich der Bankier selbst bezeichnet hatte, entschuldigte sich vielmals bei Emanuele und seiner Frau. „Es tut mir leid, dass ich mich etwas verspätet habe. Ich wollte eigentlich ja zugegen sein und Euch meine Unterstützung zuteil werden lassen!“
    „Es ist gut,

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