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Dackelblick

Dackelblick

Titel: Dackelblick Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frauke Scheunemann
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klingt enttäuscht, und so gut kenne ich die Menschen mittlerweile, um zu wissen, dass er es auch ist. Nur Nina scheint davon rein gar nichts zu bemerken, sie winkt ihm fröhlich zu.
    »Ja, ich habe mich spontan eingeklinkt. Mir war zwar eher nach einem Frauenabend, aber du kannst ruhig dableiben.« Sie lacht.
    Daniel ringt sich ein Lächeln ab. »Angesichts der Tatsache, dass ich im Gegensatz zu dir einer Einladung folge, ein sehr großzügiges Angebot.«
    »Bitte sehr.«
    Nina strahlt Daniel an. Offenbar ist sie nicht dazu zu bewegen, Leine zu ziehen. »Was kochen wir denn?«
    Sie geht Richtung Küche, Carolin guckt Daniel an und zuckt mit den Schultern. Dann folgen beide Nina. Vor dem Kühlschrank angekommen, bleiben die drei stehen.
    »Ich habe alles für ein Coq au vin vorbereitet. Wir müssten nur noch gemeinsam Kartoffeln schnippeln, während das Hühnchen im Ofen brutzelt. Also dann setzt euch mal, ich gebe euch Schälmesser.«
    Carolin, du bist echt zu gut für diese Welt. So werden wir Nina nie los. Und du und Daniel nie ein Paar. Und ich nie der Super-ich-habs-schon-immer-gewusst-Dackel.
    Es kommt wie befürchtet: Nach einer halben Stunde ist Nina immer noch da. Kein Wunder, verströmt das Hühnchen mittlerweile einen ziemlich verführerischen Duft. Da will sie natürlich einen Bissen von abhaben, und ich kann es ihr nicht einmal verdenken. Auch ich spekuliere schon auf einen kleinen Happen. Um meine Ausgangsposition zu verbessern, schlüpfe ich neben Carolin, die mittlerweile auf der Küchenbank sitzt, lege meinen Kopf auf ihren Schoß und gucke sie so herzerweichend wie nur möglich an. Leider mit mäßigem Erfolg, denn Carolin, Nina und Daniel sind so in ihr Gespräch vertieft, dass sie mich gar nicht bemerken.
    »So, und Dr. Wagner ist nun also doch nicht der Traumtyp?«
    Wie kann man sich nur ständig über einen Tierarzt unterhalten? Und dann mit dieser Diagnose? Mit Verlaub, die stand doch wohl schon vorher fest. Tja, Nina, hättest du mich mal gefragt, ich hätte es dir gleich gesagt. Nina schenkt sich noch ein Glas ein.
    »Wir waren jetzt schon dreimal verabredet. Es ist auch jedes Mal nett und witzig - aber ansonsten passiert gar nichts. Und heute war es noch nicht einmal besonders nett, weil unser Strandausflug leider von mehreren Großfamilien mit ihren ungezogenen Gören boykottiert wurde. Nervig, das.«
    »Mensch, und das, wo du doch eine bekennende Kinderfreundin bist. Dann muss es ja wirklich schlimm gewesen sein.«
    Täusche ich mich, oder macht sich Daniel über Nina lustig. Wird wohl so sein, die reagiert nämlich sehr gereizt.
    »Na und? Es träumt eben nicht jeder von einer Kinderschar. Nur, weil ich eine Frau bin, muss ich nicht Mutter sein wollen.«
    Daniel hebt beschwichtigend die Hände. »Ist ja gut. Dann eben keine Kinder. Muss ja nicht.«
    »Na, jedenfalls passiert bei Marc und mir absolut nichts. Und so hat's ja keinen Sinn. Ich suche schließlich keinen Kumpel, sondern einen Lover. Vielleicht ist Marc ja schwul?«
    Schwul? Was mag das sein? Ein anderes Wort für schüchtern?
    Daniel grinst. »Nicht jeder Mann, der nichts mit dir anfangen will, muss automatisch schwul sein. Sieh mich an, ich bin der lebende Beweis.«
    Nina guckt ihn böse an. Hm, es muss irgendetwas anderes bedeuten als schüchtern.
    »Vielen Dank auch für die Blumen. Und keine Sorge, ich werde mich dir nicht unsittlich nähern.«
    »Gut, dann wäre das ja geklärt«, ruft Carolin betont fröhlich. »Ich schlage vor, wir essen jetzt mal was.«
    Eine ganz ausgezeichnete Idee. Schnell setze ich wieder meinen treusten Dackelblick auf. Und diesmal reagiert Carolin.
    »Schätze, Herkules hätte auch gerne einen kleinen Appetizer. Wenn ich gewusst hätte, dass wir zu viert sind, hätte ich mehr gekauft.«
    »Na hör mal, du willst mich jetzt nicht mit einem Hund gleichsetzen, oder? Außerdem hat mir niemand gesagt, dass heute Abend ein Kochevent stattfindet. Sonst hätte ich mich ordnungsgemäß angemeldet. Oder ...«, Nina stockt einen kurzen Moment, »oder wolltet ihr allein sein?«
    Richtig geraten!,
möchte ich rufen, aber weder Carolin noch Daniel entgegnen hierauf etwas. Stattdessen holt Carolin den Bräter aus dem Backofen. Eine warme Wolke Hühnchentraum schwebt zu mir herüber. Hm, lecker! Ich schlecke mit der Zunge einmal um meine Lefzen herum. Nina sieht das und guckt mich nachdenklich an.
    »Sag mal, Coq au vin - ist das wohl das Richtige für einen Hund? Immerhin ist da Alkohol drin.«
    Na, das ist wohl

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