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Dackelblick

Dackelblick

Titel: Dackelblick Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frauke Scheunemann
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da hat Herr Beck schon Recht: Wenn Carolins Herz das nicht irgendwann von allein einsieht, dann hat es keinen Sinn. Mit gesenktem Kopf schleiche ich wieder Richtung Terrassentür, um Beck von meiner Niederlage zu berichten. Wenn er wirklich mein Freund ist und die Entschuldigung eben ernst gemeint war, wird er mich vielleicht trösten.
    Bevor ich allerdings draußen bin, läutet es an der Werkstatttür. Eigentlich renne ich dann immer gerne nach vorne und begrüße die Besucher, aber meine Laune ist so im Keller, dass ich mich selbst dazu nicht recht aufraffen kann. Ist wahrscheinlich wieder die blöde Aurora, die mit Daniel flirten will. Es klingelt noch einmal, und natürlich bin ich doch ziemlich neugierig. Andererseits scheint draußen so schön die Sonne und die Vorstellung, unter meinem Baum zu liegen und Herrn Beck mein Leid zu klagen, während das Gras an meinem Bauch kitzelt, ist auch verlockend. Schließlich aber siegt die Neugier, und ich renne Richtung Tür.
    Carolin hat sie schon geöffnet. In unserem Flur steht ein Mann mit brauner Uniform und drückt Carolin ein Päckchen in die Hand.
    »Sind Sie Frau Neumann? Dann brauche ich hier Ihre Unterschrift.«
    Carolin stellt das Päckchen auf den Boden, um zu unterschreiben. Neugierig schnüffele ich daran. Hmh, riecht irgendwie lecker. Was mag da drin sein? Als Carolin das Päckchen zu ihrem Tisch im Werkraum trägt, laufe ich hinterher.
    »War das für dich?«, will Daniel wissen.
    »Ja.«
    »Was ist es denn?«
    »Keine Ahnung. Ich habe nichts bestellt.« »Von wem ist es denn?«
    »Mal sehen - es ist von ...«, sie stockt, »es ist von Jens Uhland.«
    Daniel zuckt mit den Schultern. »Kenne ich nicht. Ein Kunde?«
    »Gewissermaßen. Der gehört zu dem Filmteam, das sich neulich den Cellokasten ausgeliehen hat.«
    »Aha. Na, vielleicht hast du da was liegen lassen.« »Ja, kann sein.«
    Das glaube ich persönlich kaum. Schließlich war ich dabei und bin mir sicher, dass wir mit allen Sachen gegangen sind, mit denen wir auch gekommen sind. Also, außer dem Kasten natürlich, aber der ist in dem Päckchen garantiert nicht drin. Viel zu groß und riecht auch ganz anders. Längst nicht so lecker. Was ist da drin? Ich mache Männchen und komme somit immerhin auf Kniehöhe von Carolin. Die wundert sich.
    »Hey, Süßer, was ist denn mit dir los? Du bist ja ganz wild.«
    »Tja, vielleicht schickt dir dieser Jens ein Kilo Koks, und Herkules hat alle Anlagen zu einem Top-Drogenspürhund.«
    Daniel grinst. »Man weiß ja, wie diese Filmtypen sind. Alles schlimme Finger.«
    Carolin schüttelt den Kopf. »Ein Kilo Koks? Bisschen teuer, um es einer flüchtigen Bekannten zu schicken. Aber was kann es bloß sein?« Mit einem Messer löst sie den Klebestreifen von dem Deckel des kleinen Kartons. »Da liegt eine Karte bei. Mal sehen.«
    Sie liest und fängt an zu grinsen. Daniel kommt zu ihrem Tisch und versucht, über Carolins Schulter mitzulesen. Die will einen Schritt von ihm weg machen, als er blitzschnell zugreift und ihr die Karte wegzieht.
    »He, was soll das? Schon mal was vom Briefgeheimnis gehört? Das ist nicht für dich bestimmt.« Carolin klingt genervt, aber Daniel lacht nur.
    »Tja, meine Liebe, für dich aber auch nicht. Hier steht eindeutig:
Lieber Herkules!«
    Was? Die Karte ist für mich? Sofort laufe ich zu Daniel hinüber. Ich habe noch nie im Leben eine Karte bekommen. Aufregend! Aber auch ein bisschen komisch, denn wer schreibt schon an jemanden, der gar nicht lesen kann? Ich setze mich vor Daniel und schaue ihn erwartungsvoll an. Der versteht den Wink und fängt an, vorzulesen.
    »Lieber Herkules, ich hoffe sehr, dass es dir heute wieder besser geht. Um dir schnell auf die Beine zu helfen, habe ich für dich eine Spitzen-Hundewurst besorgt, die bestimmt sehr lecker ist. Meldet euch mal, wenn du wieder auf dem Damm bist. Viele Grüße, dein Jens.«
    Wow, das muss ja doch ein wahnsinnig netter Mensch sein, trotz des Gewehrs. Ich bin begeistert! Kein Wunder, dass der Karton so gut riecht. Die Wurst muss ich sofort probieren.
    »Wieso kommt dieser Jens auf die Idee, dass Herkules krank sein könnte?«
    »Ah, er hatte wieder so einen Anfall.« Carolins Stimme klingt komisch.
    »Während ihr in der Bank wart?«
    »Ja, genau. Deswegen mussten die sogar den Dreh unterbrechen.«
    He! Das stimmt doch gar nicht! Was erzählt Carolin denn da?
    Daniel guckt besorgt. »Hm, das klingt nicht gut. Hast du noch mal mit Wagner gesprochen? Der wollte doch beim Züchter

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