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Daddy, Komm Zurueck!

Daddy, Komm Zurueck!

Titel: Daddy, Komm Zurueck! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Gordon
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überraschte.
    Aus Diskussionen wurden immer öfter Streitereien. Als sie es schließlich nicht mehr aushalten konnte, verließ sie ihn. Mit den Kindern.
    „Bilde dir nicht ein, dass es vorbei ist, Faye”, hatte er zum Abschied gesagt. „Es wird nie vorbei sein.”
    Sie ging nach oben zu Adrians ehemaligem Zimmer, aber die Tür war verschlossen. Das Gleiche galt für Cindys Zimmer sowie für das Schlafzimmer, das sie mit Garth geteilt hatte.
    Stirnrunzelnd ging sie wieder nach unten.
    Hier waren alle Türen geöffnet, und nahe beim Arbeitszimmer fand Faye Garths neues Schlafzimmer, das einen ziemlich spartanischen Eindruck machte. Ein schlichter Schrank stand darin, ein einfaches Bett sowie einige Möbelstücke aus Mahago ni. Die Wände waren weiß gestrichen, der Teppich beigefarben. Alles musste viel Geld gekostet haben, aber der Gesamteindruck war düster, so als ob der Mann, dem alles gehörte, ebenfalls von Düsterkeit erfüllt war. Der einzige Schmuck war ein Foto neben dem Bett, auf dem ein Junge von etwa neun Jahren zu sehen war. Er hatte ein offenes, fröhliches Gesicht. Faye lächelte, als sie Adrian erkannte, aber das Lächeln verschwand, als sie bemerkte, dass es kein Bild von Cindy gab.
    Sie wartete im Flur, bis Garth aus dem Arbeitszimmer kam.
    „Was ist los?” fragte er, als er ihren Gesichtsausdruck bemerkte.
    „Dürfte ich dein Arbeitszimmer sehen? Ich muss etwas wissen.”
    Im Arbeitszimmer machte sie die gleiche Entdeckung. Auf dem Schreibtisch standen zwei Fotos von Adrian, aber keines von Cindy.
    „Wie kannst du nur?” empörte sie sich und drehte sich zu ihm um. „Du hast nicht das Recht, eins deiner Kinder aus deinem Leben zu verbannen. Cindy ist immer noch deine Tochter, und sie liebt dich.”
    „Ich weiß nicht, was du …”
    „Wo ist ihr Bild? Du hast welche von Adrian. Wo sind die von Cindy?”
    „Faye, es tut mir Leid. Es ist keine Absicht, ich habe nur nicht bemerkt…”
    „Du hast sie nie beachtet und ihr damit das Herz gebrochen. Nur um Adrian hast du dich gekümmert, aber auch nur dann, wenn du dich selbst in ihm sahst. Er ist aber nicht so wie du. Er ist ein sanfter, sensibler Junge.”
    „Wenn er den Ball auf dem Spielfeld schießt, ist aber nichts Sanftes mehr an ihm.”
    „Woher willst du das wissen? Du hast ihm fast nie zugeschaut. Ja, er spielt ein raues Spiel, aber er ist ein liebenswerter Mensch. Er kümmert sich um Cindy, er sorgt sich um andere Menschen.”
    „Offensichtlich ist er all das, was ich nicht bin”, folgerte Garth verärgert.
    „Richtig. Er mag nicht die gleichen Dinge wie du, und ich werde ihn niemals dazu zwingen, jemand zu sein, der er nicht ist. Das ist einer der Gründe, warum ich gegangen bin: um ihn vor dir zu schützen.”
    „Was du behauptest, ist grausam”, antwortete Garth. Er war blass geworden.
    „Die Wahrheit ist grausam, Garth. Ich bin heute Abend gekommen, da ich nicht mehr länger in einem Niemandsland leben möchte. Ich will die Scheidung.
    Wirklich.”
    „Darin werde ich nie einwilligen. Das habe ich dir schon gesagt, als du gingst.”
    „Du sagtest, dass du mir die Kinder wegnähmest, wenn ich die Scheidung wollte.
    Damals machte mir das Angst. Du hast mir sogar meine Arbeit genommen…”
    „Du brauchtest nicht zu arbeiten. Ich habe dir einen großzügigen Unterhalt angeboten…”
    „Ich will aber unabhängig sein.”
    Das konnte und wollte Garth nicht verstehen. Er hielt sie damals für übergeschnappt, als sie per Fernunterricht einen Kursus in Buchhaltung belegte.
    Sie dagegen war ganz begeistert, als sie für Kendall Haines, einen Umweltschützer am Ort, arbeiten konnte. Garths Wut ließ sie den Job jedoch wieder aufgeben.
    Da sie sich nicht geschlagen geben wollte, ging sie das Problem auf andere Weise an. Sie hatte gute Kenntnisse in Buchhaltung erworben und übernahm auf selbstständiger Basis Aufträge von einigen kleineren Firmen. Dabei half ihr ein Computer, der schon bei seiner Anschaffung recht alt aussah und inzwischen geradezu vorsintflutlich wirkte. Das Einkommen reichte zwar noch nicht für den Rechner, den sie sich wünschte, aber sie war dennoch zufrieden. Trotz Garths Feindseligkeit hatte sie ihre Unabhängigkeit erlangt.
    Seine selbstherrliche Vorgehensweise wurmte sie allerdings immer noch. „Mit meinem Job war ich sehr zufrieden, bis ich ihn aufgeben musste, damit du mir nicht die Kinder wegnahmst”, sprach sie nun weiter. „Damals wusste ich nicht, dass deine Drohung Unfug war. Kein Gericht

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