Daddy, Komm Zurueck!
nicht reden. Ich bin beschäftigt … Oh, Mist! Kann er nicht später anrufen?
Ich weiß, dass ich schon versucht habe, ihn zu erreichen, aber … In Ordnung!
Stellen Sie ihn durch.”
„Ich muss leider feststellen, dass deine Methode, Leute loszuwerden, noch nicht besser geworden ist”, meinte Faye.
Er machte ein ärgerliches Gesicht. „Fünf Minuten. Mehr nicht. Ich werde im Büro telefonieren.”
„Kann ich mir einen Tee machen?”
„Du bist hier zu Hause und kannst tun, was du willst!” Er verschwand im Arbeitszimmer.
Die große Küche war mit modernsten Geräten ausgestattet, die allerdings angesichts des Eichenholzdekors und der altmodischen Kupfertöpfe kaum auffielen. Dadurch und durch die dunkelroten Bodenfliesen sollte ein Gefühl von Wärme vermittelt werden, welches Faye jedoch nie gehabt hatte. Garth hatte ihr gesagt, sie könne sich ein Dekor nach ihrem Geschmack aussuchen, aber dann setzte er seine eigenen Wünsche doch durch, und sie hatte nachgegeben. Es kam ihr so vor, als habe er im Grunde nicht für sie ausgesucht, sondern für die Frau des erfolgreichen Bauunternehmers Garth Clayton. Hatte sie da zum ersten Mal gespürt, dass sie diese Rolle nicht übernehmen wollte? Nein, schon viel früher hatte sie sich in Gedanken dagegen gewehrt.
Wie begeistert hatte er ihr das Haus gezeigt! Es stand an einem leichten Hang und war von Ulmen umgeben. „Willkommen in Elm Ridge, Liebling. Unser neues Zuhause, das du dir immer gewünscht hast.” Sein Stolz war rührend, und sie hatte nicht den Mut gehabt, ihm zu sagen, das dies nicht das Haus war, das sie sich gewünscht hatte. Absolut nicht.
Ihr Traumhaus war ein „kleines Heim nur für uns”, wie er es anfangs versprochen hatte. Und bereits zwei Jahre nach ihrer Hochzeit besaßen sie schon ein eigenes Haus, denn Garth war ein Mann, dem der Erfolg in die Wiege gelegt worden war. Faye war sehr glücklich. Vier Jahre später zogen sie jedoch in die große, ungemütliche Villa. Sie hatten sogar eine Haushälterin, eine freundliche, emsige Frau namens Nancy. Faye freundete sich mit ihr an und genoss die Gespräche mit ihr. Mit Nancy fühlte sie sich wesentlich wohler als mit den begüterten neuen Freunden ihres Mannes.
Nachdem Faye den Tee zubereitet hatte, ging sie zum Arbeitszimmer zurück.
Hinter der Tür hörte sie, wie ihr Mann mit jemandem stritt. „Mindestens noch eine halbe Stunde”, bemerkte sie bitter zu sich selbst. Mit solchen Szenen hatte sie langjährige Erfahrung.
Wohin sie auch blickte, Veränderungen gab es nur wenige. Die Bilder im Treppenhaus waren die, die sie ausgesucht hatte. Eines hatte sie mitgenommen, und die Stelle an der Wand war noch frei.
In diesem Haus hatte sie sich einst unglücklich und eingeengt gefühlt. Garth war großzügig gewesen und hatte ihr alles gegeben, was man mit Geld kaufen konnte.
Aber er hatte ihr Leben und das der Kinder immer bestimmt. Seine kleine Baufirma, die er sich von seinem Ersparten gekauft hatte, hätte das erste Jahr fast nicht überlebt. Mit letzter Kraft konnte er sie retten, aber Faye hatte nichts von seinen Schwierigkeiten gewusst. Erst drei Jahre später erfuhr sie durch Zufall davon. Als sie entdeckte, dass er ihr seine Sorgen nicht anvertraut hatte, war sie tief betroffen.
Er sah nicht, dass sie nicht mehr länger das kleine, ihn anbetende Mädchen war, das er geheiratet hatte. Sie hatte sich zu einer Frau entwickelt, die ihre eigene Meinung hatte. Sie liebte Garth noch immer, und das, obwohl sie jetzt wusste, dass er nicht perfekt war.
Sie stritten sich über die Kinder. Garth war stolz auf seinen Sohn, schien seine Tochter aber kaum wahrzunehmen. Cindy dagegen betete ihren Vater geradezu an, und Faye bemerkte häufig ihren traurigen Blick, wenn sie sich nicht beachtet fühlte.
Auf andere Weise wurde jedoch auch Adrian vernachlässigt. Garth kaufte ihm zwar alles, nahm sich aber nie die Zeit, ihm beim Fußballspiel der Schulmannschaft zuzusehen. Er war entschlossen, aus Adrian einen „erfolgreichen” Mann zu machen, so wie er ihn sich vorstellte. Adrian dagegen wollte Fußballer werden. Garth hatte dafür nur ein Achselzucken übrig. „Das wird sich schon noch ändern”, meinte er zu Faye. „Ermutige ihn einfach nicht.”
Bei ihren Auseinandersetzungen gab sie anfangs immer nach, weil es für sie das Wichtigste war, bei ihm zu sein. Wenn es um die Kinder ging, verhielt es sich jedoch anders. Faye verteidigte die beiden mit einer Kraft, die Garth
Weitere Kostenlose Bücher