Daddy, Komm Zurueck!
hätte dir die Kinder zugesprochen, und wenn es dennoch geschehen wäre, hättest du gar nicht gewusst, was du mit ihnen anfangen solltest. Du kannst es nur nicht ertragen, das zu verlieren, was einmal dir gehört hat. Wir sind aber nicht dein Eigentum, und jetzt solltest du endlich loslassen.”
„Wie kommst du darauf, dass ich meine Meinung geändert habe?”
„Das spielt keine Rolle. Viel Zeit ist verstrichen. Früher oder später lassen wir uns scheiden, und ich hätte die Scheidung gerne jetzt. Unser zehnter Hochzeitstag steht bevor, und ich möchte an diesem Tag nicht mehr länger mit dir verheiratet sein. Siehst du nicht, dass das eine Farce wäre?”
„An unserem neunten Hochzeitstag warst du noch meine Ehefrau. Was soll jetzt anders sein?”
„Der zehnte ist etwas Besonderes”, entgegnete sie. „Die zehn ist die erste runde Zahl: zehn, zwanzig, fünfundzwanzig, fünfzig. Zehn ist wie ein Meilenstein. Die Zahl steht dafür, dass eine Ehe Bestand hatte, was bei unserer jedoch nicht der Fall ist.”
Er blickte sie forschend an. „Ist das der einzige Grund?”
Unter seinem Blick errötete sie. „Nein, ich … ich möchte wieder heiraten.”
Sie hatte eine ärgerliche Reaktion erwartet und war überrascht, als die ausblieb.
„Erzähl mir von ihm”, bat er.
„Er ist ein guter Mann, und ich liebe ihn.”
„Und du glaubst, er kann bei den Kindern meinen Platz einnehmen?”
„Das hat er schon getan, und er macht das sehr gut. Er ist immer für sie da.”
„Darauf hat er kein Recht. Ich bin immerhin noch ihr Vater, so wie ich dein Mann bin.”
„Und was du einmal besitzt, hältst du fest. Das hätte ich wissen sollen.” Ihre Stimme klang bitter.
Er berührte ihre goldene Kette. „Hat er sie dir geschenkt?”
„Ja.”
„Ich hätte nie gedacht, dass Kendall Haines sich so etwas leisten kann.
Offensichtlich ist er erfolgreicher, als ich dachte. Trotzdem ist er nicht der Richtige für dich.”
„Ich habe seinen Namen gar nicht erwähnt. Woher weißt du …?” Entrüstet holte sie Luft. „Du hast mir nachspioniert!”
„Ich informiere mich immer über meine Investitionen”, erklärte er kühl. „Ich wusste, wann du für ihn arbeiten gingst und wann du dich das erste Mal mit ihm getroffen hast.”
Sie atmete tief durch. „Deshalb musste ich die Arbeitsstelle verlassen”, stellte sie bitter fest „Weil ich mich in ihn verliebte. Du willst mich sogar jetzt noch kontrollieren.”
„Dieser Mann ist nicht der Richtige für dich.”
„Ich glaube schon, und ich werde ihn heiraten. Ich lasse mich nicht mehr einschüchtern.”
„Einschüchtern? Denkst du so über unsere Ehe, in der ich dir alles gegeben habe?”
„Alles, außer dir selbst. Als du deine eigene Firma hattest, warst du nie da, wenn ich dich brauchte. Deine Geschenke hast du gnädig verteilt und erwartetest meine Fügsamkeit dafür. Als ich dir Widerworte gab, gefiel es dir nicht. Ich musste dich einfach verlassen.”
„Du wirst mir nie entkommen”, erklärte er kalt. „Ich werde es nicht zulassen.”
„Willst du mit allen gesetzlichen Mitteln …?”
„Nein, es ist viel einfacher”, sagte er sanft und zog sie in seine Arme.
Sie konnte ihm nicht mehr ausweichen, und ehe sie sich versah, spürte sie seine Lippen auf ihrem Mund. Garth küsste sie mit der gleichen Bestimmtheit wie früher. Am Anfang hatte ihr das gefallen. Jetzt aber machte seine Arroganz sie zornig. Eine starke körperliche Anziehungskraft hatte sie einmal verbunden, die selbst noch vorhanden war, als ihre Ehe schon nicht mehr in Ordnung war. Nun ging er offensichtlich davon aus, dass er sie nur daran erinnern müsste, um ihren Willen zu brechen.
Faye versuchte, nicht auf seine Zärtlichkeiten zu reagieren. Der Ärger half ihr dabei. Außerdem war sie jetzt stark. Wenn sie reglos abwartete, würde er schnell merken, dass seine Bemühungen umsonst waren.
Seine leidenschaftlichen, innigen Küsse erinnerten sie jedoch an die Zeit, in der sie wunderschöne Momente voller Liebe und Zärtlichkeit erlebt hatte. Faye war genauso leidenschaftlich gewesen wie er. Der junge Garth war ein wunderbarer Liebhaber gewesen, und Faye hatte mit ihm viele leidenschaftliche Stunden verlebt.
In den langen, tränenreichen Nächten nach der Trennung hatte sie krampfhaft versucht, diese Erinnerungen zu vertreiben. Sie dachte, dies sei ihr gelungen. Jetzt aber fand sie sich in den Armen eines ausgesprochen attraktiven Mannes wieder, der fest entschlossen war, sie
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