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Dämenkind 2 - Kind der Götter

Dämenkind 2 - Kind der Götter

Titel: Dämenkind 2 - Kind der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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durchlaufen. Anscheinend hatte sie die für eine verwöhnte Prinzessin eigentümlichen Mätzchen abgelegt. Ohne zu klagen hatte sie den höchst anstrengenden Ritt durchgestanden, als wollte sie beweisen, dass sie es sehr wohl wert war, sich zu ihrem Schutz in Gefahr zu begeben. Freudig hellte sich ihre Miene auf, sobald sie Damin erblickte, und enthüllte von ihren Empfindungen weit mehr, als sie eigentlich zeigen mochte.
    Tarjanian beobachtete Damins Liebesverhältnis zu Adrina mit einem gewissen Argwohn. Immerhin drohten daraus mancherlei Gefahren und langfristige Verstrickungen zu entstehen, an die er kaum zu denken
    wagte. Obgleich sowohl Damin wie auch Adrina beharrlich den Standpunkt vertraten, es hätte damit überhaupt nichts Ernstes auf sich, erkannte Tarjanian durchaus Anzeichen einer tieferen Verwicklung. Nie blieb Adrina Damin längere Zeit fern, und er setzte sein Leben aufs Spiel, um sie an seiner Seite zu halten. Tarjanian wusste nur zu genau, was es bedeutete, willig das Leben für jemanden in die Waagschale zu werfen, den man liebte. Angesichts der beiden beschäftigte ihn lediglich noch die Frage, wie lange es dauern mochte, bis auch der hythrische Kriegsherr und die fardohnjische Prinzessin den Ernst der Lage begriffen.
    »Cratyn verfolgt uns«, rief Adrina, als sich Damin aus dem Sattel schwang.
    Über ihre Schulter hinweg heftete Damin den Blick auf Almodavar, der sich gemesseneren Schritts näherte.
    »Es ist wahr, Fürst. Hochmeister Jenga hat einen Boten geschickt, um uns zu warnen.«
    Tarjanian saß ab und ließ Blitz von einem der Krieger, die sich nahebei versammelten, um wissensdurstig Neuigkeiten zu vernehmen, zu den übrigen Rössern bringen.
    »Wie weit sind die Verfolger hinter uns?«
    »Ein, zwei Tage, im günstigsten Fall drei.«
    »Dann könnte es bald wohl recht aufregend zugehen«, bemerkte Damin.
    Ungnädig puffte Adrina ihm den Oberarm. » Aufre gend? Verstehst du denn nicht, in welche Not wir geraten?«
    Tarjanian konnte Adrinas Ärger nachvollziehen. Damin hatte die schlechte Angewohnheit, selbst die be
    drohlichsten Umstände wie eine Art aufwändigen Zeitvertreib anzusehen. Seine Weigerung, irgendetwas ernst zu nehmen, erwies sich bisweilen als mühsam. Unter den gegenwärtigen Umständen allerdings musste man sie gar als gefährlichen Leichtsinn bewerten.
    »Da hat sie beileibe kein Unrecht, Damin.«
    Doch Wulfskling zuckte nur mit den Schultern. »Was gibt's denn zu beklagen? Wir sind uns doch schon darin einig, dass es Irrwitz wäre, sich mit den Hütern anzulegen. Querfeldein können wir uns nicht absetzen, weil sich der Weg zu sehr verlängerte, also harren wir im Verborgenen aus. Die Hüter ziehen vorüber, ohne etwas zu ahnen.«
    »Und Cratyn entgegen«, stellte Tarjanian fest. »Was wird deines Erachtens geschehen, sobald sie sich begegnen?«
    Der Kriegsherr stieß ein Auflachen aus. »Wenn wir Glück haben, schlagen sie sich gegenseitig tot.«
    »Antworte mir im Ernst!«
    Damin brachte genügend Anstand auf, um zerknirscht zu wirken. »Deine Bedenken sind berechtigt. Sollte Cratyn darüber Bescheid wissen, wann wir aufgebrochen sind, und erfahren, dass die Hüter uns nicht gesehen haben, dürfte sogar er sich zusammenreimen können, dass wir uns irgendwo in der Nähe versteckt halten.«
    »Ist es uns denn völlig unmöglich, an den Hütern vorbeizuschlüpfen?«, fragte Adrina. In ihrer Stimme klang Verzweiflung mit.
    Tarjanian schüttelte den Kopf. »Darauf besteht keinerlei Aussicht.«
    »Dann reiten wir doch quer durchs Land«, sagte Damin, obwohl dieser Entschluss ihm offenkundig so wenig behagte wie Tarjanian. Zwar fanden sie dadurch immerhin die Gelegenheit, den beiden Streitkräften auszuweichen, die unaufhaltsam näher rückten. Aber es entfernte ihn von der Zitadelle. Von R'shiel.
    »Wenn wir sofort reiten, können wir bis zum Abend noch etliche Landmeilen zwischen uns und die Hüter bringen.«
    Wulfskling nickte und befahl Almodavar, das Erforderliche zu veranlassen. Tarjanian knurrte der Magen, was ihn daran erinnerte, dass er eine Mahlzeit hatte ausfallen lassen. Den Arm um ihre Schulter geschlungen, führte Damin die Prinzessin beiseite.
    Mürrisch schaute Tarjanian dem Paar nach. Er hätte verhindern sollen, dass Damin mit Adrina anbandelte. Die Einsicht, dass er dabei wohl nicht mehr Erfolg gehabt hätte als mit dem Versuch, den morgigen Sonnenaufgang abzuwenden, beschwichtigte seine Sorge kaum.
    Ginge es nicht um Adrina, wäre die Weigerung der

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