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Dämenkind 2 - Kind der Götter

Dämenkind 2 - Kind der Götter

Titel: Dämenkind 2 - Kind der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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unbekannten Orten geschahen.
    Kurz nach der Mittagsstunde rasteten sie an einem schmalen Bach, der längs der Landstraße über mit Moos bewachsene Steine dahinrauschte. Das Wasser war eiskalt, aber den Pferden dennoch willkommen. Adrina stand bei ihrer Stute, die sich am Nass gütlich tat, und kaute an einem Kanten Hartkäse, da sprengte einer der vorwärtigen Späher durch die Mitte der Rastenden. Erst knapp vor Damin und Tenragan zügelte er sein Ross und riss es, um sie nicht über den Haufen zu reiten, herb herum.
    »Hüter«, schnaufte der Späher. »Mindestens eine Tausendschaft. Sie reiten in unsere Richtung.«
    »Wie weit sind sie noch entfernt?«, fragte Tenragan.
    »Ungefähr fünf Landmeilen. Sie bewegen sich langsam, aber bleiben wir auf der Straße, reiten wir ihnen direkt in die Arme.«
    Tenragan schnappte sich die Zügel seines Tiers und schwang sich in den Sattel. »Das will ich mir selbst anschauen.«
    Der Späher wendete sein Pferd und galoppierte davon; Tenragan schloss sich ihm dichtauf an.
    »Almodavar!«
    »Kriegsherr?«
      »Alle Mann haben die Straße zu verlassen. Wir su
    chen Schutz in dem Gehölz, an dem wir vor etwa einer Landmeile vorübergelangt sind. Keine Lagerfeuer, kein Lärm. Du weißt, was es gilt.«
    Noch bevor Almodavar den Befehl nur bestätigen konnte, war auch Damin schon aufgesessen und ritt im Galopp die Straße hinab, dem Späher und Tenragan hinterdrein.
    Mit leisem Seufzen tätschelte Adrina ihre Stute, dann stieg sie von neuem in den Sattel. Im Handumdrehen hatte Almodavar die Lage im Griff, er ließ niemanden über die Bedrohlichkeit der Umstände im Unklaren. Im Handgalopp kehrte die Schar um, bis Almodavar in Sichtweite des Wäldchens zu halten befahl.
    Der Hain lag recht abseits der Landstraße; ein breiter Geländestreifen, bewuchert mit hohem, bräunlichem Gras, sonderte ihn davon ab. Für ein Weilchen äugte der Reiterhauptmann zu dem Waldstück hinüber, dann stellte er sich in den Steigbügeln auf und ließ den Blick durch die benachbarte Landschaft schweifen. Schließlich machte er kehrt und trabte erneut die Straße hinab.
    »Was gibt's denn?«, wandte sich Adrina an den Reiter zu ihrer Linken.
    »Ritten wir durch das Gras, Hoheit, könnten wir für die Karier ebenso gut ein Hinweisschild aufstellen, das ihnen unseren Aufenthaltsort verrät. Der Hauptmann sucht nach einem Weg, auf dem sich das Gehölz erreichen lässt, ohne dass wir Spuren hinterlassen.«
    Adrina nickte. Der umsichtige Sinn für wichtige Kleinigkeiten, der die Hythrier auszeichnete, beeindruckte sie. Bald darauf fand Almodavar sich wieder ein.
      »Dort hinten verläuft ein Hohlweg bis fast zu dem
    Wäldchen«, gab der Reiterhauptmann auf Medalonisch bekannt, damit auch die anwesenden Hüter ihn verstanden. »Um ihn zu durchreiten, ist der Untergrund zu trügerisch, daher müssen wir die Pferde führen. Zwischen dem Ausgang des Hohlwegs und dem Hain haben wir eine kurze Strecke freien Geländes zu durchqueren und werden es in Einerreihe tun.«
    Offenbar erwartete er keine Fragen, denn er ließ keine Gelegenheit, um ihm welche zu stellen. Adrina folgte dem Vorbild ihrer Begleiter und zog hinter dem jungen Reiter, der ihr Almodavars Vorhaben dargelegt hatte, die Stute durch den Hohlweg. In dessen Mitte floss ein winziges, aber munteres Bächlein, vielleicht ein Zufluss des Wasserlaufs, an dem sie zuvor die Rösser getränkt hatten.
    Die Steine erwiesen sich als schlüpfrig, und das eisige Wasser plätscherte über Adrinas Stiefel. Sie trug, ebenso wie Tamylan, Beinkleider und ein warmes Wams – angesichts der Verhältnisse wäre es kaum sinnvoll gewesen, auf ihr Geschlecht aufmerksam zu machen, indem sie sich wie vornehme Damen kleideten –, doch als sie die Stute aus dem Hohlweg geführt und wieder bestiegen hatte, um das letzte Stück zum Hain zu reiten, waren ihre Füße von der Kälte taub.
    Abhilfe gab es im Innern des Wäldchens nicht, weil Almodavar darauf achtete, dass man Damins Befehl befolgte und, um ihre Gegenwart nicht zu enthüllen, kein Feuer entzündete; infolgedessen schickte sich Adrina in ein längeres, frostiges Warten auf Damins und Tenragans Rückkehr.
      Sie saß rücklings an einer hohen Pappel, während der Kopf der schlafenden Tamylan an ihrer Schulter lehnte, da schreckte der Hufschlag galoppierender Rösser sie auf. Weil sie davon ausging, dass sie Damins und Tenragans Rückkehr vernahm, bettete sie Tamylans Kopf behutsam auf dem Mantel, der ihnen zeitweilig

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