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Dämenkind 2 - Kind der Götter

Dämenkind 2 - Kind der Götter

Titel: Dämenkind 2 - Kind der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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im Felde zurück, als dass er die Torheit verüben würde, einen Krieg im Schnee zu wagen.«
    »Ihr müsst noch Eure Männer das Gefecht gegen gepanzerte Berittene üben lassen«, sagte Garet Warner. »Ein in Eisen gehüllter Gegner ist schwierig zu töten, und weder die Hythrier noch das Hüter-Heer haben sich in dieser Hinsicht schon bewähren können.«
    »So ein Widersacher ist leicht zu besiegen. Man stoße ihn vom Ross und trample für ein Weilchen auf ihm herum. Das dürfte seinen Kampfgeist dämpfen.«
    Tarjanian schmunzelte. »Du kannst getrost all unsere
    Untergebenen in diesen klugen, kriegsmännischen Ratschlag einweihen.«
    Damin hob die Schultern. »Es klingt einfältig, gewiss, aber es zeitigt Erfolg. Hast du eine Vorstellung, wie mühselig allein das Aufstehen ist, wenn man in einer Rüstung steckt? Ohne Flaschenzug sind die Ritter nicht einmal imstande, auf die Rösser zu steigen. Wirf sie auf den Rücken und ramme das Schwert in den Sehschlitz des Helms, und schon hast du sie besiegt. In Wahrheit sind nicht die Ritter für uns die ärgste Gefahr. Vor viel schlimmere Schwierigkeiten stellen uns König Hablet und die Fardohnjer, sollten sie Jasnoff Geschütz zur Verfügung stellen.«
    »Du sprichst von Geschützen?«
    Damin nickte. »Mit eigenen Augen habe ich die Kanonen nie gesehen, aber ich habe mit einigen wenigen geredet, die sie erblickt haben. Wir können nur darauf hoffen, dass das Geheimnis, das Hablet hütet – bezüglich der Art und Weise, wie es sich einsetzen lässt –, ihm kostbarer ist als alle seine Kinder zusammengenommen. Ich vermute, es fällt ihm wesentlich leichter, seine Tochter fortzugeben, als sein wertvolles Geschütz.«
    »Ich habe etwas von einem Pakt gehört«, erklärte Garet Warner, während er von Tarjanian den Wasserschlauch entgegennahm. »Aber bislang liegt keine Gewissheit vor. Überdies sind mir Gerüchte zu Ohren gekommen, der Grund, warum Hablet das Geheimnis so eifersüchtig hüte, sei darin zu sehen, dass seine Kanonen sich allzu häufig als unverlässlich und ungenau erweisen. Anscheinend ist die Möglichkeit, dass sie die Soldaten töten, welche die Geschütze bedienen, ebenso
    ernst zu nehmen wie die Wahrscheinlichkeit, damit den Feind zu treffen. Hablets eigentliche Waffe ist keineswegs das Geschütz als solches, sondern die Furcht, die seine Feinde davor haben.«
    »Selbst wenn das die Wahrheit sein sollte, möchte ich ungern mit Schwert und Bogen gegen Feuerrohre antreten.«
    »Auch wenn wir das Geschütz außer Acht lassen, müssen wir bedenken, dass Fardohnja, falls es ein solches Bündnis gibt, im Süden angreifen könnte«, sagte Warner. »Dennoch können wir es uns nicht erlauben, unsere Streitkräfte zu zersplittern.«
    Unsere Streitkräfte , hatte er gesagt, nicht Eure Streitkräf te . Tarjanian überlegte, ob der Obrist sich versprochen hatte oder ob seine Ausdrucksweise einen Gesinnungswandel ankündigte; ob Warner endlich entschieden hatte, auf wessen Seite er stand.
    »In jedem Fall müssen wir Zeit schinden«, stellte Tarjanian klar, vor Sorge die Stirn in Falten gezogen. »Solange wir keine Gewalt über die Zitadelle haben, steht uns zur Grenzverteidigung lediglich das halbe HüterHeer zur Verfügung.«
    Damin nickte zum Zeichen der Zustimmung. »Drei Hundertschaften kann ich noch aus Krakandar abziehen, aber würden es mehr, könnten die Nachbarn sich dazu aufgefordert fühlen, meine eigene Provinz zu überfallen. Sollte es jedoch zum Ärgsten kommen, so wäre es möglich, Beistand aus der Elasapinischen Provinz anzufordern. Wenn ich ihn recht freundschaftlich darum ersuche, wird Narvell gewiss fünf Hundertschaften entsenden. Ich denke mir, dass sich Hablet es sich
    angesichts einer so starken hythrischen Heerschar in Markburg zweimal überlegen wird, ob er auf dem Gläsernen Fluss gen Norden vorstößt.«
    »Wer ist Narvell?«, erkundigte sich Tarjanian.
    »Narvell Falkschwert ist der Kriegsherr der Elasapinischen Provinz«, erteilte Damin Auskunft. »Er ist mein Halbbruder. Sein Vater war der zweite Gemahl meiner Mutter.«
    »Wie viele Ehemänner hatte deine Mutter?«, fragte Tarjanian.
    »Fünf, als ich das letzte Mal gezählt habe«, gab Obrist Warner ihm anstelle des Kriegsherrn Antwort und bereitete damit Damin offensichtlich eine gehörige Überraschung. Warner blickte Wulfskling an und zuckte mit den Schultern. »Ich leite das Kundschafterwesen des Hüter-Heers. Es ist meine Pflicht, über derlei Angelegenheiten Bescheid zu

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