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Dämenkind 2 - Kind der Götter

Dämenkind 2 - Kind der Götter

Titel: Dämenkind 2 - Kind der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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Wulfskling.
    »Ich wünschte, ich könnte in dieser Beziehung so zuversichtlich sein wie du.«
    Tatsächlich wollte Tarjanian den harshinischen Rebellen möglichst bald wiedersehen – und nicht allein, um zu erfahren, welchen Beistand die Harshini im bevorstehenden Krieg zu leisten beabsichtigten. Brakandaran musste wissen, ob R'shiel noch lebte. Seit ihrem Verschwinden waren Monate verstrichen, und Tarjanian hatte schon genügend Verletzungen gesehen, um darüber Klarheit zu haben, dass sie eine tödliche Wunde erlitten hatte. Aber die Harshini galten als Magier, und Brakandaran war immerhin Halb-Harshini. Deshalb glomm in Tarjanian noch ein schwacher Funke der Hoffnung, dass R'shiel den Schwertstich Frohinias überlebt haben mochte; doch während die Wochen und Monate ins Land zogen, ohne dass er irgendeinen Auf
    schluss über ihr Schicksal erhielt, wagte er immer weniger zu hoffen.
    »Ist etwas mit dir?«
    Tarjanian schüttelte den Kopf. »Ich habe soeben an jemand Bestimmtes gedacht, sonst nichts.«
    »Das Dämonenkind?«
    »Zwar nicht unbedingt so«, entgegnete Tarjanian brummig, »aber ja, ich habe an R'shiel gedacht.«
    »Ihr Los liegt in den Händen der Götter, mein Freund«, rief Damin ihm in Erinnerung. »Du kannst, was sie anbelangt, nichts tun. Aber gegen diese argen Ordensritter können wir sehr wohl etwas unternehmen.«
    »Welche Überlegungen kitzeln Euren Sinn?«, fragte Garet Warner argwöhnisch.
    »Für meinen Geschmack haben sie es ein wenig zu behaglich in ihrem Zeltlager. Ich bin der Ansicht, wir sollten sie aufscheuchen.«
    »Und auf welche Weise könnte das zu bewerkstelligen sein?«
    Damin Wulfskling lachte. »Auf die Weise, dass Ihr einmal für eine Weile Eurer fluchwürdigen Hüter-Ehre entsagt und Euch auf Kriegslisten verlegt.« Er stand auf und klopfte sich den Staub von den Beinkleidern. »Um ein Beispiel zu nennen: Wir sollten ihren Nachschub stören. Was denkt Ihr, Obrist? Schlagt Ihr Euch auf unsere Seite?«
    Neugierig musterte Tarjanian den Obristen, denn er spürte, dass es mit Damin Wulfsklings vordergründig schlichter Frage weitaus mehr auf sich hatte, als lediglich zu klären, ob Warner einen Angriff auf das karische
    Heerlager befürwortete. Stumm betrachtete der Ältere ihn und Damin.
    »Ich beteilige mich an nichts, das nach Narretei stinkt«, antwortete Warner, erhob sich gleichfalls und reichte Damin das Fernglas zurück. »Das betrifft auch Euren wahrhaft lächerlichen Plan, Tarjanian Tenragan, zur Ersetzung Frohinias. Unterbreitet mir etwas, das Aussicht auf Erfolg hat, und ich stehe ohne Vorbehalt zu Euch. Aber eure gegenwärtigen Vorhaben sind reiner Wahnwitz. Ich hoffe indes als hoch betagter Greis im Bett zu sterben.«
    »Das ist die verworrenste Zustimmung, die ich jemals gehört habe.«
    »Gebt Euch damit zufrieden. Mehr könnt Ihr schwerlich erwarten, solange Ihr keine Vorschläge macht, die dem Verstand entsprungen sind und nicht nur dem Wunschdenken.«
    Damin Wulfsklings Blick huschte zwischen ihm und Tarjanian hin und her, dann schüttelte der Kriegsherr den Kopf. »Lass uns ihn vom Kliff stoßen«, sagte er, »und der Unfug ist ausgestanden.«
    »Mir kam zu Ohren, Ihr stündet in dem Ruf, ein ungemein gescheiter Kriegsmann zu sein, Fürst Wulfskling. Mir ist völlig unbegreiflich, wie Ihr dazu gelangt seid.« Warner schob sich auf dem Felssims an Damin vorüber und stieg den schmalen Pfad hinab, an dessen unterem Ende die Pferde angebunden waren.
    »Wäre dieser Mann nicht seit eh und je dein Kamerad,
    Tarjanian …«, knurrte Damin.
    »Er stellt dich nur auf die Probe. Wir brauchen ihn.«
    »Nein, ihr braucht ihn. Ich sähe ihn lieber mausetot.
    Und ich muss dich warnen: Mit jeder Stunde, die ich in seiner Gegenwart zubringe, wird mir diese Vorstellung erstrebenswerter.«
    Damin legte das empfindliche Fernglas in das lederne Behältnis und nahm die Richtung, in die sich zuvor Garet Warner entfernt hatte.
    Besorgt schüttelte Tarjanian den Kopf. Damin Wulfsklings ständige Drohung, Warner zu töten, war ihrer gemeinsamen Sache durchaus abträglich. Mit Warners Beihilfe mochte es erheblich leichter werden, dem Quorum vorzutäuschen, die Erste Schwester befände sich wohlauf, und sein Rückhalt hätte wesentliche Bedeutung, sobald es darum ging, ihren Rücktritt glaubhaft zu machen. Falls die Karier sich wirklich mit den Fardohnjern verbündet hatten, stützte sich alle Hoffnung, einen Angriff im Süden abwehren zu können, wiederum auf Damins hythrische

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