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Dämmerung in Mac's Place (German Edition)

Dämmerung in Mac's Place (German Edition)

Titel: Dämmerung in Mac's Place (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ross Thomas
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ging zum Minikühlschrank, nahm eine Dose Bier heraus, riß sie auf und trank durstig. Dann wandte sie sich zu ihrem Vater um und sagte: »Okay, raus damit.«
    McCorkle ließ noch einmal den Blick durchs Zimmer schweifen. »Ich nehme an, das ist eine ebenso gute Art wie jede andere, um einen langen Sonntagnachmittag zu verbringen. Deine Mutter und ich haben es vor hundert Jahren in Bonn oft so gemacht. Meistens in ihrer Wohnung draußen in Tannenbusch. Sie hat in einem Einzimmerapartment im obersten Stockwerk eines Hochhauses gewohnt, mit Blick auf Rhein und Drachenfels. Sonntags hat Padillo immer das Restaurant aufgemacht, und ich bin gegen Mittag mit ein, zwei Flaschen Wein und zwei Steaks bei Fredl aufgekreuzt. Damals aßen die Menschen noch Steaks. Fredl las die Zeitungen, alle sechs oder sieben, und danach haben wir geredet und rumgealbert, dann gegessen und etwas geredet und anschließend vielleicht sogar noch etwas rumgealbert. Um sechs oder sieben bin ich nach Godesberg rausgefahren, um Padillo abzulösen. Manchmal ist sie mit mir gekommen.«
    »Meistens ist sie mit dir gekommen«, sagte Padillo.
    McCorkle nickte. »Ich glaube, das stimmt.«
    »Ihr beide wart damals nicht verheiratet?« fragte Erika.
    »Nicht einmal verlobt.«
    »Wie alt war sie?«
    »Fredl? Vierundzwanzig, fünfundzwanzig.«
    »Und du?«
    McCorkle blickte zu Haynes, der wieder am Fensterbrett lehnte und einen Ausdruck höflichen Mitgefühls zur Schau stellte. »Zweiunddreißig, dreiunddreißig«, sagte McCorkle. »So um den Dreh.«
    »Das waren die späten Fünfziger?«
    »Die späten, späten Fünfziger.«
    »Du und Mutti sprecht nie darüber, oder?«
    »Nicht oft.«
    »Er spricht auch jetzt nicht drüber«, sagte Padillo.
    »Was sagt er dann?«
    »Herrgott, Gurgles«, sagte Padillo.
    »Nenn mich nicht so!«
    »Gurgles?« fragte Haynes.
    »Als sie sprechen lernte«, sagte Padillo, »kam sie mit Erika McCorkle nicht so gut klar, und es hörte sich immer an wie Erigga McGurgle. Ich hab sie Gurgles genannt, bis sie sechs wurde und es mir verboten hat.«
    »Das erklärt aber nicht, was Paps gesagt hat.«
    Padillo zuckte mit den Achseln. »Frag ihn selbst.«
    Sie wandte sich McCorkle zu. »Gut, was war das – eine umständliche Einladung, sich den Erwachsenen anzuschließen?«
    »Wer will das denn?«
    »Was dann?«
    »Ich denke, es war ein Versprechen«, sagte McCorkle.
    »Was für ein Versprechen?«
    »Daß ich beim nächsten Mal das Haustelefon benutze.«
    Mit ihrem Sonnenscheinlächeln auf dem Gesicht lief sie zu McCorkle, stellte sich auf die Zehenspitzen, küßte ihn, drehte sich immer noch lächelnd zu Granville Haynes um und sagte: »Du mußt schon zugeben, daß wir eine sehr demonstrative Familie sind.«
    »Wenn die Demonstration vorbei ist, solltest du der Familie vielleicht von dem Drohanruf erzählen.«
    Sie wandte sich automatisch Padillo zu, als wäre er der übliche Empfänger von schlechten Nachrichten. »Mr. Tinker Burns hat angerufen«, sagte sie. »Vor ungefähr zwanzig oder dreißig Minuten. Er war auf der Suche nach dir und Paps. Als ich ihm sagte, wir wüßten nicht, wo ihr seid, hat er mich gebeten – nein, er hat mich beauftragt, euch eine Nachricht zu übermitteln. Ich habe ihn gebeten, einen Moment zu warten, damit ich mir etwas zu schreiben holen konnte, aber er hat gemeint, das würde ich nicht brauchen, weil seine Nachricht kurz und einfach sei.«
    »Und war sie das?« fragte Padillo. »Kurz und einfach?«
    Sie nickte. »Mr. Burns hat mich beauftragt, euch zu sagen, wenn ihr ihn nicht in Steadys Manuskript schauen laßt, wird er euch euer verdammtes Genick brechen. Oder brechen lassen.«

32
    Die vier tauschten die nächsten zwanzig Minuten Informationen aus. Zuerst berichteten Haynes und Erika von Hamilton Keyes’ Angebot über 750 000 Dollar für sämtliche Rechte an den immer noch unentdeckten, ungelesenen Memoiren von Steadfast Haynes. Dann schilderten McCorkle und Padillo die Ereignisse, die zu ihrer Begegnung mit Mr. Schlitz und Mr. Pabst vor Pong’s Palace geführt hatten.
    Anschließend gingen sie alles noch einmal durch – indem sie hier herumstocherten, sich an jenes erinnerten und über andere Sachen, die ihnen gerade einfielen, nachdachten, das meiste davon zusammenhanglos, bis sie abrupt aufhörten, als ihnen klar wurde, daß sie nicht weiterkamen. Stille breitete sich aus und dauerte fast zwei Minuten, bis sie von Granville Haynes beendet wurde.
    »Da Tinker offenbar seinen eigenen Deal laufen

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