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Dämmerung in Mac's Place (German Edition)

Dämmerung in Mac's Place (German Edition)

Titel: Dämmerung in Mac's Place (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ross Thomas
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beim Einbruch in meinen Wagen erwischt habe«, sagte Padillo. »Und wenn ich ihm euer Motiv dafür nenne.«
    Schlitz’ Augen zuckten nach links. Pabst starrte auf den Asphalt des Parkplatzes.
    »Harry ist gemein«, sagte McCorkle, und es hörte sich an, als denke er laut nach. »Und er kennt auch alle Verhörtechniken der IRA. Das böse Zeug. Als erstes wird er euch wahrscheinlich fragen, ob ihr wirklich für ihn oder für Tinker Burns arbeitet. Und ganz gleich, was ihr ihm sagt, er muß sich vergewissern, daß ihr nicht lügt.«
    Pabst, noch immer auf den Asphalt starrend, murmelte: »Harry muß nicht Bescheid wissen.«
    »Wie bitte?« sagte Padillo.
    Pabst hob den Kopf. »Ich hab gesagt, daß Harry nicht Bescheid weiß, wenn Sie ihm nichts sagen.«
    »Warum soll ich es ihm nicht sagen? Ihr habt mein Verdeck aufgeschlitzt. Aber Harry bezahlt das nicht, es sei denn, ich sage ihm, was ihr beide getan habt – und warum.«
    »Vielleicht können wir’s selbst regeln«, sagte Schlitz mit einem breiten Lächeln, dem es jedoch an Zuversicht mangelte.
    »Und wie?«
    »Ich meine, wenn Sie beide was erledigt haben müssen, vielleicht können wir das für Sie tun und auf diese Art Ihr Verdeck bezahlen, und dann braucht Harry nichts davon zu wissen.«
    Padillo musterte Schlitz einen Moment, bevor er fragte: »Macht Tinker Burns einem von euch Kopfzerbrechen?«
    »Nee«, sagte Pabst. Das war eine schnelle Antwort, und McCorkle dachte, daß sie vermutlich viel zu schnell war.
    »Dann würde es euch nichts ausmachen, ihn zu belügen, oder?« sagte Padillo.
    Nach einem vorsichtigen Nicken sagte Pabst: »Reden Sie weiter.«
    »Wir wollen«, sagte Padillo, »daß ihr Tinker in seinem Hotel anruft. Wenn er nicht da ist, hinterlaßt ihr eine Nachricht. In der Nachricht wird nur gesagt, daß ihr erfahren habt, daß McCorkle und Padillo das Haynes-Manuskript haben. Mehr nicht. Doch wenn Tinker selbst ans Telefon kommt, sagt ihr ihm, daß ihr mit Harry Warnock und den Jungs im Pong’s wart, und dort wäre darüber geredet worden, daß McCorkle und ich das Manuskript hätten. Wenn Tinker nach Einzelheiten fragt, sagt ihr ihm, daß das alles ist, was ihr wißt. Absolut alles«
    Es war Schlitz, der eine halbwegs übereinstimmende Version der Anweisungen wiederholte und sagte: »Und wann sollen wir ihn anrufen?«
    »Jetzt«, sagte Padillo.
    »Ich nehme Ihr Autotelefon.«
    »Ich habe kein Autotelefon.«
    Schlitz machte sich nicht die Mühe, seine Überraschung zu verbergen, als er sagte: »Du lieber Gott, jeder hat –«
    »Ich nicht«, sagte Padillo.
    »Und ein Faxgerät hat er auch nicht«, sagte McCorkle.
    »Nun gut«, sagte Schlitz. »Wir können ja das Telefon in meinem Auto nehmen.«
    Als McCorkle an die Hotelzimmertür klopfte, wurde sie von seiner Tochter geöffnet, die anscheinend nichts außer einem eher lose geknöpften weißen Oxford-Hemd anhatte.
    »Im Foyer gibt’s Haustelefone«, sagte sie.
    »Wir können hier draußen warten, bis du –«
    McCorkle wurde von Granville Haynes’ Stimme hinter der halb geöffneten Tür unterbrochen. »Wer ist da?«
    »Paps und der alte Typ, der sein Beifahrer ist.«
    »Dann bitte sie herein.«
    »Ihr seid willkommen«, sagte sie, entfernte sich von der halb geöffneten Tür und verschwand im Bad.
    McCorkle betrat, gefolgt von einem amüsiert aussehenden Padillo, das Zimmer. Sobald er drinnen war, drehte McCorkle sich langsam und nickte Haynes zu, der Hose, Hemd und Halbschuhe, aber keine Socken trug. McCorkle setzte seine langsame Drehung fort, registrierte den Servierwagen, die leeren und halbleeren Gläser, die verstreuten Seiten der Sonntagsausgaben von Washington Post und New York Times, das zerwühlte Bett und zum Schluß Padillos amüsierten Blick.
    »Was ist denn so komisch?« fragte McCorkle.
    »Aufgebrachte Väter sind immer komisch.«
    »Wer sagt, daß ich aufgebracht bin.«
    »Deine cholerische Röte.«
    »Wollen Sie einen Drink?« fragte Haynes.
    McCorkle wandte sich ihm mit starrem Blick zu. »Wollen? Nein. Brauchen? Ja.«
    »Scotch, Wodka, Bier oder was?«
    »Scotch.«
    »Mr. Padillo?«
    »Danke, nichts.«
    »Vielleicht brauchen Sie einen, wenn Sie von unserem Drohanruf erfahren.«
    »Von wem?«
    »Erika hat den Anruf entgegengenommen, deshalb sollte sie es erzählen.«
    Als die Drinks eingegossen und serviert waren, kam Erika aus dem Bad. Sie trug eine Hose und darüber das weiße Herrenhemd, das inzwischen bis auf den Kragenknopf und den direkt darunter zugeknöpft war. Sie

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