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Dämmerung in Mac's Place (German Edition)

Dämmerung in Mac's Place (German Edition)

Titel: Dämmerung in Mac's Place (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ross Thomas
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nicht wahr?« sagte McCorkle.
    Padillo sah den Mann mit dem anscheinend immerwährenden Lächeln an. »Sie sind Mr. Schlitz, nicht? Und Ihr Partner hier ist Mr. Pabst.«
    Schlitz’ Tränen hatten aufgehört zu fließen, aber das Lächeln war noch da, als er nickte. Mr. Pabst wischte sich die winzige Nase mit einer riesigen Hand ab.
    »Irgendwas komisch?« fragte McCorkle den lächelnden Schlitz.
    Schlitz schüttelte den Kopf, doch das Lächeln verschwand nicht. Pabst sagte: »Er kann nichts dafür. Eine Nervengeschichte.« »Reflex«, erklärte Schlitz noch immer lächelnd. »Ein nervöser Reflex.«
    »Wonach, hat Harry Warnock gesagt, sollt ihr in meinem Wagen suchen?« fragte Padillo.
    Pabst schüttelte den Kopf und sagte: »Sie werden uns nicht erschießen.«
    »Was du meinst, ist, daß ich euch nicht töten werde«, sagte Padillo. »Aber versuch das mal: ein rechtschaffener Bürger kommt aus einer Gaststätte und trifft auf zwei Diebe, die dabei sind, sein Auto zu stehlen. Der Bürger nimmt dem einen der Diebe eine Pistole ab und schießt ihm ins Knie. Der andere Dieb erleidet einen plötzlichen Anfall von gesundem Menschenverstand und ergibt sich. Meinst du, den Cops wird das gefallen?«
    »Sie werden es lieben«, sagte McCorkle. »Aber wie bestimmst du wessen Knie?«
    »Wirf eine Münze, und sie können bestimmen.«
    »Und der, der beim Münzwurf verliert, verliert die Kniescheibe«, sagte McCorkle mit verständnisvollem Nicken. »Das ist nur gerecht.«
    »Harry hat uns nicht geschickt«, sagte Pabst.
    »Nein?« sagte Padillo. »Wer denn?«
    »Niemand.«
    »Wirf die Münze«, sagte Padillo zu McCorkle.
    »Wir haben Sie über das Buch reden hören«, sagte Schlitz hastig. »Die Memoiren.« Sein Lächeln erschien wieder, nachdem es kurz verschwunden war, als er die Lippen schloß, um die Bs und Ms auszusprechen.
    »Wieso habt ihr gedacht, daß die Memoiren in meinem Wagen sind?«
    »So, wie Sie da drinnen geredet haben«, sagte Schlitz. »Sie haben über großes Geld geredet, eine Dreiviertelmillion oder mehr, und da haben wir gedacht, Sie würden das Ding ganz in Ihrer Nähe behalten.«
    »Woher habt ihr gewußt, daß das mein Auto ist?«
    »Als Sie und er auf der Toilette waren, haben wir Pong gefragt, was für ein Auto Sie fahren. Er sagte, daß er nichts weiß über Ihren Partner hier, aber Sie würden immer ein echt altes dunkelgrünes Mercedes-Coupé fahren. Es war nicht schwer zu entdecken.«
    »Und was hattet ihr mit dem Manuskript vor?« fragte McCorkle.
    Pabst zuckte mit den Achseln. »Wir wollten es Ihnen zurückverkaufen.«
    »Für wieviel?«
    »So weit waren wir noch nicht.«
    Mit erkennbarer Skepsis fragte Padillo: »Und das habt ihr euch alles in den fünf Minuten ausgedacht, die wir gebraucht haben, um zu pinkeln und uns von Billy Pong zu verabschieden?«
    »Wenn man eine Idee hat, muß man sie durchziehen«, sagte Schlitz.
    McCorkle war mit einem einzigen Schritt bei Schlitz. »Besser, ich stecke den Lügner wieder in den Kofferraum, und du zertrümmerst dem andern die Kniescheibe.«
    Die Worte stürzten übereinander stolpernd aus Pabsts Mund. »Tinker Burns«, sagte er. »Wir wollten das Ding zu Tinker Burns bringen.«
    Padillo blickte McCorkle an, der eine Augenbraue hob und mit dieser kleinen Bewegung Skepsis, Überraschung und sogar ein wenig Enttäuschung ausdrückte. Padillos Blick wanderte zu Pabst. »Von Anfang an«, sagte er und sah auf seine Armbanduhr. »Wir haben die ganze Nacht.«
    Die ganze Nacht brauchten sie nicht. Pabst und Schlitz, die sich manchmal unterbrachen und widersprachen, brauchten nur vierzehn Minuten, um zu schildern, wie Tinker Burns sie über Harry Warnock für einen nebulösen Auftrag engagiert hatte, zu dem möglicherweise ein kleiner Einbruch gehörte.
    Zuerst beklagten sie sich, wie wenig Geld sie bekommen hatten – zweitausend Dollar pro Nase –, dann beschrieben sie, wie sie Steadfast Haynes’ Pferd erschossen hatten, in das Haus eingebrochen waren, es durchsucht und »eine Frau«, die hereingeplatzt kam, gefesselt und geknebelt hatten. Aber sie bestritten vehement – trotz wiederholter Fragen von Padillo und Drohungen von McCorkle –, daß sie irgendeine Spur von Haynes’ Manuskript gefunden hatten.
    »Was hat Tinker gesagt, als ihr ihm das alles erzählt habt?« fragte McCorkle.
    »Er war irgendwie stinksauer«, sagte Pabst.
    »Wenn ihr glaubt, daß er stinksauer war, dann stellt euch vor, was Harry Warnock sein wird, wenn ich ihm sage, daß ich euch

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