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DAEMON

DAEMON

Titel: DAEMON Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Suarez
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hätte das ganze Universum aufgehört zu existieren.
    Detective Pete Sebeck starb um 18.12   Uhr, Pazifikzeit.

40   Eine neue Dimension
    Newswire.com
     
    Sebeck hingerichtet (Lompoc, Kalifornien) – Ex-Detective Sergeant Pete Sebeck wurde am Montag um 18.12   Uhr im Bundesgefängnis Lompoc per Injektion zum Tode befördert . Nachdem Sebeck Anfang des Jahres in Zusammenhang mit dem Daemon-Hoax verhaftet worden war, arbeitete die Justiz einschließlich der Berufungsinstanzen unter Hochdruck daran, den Fall zu einem raschen Abschluss zu bringen. Staatsanwalt Wilson Stanos erklärte: «Dieses Urteil ist eine klare Botschaft an die Feinde der Freiheit.»
     
    Als Natalie Philips den fensterlosen Bürotrakt der Daemon-Task-Force betrat, war es schon einiges nach Mitternacht. Sie hatte hier kaum noch jemanden erwartet, sah aber eine ganze Gruppe I T-Techs und schwerbewaffnete Sicherheitsleute an der Ecke des Gangs stehen, der zu ihrem Büro führte. Die Männer debattierten leise und intensiv. Als Philips näher herankam, blickte ihr der Major aus der Mitte des Rudels entgegen. Er nickte ihr zu und sagte: «Und? Wie war die Reise?»
    Philips stellte ihre kleine Reisetasche ab. «Was ist los?»
    Der Major deutete mit dem Daumen den Gang entlang. «Ihr Hacker-Freund hat irgendwelche Anwandlungen. Er hatsich in Konferenzraum B eingeschlossen und den Zutrittscode geändert.»
    Philips seufzte matt und rieb sich die Augen. «Wann?»
    «Vor einer Stunde etwa. Ich war gerade dabei, Maßnahmen zu ergreifen.»
    Sie musterte einen Wachmann mit einer Tränengaspistole. «Das wird nicht nötig sein, Major. Ich rede mit ihm.»
    Der Major grinste kalt. «Sie sind der Boss, Dr.   Philips.»
    Er machte sich über sie lustig. Sie beschloss, es zu ignorieren, und wollte an ihm vorbeigehen, doch er trat ihr in den Weg.
    «Ihnen ist doch klar, dass ich Centcom über diesen Vorfall Meldung machen muss.»
    «Sicher. Dürfte ich jetzt   …»
    «Erinnern Sie ihn bitte an die einschlägigen Klauseln in seiner Amnestievereinbarung.»
    «Werde ich tun. Wenn ich mich nicht irre, haben diese Männer hier Sicherheitsaufgaben. Sorgen Sie dafür, dass sie wieder auf ihre Posten gehen.» Sie hievte ihre Tasche hoch, aber der Major wartete noch einen Moment, ehe er beiseitetrat und sie durchließ. Sie trottete den Flur entlang, in Richtung eines Lichtschimmers, der unter der Tür von Konferenzraum B hervordrang. Dort angekommen, starrte sie auf ein rotes LE D-Display am Proximity-Kartenleser der Tür. Da stand: «VERPISST_EUCH». Mit einem leisen Lächeln klappte sie die Kunststoffabdeckung des Kartenlesegeräts ab, und darunter kam ein kleines Zahlenfeld zum Vorschein. Sie konzentrierte sich kurz und tippte dann eine zweiunddreißigstellige Kombination ein. Ihre «Backdoor». Der Schließmechanismus klickte, und sie trat ein.
    «Gehen Sie weg.» Ross drehte sich nicht mal um. Er stand hinter einem Konferenztisch voller Desktops und Laptops. Textzeilen glitten schnell über sämtliche Bildschirme. DerRest des Raums war mit zerknüllten Tabellen, Diagrammen und Endlospapierausdrucken übersät.
    Ross zielte gerade mit einem improvisierten Bleistift-Dart auf ein großes Fotomosaik von Sobols Gesicht, das an die Wand geheftet war. Es war aus fotokopierten Zeitungsbildern zusammengesetzt. Ein halbes Dutzend Bleistifte steckte bereits in dem Gesicht, und eine beeindruckende Menge weiterer Löcher konzentrierte sich überwiegend zwischen Sobols Augen.
    Philips betrachtete die Szene. «Ich persönlich halte das nicht für einen besonders vielversprechenden Ermittlungsansatz.»
    Ross neigte leicht den Kopf, als er ihre Stimme erkannte. Er zögerte kurz und warf dann den Stift, der in Sobols Augenbraue stecken blieb. Ross ergriff einen weiteren Dart und sagte nichts.
    Philips schloss die Tür und durchquerte den Raum, die Füße sorgsam zwischen die von den Wänden gefetzten Tabellen setzend. «Was ist los, Jon?»
    «Nichts.» Er warf einen weiteren Dart und traf Sobols Wange. «Wie war’s in Washington?»
    «Kompliziert.»
    «Schock! Noch so ein General, der mich nach Diego Garcia verfrachten möchte?»
    Philips ging zu ihm und stellte ihre Reisetasche auf den Konferenztisch. «Sie halten das vielleicht für einen Witz, aber so weit liegen Sie gar nicht daneben. Ihre Weigerung, Ihre wahre Identität anzugeben, hat es mir nicht gerade erleichtert, Sie zu verteidigen. Und Einlagen wie diese hier tun es auch nicht.»
    Ross starrte einen Moment auf Sobols

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