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DAEMON

DAEMON

Titel: DAEMON Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Suarez
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zermalmten sie den Motorradpolizisten zwischen sich.
    Merritt drehte den Kopf weg, während er durch die fliegenden Trümmerteile und den Rauch raste. Als er auf der anderen Seite herauskam, sah er hinter sich nichts als Flammen.
     
    Gragg sah auf seiner HU D-Brille einige Blocks hinter ihm mehrere Streifenwagen mit blinkenden Lichtleisten in die Straße einbiegen. Er jagte einen seiner AutoM8 in einen zivilenKleinwagen, der beiseitegerammt und auf den Bürgersteig katapultiert wurde. Die Polizeiwagen, die sich zwischen den Wracks hindurchmühen mussten, fielen rasch zurück. Doch jetzt hörte er vor sich und zu beiden Seiten ebenfalls Sirenen. Sie kreisten ihn ein. Zweifellos waren auch schon Hubschrauber unterwegs.
    Er lächelte. Weitere AutoM8 strömten zu seiner Unterstützung herbei. Er fühlte die Präsenz von über hundert Wagen – einige wertvoller als andere.
    Ein zweiter BMW 740 kam plötzlich aus einer Querstraße geschlingert und stieß zu Graggs Wagenrudel. Dieser BMW war scharlachrot. Das Rudel öffnete sich automatisch, um ihn ebenfalls in die Mitte zu nehmen.
    Gragg machte eine Bewegung mit der behandschuhten Hand, und die Elektropolymerfarbe seines eigenen BMW wurde binnen Sekunden von Silber zu Rot – während der neu hinzugekommene BMW die umgekehrte Verwandlung vollzog. Die digitale Tinte der Nummernschilder von Graggs BMW zeigte plötzlich statt des kalifornischen Wunschkennzeichens eines aus Oregon:
GECCO
. Per Powerslide verschwand Graggs Wagen in einer Seitenstraße, und das Hauptrudel fuhr ohne ihn weiter.
     
    Merritt versuchte immer noch zu begreifen, was er da eben gesehen hatte. Ein zweiter BMW hatte sich dem Rudel angeschlossen, und dann hatte Lokis BMW vor seinen Augen die Farbe gewechselt. Merritt legte sich tief in die Kurve und jagte Lokis Wagen hinterher. Der war jetzt knallrot – aber in der Heckscheibe waren immer noch die Pockennarben von seinen M P-Kugeln . Er warf einen Blick zurück und sah mehrere Streifenwagen über die Kreuzung rasen, hinter dem Rudel her.
    Merritt drehte sich wieder nach vorn, fixierte Lokis Wagenund drückte dann seine Sprechtaste. «Major! Major, hier Merritt. Hören Sie mich?»
     
    Der Major sah von dem SCAR- H-Scharfschützengewehr auf, das er gerade im Passagierraum des Hubschraubers zusammenbaute. Merritts Stimme kam immer noch über ihre verschlüsselte Sprechfunkfrequenz, ging aber zwischendurch in Knattern unter.
«Major   … Merritt   … Sie mich?»
    Der Major drückte seine Mikrophontaste. «Sprechen Sie, Merritt.»
    «Hören Sie   … Polizei verfolgt einen falschen BMW   … Farbe ist jetzt   … fährt Richtung   …»
Nur noch Knattern.
    «Verbindung ist schlecht.»
    «Wiederhole   … geändert. Bin an ihm dran.»
    «Sie kriegen Störsignale von den AutoM8.   Lassen Sie sich zurückfallen, Merritt.»
    «…   Polizei ist   …»
Wieder nur noch Knattern.
    Der Major ließ das Funkgerät sinken und sagte in sein Intercom-Headset: «Empfangen wir Merritts Koordinaten noch?»
    Der Pilot nickte. «10   -   4, Major. Klar und deutlich.»
    «Dann benutzt der Daemon auch GPS. Bringen Sie mich genau über Merritts Position.»
     
    Gragg, der jetzt abseits der Verfolgungsjagd durch die breiten Straßen eines Industriegebiets fuhr, verfolgte auf dem Videofeed eines der AutoM8, wie das Wagenrudel, das er eben verlassen hatte, auf ein Hochautobahnstück des Freeway 880 raste und auch dort andere Fahrzeuge aus dem Weg rammte. Streifenwagen der Highway Patrol übernahmen die Verfolgung. Gragg konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen. Sie waren dem Rudel immer dichter auf den Fersen.
    Er ließ das ferne AutoM 8-Rudel in hohem Tempo auf diehochgeführte Anschlussstelle zum Highway 260 zurasen – und auf die Schutzmauer in der steilen Kurve. «Das dürfte interessant werden   …»
    Er wählte auf dem HUD den vordersten AutoM8 aus und ließ ihn noch schneller vor den anderen hersausen. Dann schaltete er auf den Videofeed eines Wagens weiter hinten im Rudel. Der Führungswagen schoss davon wie eine Rakete, barst mit hundert Meilen durch die Betonschutzmauer und ließ einen Regen von verbogenem Metall und Betonbrocken auf ein darunter liegendes unbebautes Grundstück niedergehen. Das restliche Rudel einschließlich des silbernen BMW rauschte durch die Bresche in der Mauer. Die Wagen purzelten durch die Luft und bildeten unten eine einzige lodernde Trümmermasse. Der Videofeed erstarb.
    Geschafft.
Gragg atmete tief durch und fühlte, wie

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