Dämon aus dem All
einen Schrei aus, doch sein Tier wurde festgehalten, und er konnte nicht fliehen.
In der Mitte des Geländes stand der hohe, aus festen Steinen gefügte Feuerplatz. Vor ihm standen mindestens zehn Käfige, und in jedem befand sich ein Mann.
Umhänge in fünf verschiedenen Farben wandten sich um, die Hann bei ihrem Einzug zu beobachten. Es dauerte ein, zwei Minuten, bis sie Stark und die Hunde sahen, ein, zwei Minuten, bis sie glauben konnten, was sie sahen. Dann brach gewaltiges Wutgeschrei aus ihnen heraus, und die vielfarbige Menge rannte los. Die Hunde drängten sich dicht um Stark, und ihr Fell sträubte sich.
Töten, N’Chaka?
Noch nicht …
Ildann hob die Arme und rief: »Wartet! Es ist Sache der Fallarin, zu bestimmen, was geschehen soll. Es ist prophezeit worden, daß sie diesen Mann zum Häuptling weihen werden … Hört mich an! Das ist der Dunkle Mann der Prophezeiung aus dem Süden, hört ihr? Der Dunkle Mann! Er hat die Zitadelle zerstört!«
Die Menge blieb stehen und lauschte. Ildanns Stimme schrie die guten Neuigkeiten heraus, und von der Felswand her antwortete das Echo.
»Die Zitadelle ist gefallen. Keine Bewachung der Oberen Straßen mehr. Oberhalb von Yurunna ist sie wie ein abgeschnittener Zweig, und die Ochar sind mit ihm abgesägt!«
Rot, braun, grün und weiß brachen in überraschtes Freudengeschrei aus. Und dann erhob ein großer Mann aus der Menge der orangeroten Umhänge heraus seine Stimme.
»Du lügst.«
Ildann stieß Jofr vorwärts. »Erzähl es ihm, Junge. Erzähle es dem mächtigen Romek, dem Wächter der Feuerstelle der Ochar.«
»Es ist wahr, Herr«, sagte Jofr und beugte den Kopf. »Ich bin Ekmals Sohn, aus dem Nordhaus …« Er stotterte hervor, was er wußte, und die ganze Menge lauschte. »Aber die Stabträger haben versprochen«, sagte er am Ende, »die Zitadelle wieder aufzubauen. Und mein Vater hat den Schnellflügler zu den Sippen geschickt …«
Neuerliches Brüllen der Kleineren Feuerstellen übertönte ihn. Stark sah, daß jede ihrer Gruppen kleiner als die der Ochar war. Er schätzte die orangeroten Umhänge auf hundertundzwanzig, und Ildanns Gruppe war mit sechzig Männern die zweitgrößte. Die Kleineren Feuerstellen hatten zusammen kaum mehr Männer als die Ochar. Die Gelben waren noch nicht gekommen, aber mit mehr als zwanzig war wohl nicht zu rechnen.
Die Ochar drängten sich um ihren Führer und besprachen sich. Die harten, kalten Augen Romeks blickten Stark forschend an.
Die Kleineren Feuerstellen bewegten sich durcheinander, fragten, diskutierten, versuchten, die Bedeutung von Ildanns Worten herauszubekommen.
Hinter ihnen allen war die Kluft. Dunkle Schatten füllten sie. Der Wind erzeugte in ihr seltsame Geräusche. Der Wind sprach, und irgendwo mußte jemand sein, der lauschte.
Romek trat vor. »Es ist klar, daß dieser Fremde gefrevelt hat. Da wir davon betroffen sind, werden wir uns um ihn kümmern.«
»Ihr werdet ihn zweifellos den Stabträgern übergeben«, sagte Ildann, »um eure Herren zufriedenzustellen.«
»Dir bedeutet er nichts«, sagte Romek. »Tritt beiseite.«
»Du vergißt die Nordhunde«, sagte Ildann. »Du kennst sie doch? Aber nur zu, wenn du willst.«
Romek zögerte. Neun Paar wilde Augen beobachteten ihn. Ildann schrie den roten und weißen, den grünen und braunen Umhängen wieder etwas zu. »Der Dunkle Mann hat die Zitadelle zerstört. Jetzt wird er Yurunna zerstören.«
»Yurunna!« riefen sie. »Wie denn?«
»Wenn wir unsere Kräfte zusammentun, will er uns führen. Wenn ihn die Fallarin weihen. Nur, wenn die Fallarin ihn zum Häuptling weihen. Er gehört nicht zu uns, liegt nur mit den Stabträgern in Fehde. Aufgrund dieser Fehde bietet er uns Yurunna. Yurunna! Kein Hunger, genug Wasser und Sicherheit vor den Läufern! Leben! Yurunna!«
Es klang wie ein Schlachtruf.
Es dauerte, bis sich Romek Gehör verschaffen konnte, dann sagte er: »Das bedeutet Krieg mit den Ochar. Wir könnten die Wüste leerfegen.«
»Vielleicht auch nicht!« rief der Häuptling der Braunen. »Und sollten wir Yurunna erobern, werden die Erstgekommenen die letzten sein!«
Man lachte, und dieses Lachen war nicht freundlich. Romek blickte die Nordhunde an, sah Stark in die Augen und nickte.
»Dazu wird es nur kommen, wenn ihn die Fallarin weihen. Nun gut, soll er zu den Fallarin gehen und sie um Windgunst bitten. Und wenn sie sich ihn angehört haben, werden wir sehen, wohin er wandert, nach Yurunna oder ins Frühlingsfeuer.«
»Er wird zu
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