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Dämon aus dem All

Dämon aus dem All

Titel: Dämon aus dem All Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leigh Brackett
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sich leben läßt. Vielleicht findet ein Umsturz der herrschenden Mächte statt.«
    »Er findet sicher statt«, sagte Alderyk, »wenn man dir freie Bahn läßt. Warum sollten wir zulassen, daß du die Kleineren Feuerstellen benutzt, um deine Ziele zu erreichen?«
    »Ihr lebt vom Tribut dieser Leute. Ihr wißt sicher besser als ich, wie mager er geworden ist.«
    Auf den hohen Balkonen wurde mit den Flügeln geraschelt und geseufzt. Alderyks gelbe Augen verengten sich.
    »Soll das heißen, daß auch wir den Ort verlassen müssen, an dem wir seit Jahrhunderten leben? Müssen auch wir uns nach einer besseren Welt umsehen?«
    Von allen Seiten drangen Windstöße auf Stark ein, ließen ihn kaum zu Atem kommen. Die Hunde duckten sich. Als der Wind nachließ, sagte er: »Die Bewohner des Nordens müssen früher oder später fortziehen, wenn ihnen ihr Leben lieb ist. Die Kleineren Feuerstellen sind auf dem besten Weg, auszusterben. Die Stabträger sind nur daran interessiert, sich an der Macht zu halten, und wenn sie dabei jemanden opfern müssen, tun sie es. Ihr müßt euch selbst entscheiden, aber es wäre klug, sich den Weg nach Süden offenzuhalten. Und wenn ihr Yurunna beherrscht, ist zunächst einmal für alle genug zum Leben da.«
    Stille. Die Ruhe unbewegter Luft.
    »Und du würdest den Führer machen?«
    »Ja.«
    Es gab plötzlich Unruhe unter den Tarf, und einer eilte zum Thron und warf sich vor Alderyk nieder. »Herr«, sagte er aufgeregt, »unten ist getötet worden. Die Waffenruhe der Pilger ist verletzt, und die Ochar halten den Eingang zur Kluft besetzt.«
     

 
13.
     
    Alderyk hatte sich anscheinend entschieden. Er wandte sich an den Tarf. »Sage Romek, er soll mit nicht mehr als sechs seiner Leute zu mir kommen. Und sage ihm, wenn nicht Frieden gehalten wird, werden sie meinen Zorn zu spüren bekommen.«
    Der Tarf ging.
    Stark fragte sich, was unten geschehen sein mochte, wie viele den Tod gefunden hatten und ob Ildann unter ihnen war.
    »Geh an die Felswand«, sagte Alderyk. »Dorthin. Und halte deine Höllenhunde ruhig.«
    Stark ging an die westliche Seite der Höhlung, und ihm gegenüber stand der Tarf mit dem Schnellflügler. Stark mochte die Tarf mit ihren runden Köpfen nicht, die den Menschen so unähnlich waren, andere Gehirne hatten, die kein bißchen Angst vor den Nordhunden hatten.
    Die Ochar waren wenigstens Menschen. Sie betraten die Höhlung und näherten sich dem Thron. Romek erblickte den Schnellflügler und sagte verärgert zu Alderyk: »Warum hast du ihn nicht zu mir fliegen lassen?«
    »Weil ich es so wollte«, sagte Alderyk, »und warum hast du die Waffenruhe gebrochen?«
    »Ildann hat die Kleineren Feuerstellen aufgestachelt. Es kam zu einer Schlägerei, und ein Hitzkopf hat ein Messer gezogen. Mein Mann hat sich nur verteidigt.«
    »Wie viele Tote?«
    »Nur einer«, sagte Romek achselzuckend. »Ein Brauner.«
    »Es ist gleich, ob einer oder hundert. Es ist verboten.« Alderyk legte wieder den Kopf schief. »Und was verteidigen deine Leute jetzt?«
    »Den Frieden«, sagte Romek und sah Stark an.
    »Ach«, meinte Alderyk, »du denkst, daß es Schwierigkeiten geben wird, wenn Stark dem Frühlingsfeuer übergeben wird.«
    Romek sagte ruhig: »Es wird größere Schwierigkeiten geben, wenn er nicht geopfert wird. Du siehst den Schnellflügler. Alle Sippen der Ochar bereiten sich auf einen Krieg vor, an dem dieser Mann schuld ist. Wenn er jetzt stirbt, wird es nicht zu dem drohenden Krieg kommen.«
    »Aber nur einmal angenommen«, sagte Alderyk, »daß wir beschlossen haben, ihm Windgunst zu gewähren?«
    »So töricht werdet ihr nicht sein«, sagte Romek.
    »Und warum nicht, weiser Romek?«
    »Weil euer Leben vor allem vom Tribut der Ochar abhängt, und dieser Tribut kommt vor allem von den Stabträgern. Ganz gleich, wie die Winde wehen, die Ochar werden nicht hungern. Gib uns diesen Mann, Alderyk, und wir werden dafür sorgen, daß der Frieden eingehalten wird.«
    Stark packte Gerd und Grith an den Nackenhaaren. Wartet …
    Alderyk stand auf. Er redete sein Volk ruhig und leidenschaftslos an. »Ihr habt alles gehört, was hier gesprochen wurde. Wir haben die Wahl zwischen Frieden und Krieg, zwischen Hunger und dem Überfluß der Ochar. Wen soll ich also Romek geben, den Schnellflügler oder Stark?«
    Die dunklen Flügel rauschten, und ein heftiger Wind zerrte an Romeks Schleier.
    »Gib ihm den Schnellflügler!«
    Alderyk winkte dem Tarf, der herbeikam und den Arm ausstreckte. Romek nahm

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