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Dämon aus dem All

Dämon aus dem All

Titel: Dämon aus dem All Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leigh Brackett
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Gespött.« Er stand vor dem hohen Thron und blickte in Starks Augen. Sein Gesicht war schmal und kantig, mit spitzer Nase und vorspringendem Kinn. Doch wenn er lächelte, war er schön, wie ein Schwert schön sein kann.
    »Ich bin Alderyk und hier König.«
    Am Rand der Höhlung waren viele der vierarmigen Wesen aufgetaucht. Sie standen ruhig da und beobachteten. Bedrohlich wirkten sie nicht. Sie standen einfach da.
    »Die Tarf«, sagte Alderyk. »Unsere vorzüglichen Diener, von den Händen geschaffen, die auch uns schufen, wenn auch nicht aus menschlichem Material, so doch mit größerer Umsicht, denn sie arbeiten prächtig.« Er ließ seinen Blick sinken. »Du hast auch Gefolgsleute. Ich kenne die Hunde. Sie wurden wie wir geschaffen, hatten aber keine Wahl. Sie stammen wie wir von Skaith, und ich verstehe sie besser als ihren Herrn.«
    Die gelben Augen richteten sich wieder auf Stark.
    »Mit dir steht die Zukunft hier, und ich kann sie nicht ausloten. Du bist wie ein schwarzer Wirbelwind, der die Dinge mit sich reißt und zerstört, nichts unberührt läßt, nicht einmal die Fallarin. Ich kann dich überhaupt nicht leiden.« Er öffnete die Flügel, und Stark fuhr ein Windstoß ins Gesicht.
    »Darum geht es nicht«, sagte Stark leise. »Du kennst mich anscheinend.« –
    »Wir kennen dich, Stark. Wir leben hier einsam, aber die Winde bringen uns Neuigkeiten von überall her. Wir wußten von der Prophezeiung. Es war interessant, zu überlegen, ob sie sich erfüllen würde.«
    »Wenn dir die Winde Nachrichten aus Skeg und den fernen Stadtstaaten bringen, dann gibt es sicher eine Brise, die dir zuflüsterte, was vor eurer Schwelle geschieht.«
    »Wir haben alles gehört, was dort gesprochen wurde. Und vielleicht …« Er legte den Kopf wie ein Vogel auf die Schulter und lächelte. »Vielleicht haben wir dich am Feuer der Hann sprechen hören. Vielleicht haben wir sogar die Frau mit den sonnenhellen Haaren von einem felsigen Ort sprechen hören, an dem Blut fließen soll.«
    Stark war ein wenig überrascht. Die Fallarin hatten die Macht, Winde zu bewegen, und vielleicht konnten sie auch weiter sehen als sonst jemand, oder vielleicht lasen sie einfach nur seine Gedanken.
    »Dann weißt du, warum mich Ildann hergebracht hat. Du weißt, was ich von euch möchte. Sagt mir, was ihr von mir wollt.«
    Alderyk hörte auf zu lächeln. »Das«, sagte er, »haben wir noch nicht geklärt.« Er wandte sich an einen der Tarf und gab ein Zeichen. Das Geschöpf verschwand in einer Öffnung, und die Fallarin auf ihren hohen Balkonen entfalteten ihre tausend Flügel, und eine wilde Bö pfiff um die Felssäulen. Die Hunde winselten erbärmlich.
    Der Tarf kam zurück und hielt etwas in den Armen. Er ging zu Alderyk, und der sagte: »Zeig es ihm.«
    Es war ein großer, stolzer Vogel mit metallisch glänzenden Federn. Seine Füße waren gefesselt und der Kopf verhüllt. Er öffnete immerzu den Schnabel und stieß ein lautes Wort aus. Stark verstand das Wort.
    »Es ist ein Schnellflügler«, sagte er und dachte an das metallische Glitzern, das er am Himmel gesehen hatte. »Er ruft den Krieg aus. Er gehört einem Häuptling namens Ekmal.«
    »Ekmal ruft die Sippen zum Krieg zusammen.«
    Stark schüttelte den Kopf. »Die Stabträger wollen Krieg, weil die Zitadelle gefallen ist. Sie wollen mich und meine Freunde unbedingt haben, tot oder lebendig.«
    »Ein feines Unheil, daß sich da wegen dir im Norden zusammenbraut«, sagte Alderyk. Die Fallarin zischten, und wieder frischte der Wind bösartig auf. »Der Schnellflügler wollte zu Romek, aber wir brachten ihn her, weil wir mehr erfahren wollten, bevor wir Romek den Ruf hören lassen wollen.«
    Er gab einen Wink, und der Tarf ging zurück an den Rand der Erhöhung, auf der der Thron stand. Alderyk blickte mit gelben, harten Augen auf Stark.
    »Du willst Windgunst, damit du als Kriegshäuptling der Kleineren Feuerstellen den Stabträgern Yurunna wegnehmen kannst. Warum sollten wir sie dir gewähren, wenn das Krieg mit den Ochar bedeutet? Warum sollen wir dich nicht Romek und damit den Stabträgern übergeben, oder warum sollen wir dich nicht dem Frühlingsfeuer übergeben, das die alte Sonne nährt?«
    Stark sagte: »Davon wird die alte Sonne nicht kräftiger. Sie stirbt, und der kalte Norden rückt näher. Und im Süden herrscht Aufstand. Seit die Schiffe nach Skeg gekommen sind, hat sich alles verändert. Zu viele Menschen hassen die Stabträger und wollen bessere Welten finden, auf denen

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