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Daemon von Karanda

Daemon von Karanda

Titel: Daemon von Karanda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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solchen Ankündigung nicht mit einem Dämon aufwarten kann. Und wenn unser Freund dort unten so selbstsicher ist, kann es nur bedeuten, daß er ein Trugbild herbeizaubern wird –
    da er sicher auch weiß, daß in letzter Zeit niemand einen echten Dämon beschwören konnte. Wenn es darum geht, anderen etwas vorzugaukeln, bin ich selbst auch gar nicht so übel. Also werde ich den Guten herausfordern!«
    »Werden sie dann nicht einfach Euer Trugbild anbeten?« gab Sammet zu bedenken.
    Sein Lächeln war selbstsicher. »Das glaube ich nicht, Liselle. Weißt du, es gibt solche Dämonen und andere. Wenn ich es richtig mache, wird sich bei Sonnenuntergang nicht ein Karandeser mehr in einem Umkreis von fünfzehn Meilen aufhalten – kommt natürlich darauf an, wie schnell sie laufen können.« Er blickte Silk an. »Du bist ja immer noch da!«
    Während Silk sich aufmachte, um weitere Verkleidung zu beschaffen, traf der alte Zauberer ein paar andere Vorbereitungen. Er fand einen langen, etwas krummen Ast, den er zu seinem Stab erkor, und ein paar Federn als Kopfputz. Dann setzte er sich auf den Boden und lehnte den Kopf gegen einen ihrer Säcke. »Also gut, Pol«, forderte er seine Tochter auf,
    »mach mich abscheulich!«
    Sie lächelte und hob eine Hand.
    »Nein, nicht so. Nimm Tinte und mal ein paar Zeichen auf mein Gesicht.
    Sie müssen nicht echt aussehen. Die Karandeser haben ihre Religion so verfälscht, daß sie die Echtheit gar nicht mehr erkennen würden, wenn sie sie sähen.«
    Sie lachte und ging zu einem der Beutel. Einen Augenblick später kam sie mit Tintenfaß und Federkiel zurück.
    »Warum in aller Welt schleppt Ihr Tinte mit Euch herum, Lady Polgara?« fragte Ce'Nedra erstaunt.
    »Ich bin gern für alle Notfälle ausgerüstet. Einmal machte ich eine lange Reise und mußte unterwegs für jemanden eine Botschaft hinterlassen.
    Aber ich hatte keine Tinte bei mir, da blieb mir nichts anderes übrig, als mir eine Ader zu öffnen und mit Blut zu schreiben. Ich mache selten den gleichen Fehler zweimal. Schließ die Augen, Vater. Ich fange gern mit den Lidern an und arbeite mich dann nach außen.«
    Belgarath tat wie geheißen. »Durnik«, erteilte er seine Anweisungen, während Polgara mit dem Federkiel Zeichen auf sein Gesicht malte. »Du bleibst mit den anderen hier, doch seht zu, ob ihr nicht ein besseres Versteck finden könnt als diesen Graben.«
    »Ist gut, Belgarath. Aber wie sollen wir wissen, wann wir euch zum See folgen können?« fragte er.
    »Sobald die Schreie aufhören.«
    »Halt die Lippen still, Vater«, mahnte Polgara und zog die Brauen zusammen, während sie angestrengt malte. »Möchtest du auch deinen Bart geschwärzt haben?«
    »Nein, laß ihn wie er ist. Abergläubische Menschen empfinden Ehrfurcht vor dem Alter, und ich sehe älter aus als die meisten… Bist du bald fertig?«
    Sie nickte. »Möchtest du noch das Todeszeichen auf der Stirn?«
    »Warum, nicht? Die Schwachköpfe da unten werden es zwar nicht erkennen, aber es sieht beeindruckend aus.«
    Als Polgara ihr Kunstwerk gerade beendete, kehrte Silk mit den nötigen Kleidungsstücken zurück.
    »Irgendwelche Probleme?« erkundigte sich Durnik.
    »Kinderleicht«, antwortete Silk abfällig. »Leute, die mit den Gedanken in den Wolken schweben, bemerken es gar nicht, wenn man sich ihnen von hinten nähert. Und ein rascher Schlag auf den Hinterkopf schickt sie normalerweise sofort ins Land der Träume.«
    »Laß Kettenhemd und Helm hier, Garion«, wies Belgarath ihn an. »Karandeser tragen so was nicht. Aber nimm dein Schwert mit.«
    »Das hatte ich auch vor.« Garion plagte sich mit dem Kettenhemd. Ce -
    Nedra bemerkte es und kam, um ihm zu helfen.
    »Du rostest«, stellte sie fest, nachdem sie die schwere Rüstung mit vereinten Kräften heruntergezogen hatten. Sie deutete auf die zahlreichen rotbraunen Flecken auf dem wattierten Leinenkittel, den er unter dem Kettenpanzer angehabt hatte.
    »Das ist einer der Nachteile, wenn man eine Rüstung trägt«, antwortete er.
    »Das und der Geruch!« Sie rümpfte die Nase. »Du brauchst unbedingt ein Bad, Garion.«
    »Ich werde sehen, ob es sich in den nächsten Tagen mal machen läßt.«
    Er schlüpfte in eine der Pelzwesten, die Silk besorgt hatte, dann band er sich die einfachen Gamaschen um und stülpte sich eine ranzig riechende Pelzmütze auf den Kopf. »Wie sehe ich aus?« fragte er.
    »Wie ein Barbar«, antwortete sie.
    »Das ist auch der Zweck der Übung.«
    »Für Euch habe ich keine

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