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Dämon

Dämon

Titel: Dämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Delaney
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Leben nahe beieinander bleiben. Brogan, Vincent und Davis waren zusammen auf der Insel gewesen – und im nächsten Leben gemeinsam beim Boston Police Department. Sie waren durch ein unsichtbares Band miteinander verbunden, das gleiche Band, das sie mit McKenna teilten. McKenna war eine von ihnen.
    Der vierte Krieger. Die vierte Person, die der Dschinn suchte. Der vierte und letzte Mensch, der auf die Seite des Bösen gezogen werden musste.
    Brogan hatte dem Ruf nicht widerstanden.
    Würde McKenna es schaffen?
    »Nicht du«, flüsterte Jefferson in der leeren Damentoilette. »Nicht du …«
    Jeffersons Arm hatte zu bluten aufgehört. Er stand auf und steckte die Fotos zurück in seine Tasche, nahm die Mossberg vom Waschbecken und ging zur Tür. Er öffnete sie einen Spalt weit und spähte hinaus. Alles lag still und dunkel. Brogan war vielleicht irgendwo oben, oder er hatte die Suche aufgegeben und sich in einen anderen Teil des Gebäudes zurückgezogen. Falls McKenna sich an den Plan gehalten hatte, war sie inzwischen auf dem Dach und wartete. Und zum Dach würde Jefferson als Nächstes gehen.
    Allmählich ergaben die Dinge einen Sinn. Allmählich begriff er, warum McKenna nicht getötet worden war, als Brogan sie in ihrem Versteck im Eckbüro gefunden hatte. Brogan hatte gewusst, dass McKenna eine der vier Reinkarnationen war. Er hatte gewusst, was aus ihr werden konnte, wenn genügend Zeit war.
    Jefferson stieg in einen der noch funktionierenden Aufzüge. Die Fahrt dauerte nicht lange. Bald ertönte ein leises Ping, die Türen glitten auf, und Jefferson trat hinaus aufs Dach des Lyerman Building. Es hatte wieder zu regnen angefangen – der gleiche kalte Nieselregen wie in der Nacht des Mordes an Kenneth Lyerman. Jener Nacht, als Jefferson zum ersten Mal auf diesem Dach gewesen war. Wenigstens was das betraf, war er ganz sicher. Dinge, die in seinem eigenen, jetzigen Leben geschehen waren. Menschen, die er kannte. Orte, die er besucht hatte. Das war es, was wirklich zählte – was in diesem jetzigen Leben geschehen war und geschehen würde.
    Eric Davis war an Bord der Galla gewesen, als das Schiff gesunken war. Was war mit McKenna Watson geschehen? War sie ebenfalls ertrunken? Wahrscheinlich. Bedeutete das zwangsläufig, dass sie alle das gleiche Schicksal wie vor vierundsechzig Jahren erwartete? Nein, das konnte nicht sein, das spürte Jefferson. Davis war auf der Insel angeschossen worden und mit der Galla untergegangen. Davis. Nicht Jefferson. Die Gegenwart zählte, nicht die Vergangenheit. Die Vergangenheit von jemand anderem. Und was immer dieser Krankenschwester zugestoßen war, sie war jemand anders gewesen als McKenna.
    Diese Nacht zählte. Heute Nacht. Was hier auf dem Dach geschah, bestimmte den Rest ihres Lebens, nicht das Tun von Fremden vor vierundsechzig Jahren.
    Jefferson trat hinaus aufs Dach und in den Regen. Die Umgebung war ihm bereits vertraut. Die gleichen Bäume, der gleiche Pfad aus Holzschnipseln, das gleiche hohe Gras, der Wintergarten am anderen Ende mit dem Whirlpool und dem kleinen Patio. Alles war leer und verlassen, doch McKenna konnte sich irgendwo hier oben versteckt halten. Unter den Bäumen, zum Beispiel.
    Vorsichtig bewegte Jefferson sich übers Dach, wobei er die Mossberg unablässig schwenkte. Der Bogen hing über seiner Schulter, zusammen mit den Pfeilen im Köcher.
    Egal was passiert, ich werde nicht mehr davonrennen. Falls Brogan sich zeigt, werde ich kämpfen. Es wird hier enden. Hier auf dem Dach.
    Jefferson ging über den Pfad am Rand des Daches entlang. Rings um ihn her leuchteten die Lichter der Stadt wie fluoreszierende Fische in der Tiefsee. Er näherte sich dem Wintergarten und kam an der Bank vorbei, auf der Kenneth Lyerman und seine Freundin gesessen hatten, als sie ermordet worden waren. Es schien dem Dschinn hier oben zu gefallen. Vielleicht war es der freie Platz. Vielleicht waren es der Garten und die Bäume, die ihn an die Insel erinnerten, auf der er Jahrhunderte verbracht hatte.
    Jefferson war noch zwanzig Meter vom Wintergarten entfernt, als sich hinter der Konstruktion aus Glas und Holz etwas bewegte.
    Dann trat Brogan aus den Schatten hinter dem Wintergarten. Er war nass vom Regen, seine Kleidung durchlöchert und zerfetzt an den Stellen, wo Jefferson und McKenna ihn mit der Mossberg getroffen hatten. Sein Haar hing wirr herab. Er starrte Jefferson an. Dann lächelte er.
    »Hallo, Will.«
    Jefferson sagte nichts. Er packte die Mossberg fester und spürte

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