Dämon
sich nervtötend langsam. Wieder ertönte ein elektronisches Ping. Der letzte Spalt schloss sich in dem Augenblick, als Brogan den Aufzug erreichte. Er krachte schwer von außen gegen die Tür. Beim Aufprall verbog sich das Metall nach innen, und die Aufzugskabine schwankte heftig in den Führungsschienen.
Jefferson wurde gegen die Wand geschleudert. Die Beleuchtung flackerte und erlosch für einen Augenblick, und eine Sekunde lang befürchtete Jefferson, sie würden feststecken. Dann aber glitt der Aufzug nach oben, weg von Brogan.
Jefferson erhob sich und rieb sich die linke Schulter. Erleichtert beobachtete er, wie die Zahl über den Lifttüren immer wieder umsprang, als der Aufzug an Höhe gewann.
In diesem Moment wurde die Kabine von unten getroffen.
Es war ein mächtiger Schlag, und die Kabine schaukelte wie eine Achterbahn. McKenna wurde gegen die Wand geschleudert und zog sich eine heftig blutende Platzwunde an der Stirn zu. Der Aufzug stoppte, und die Innenbeleuchtung flackerte erneut. Die digitale Anzeige blieb zwischen dem achtundfünfzigsten und neunundfünfzigsten Stock stehen; die Acht und die Neun wechselten so schnell in der Anzeige, dass einem vom bloßen Hinsehen schwindelig werden konnte.
Unter der Kabine ertönte das gequälte Kreischen von Metall, das gestaucht und verbogen wurde, gefolgt von einem kratzenden Geräusch. Irgendetwas war unter dem Lift, und Jefferson hatte eine ziemlich genaue Vorstellung von dem, was es war. Erneut kreischte und quietschte Metall; es klang fast wie ein Wagen in einer Schrottpresse – ein schrilles Geräusch, das so schnell wieder erstarb, wie es eingesetzt hatte. Brogan musste hinter ihnen in den Aufzugsschacht geklettert und ihnen gefolgt sein.
Was hat er vor? Will er durch den Boden in die Kabine kommen?
Jefferson lud eine Patrone in die Kammer der Mossberg, richtete die Mündung auf den metallenen Boden, wich bis zum Rand der Kabine zurück und zog McKenna mit sich.
»Halt dir die Ohren zu.«
McKenna gehorchte. Jefferson drückte ab. In der kleinen Kabine klang die Mossberg wie eine explodierende Granate. Die Schrotladung riss ein Loch von der Größe eines Basketballs in den Boden und gab den Blick frei auf den schwarzen Schacht unter ihnen und auf die Stützträger. Jefferson lud nach und feuerte erneut. Ein zweites basketballgroßes Loch erschien zwanzig Zentimeter weiter rechts. Diesmal folgte ein überraschter Aufschrei von unten. Jefferson bewegte den Lauf ein Stück weiter und feuerte ein drittes Mal. Ein weiterer Aufschrei.
Dann tauchte in einem der Löcher, die die Mossberg gerissen hatte, eine Hand auf. Jefferson feuerte ein viertes Mal. Die Hand verschwand. Trotzdem – sie mussten raus aus dem Aufzug. Die Luft war voller Kordit, Staub und Dreck vom zerschossenen Kabinenboden. Es setzte sich auf der Kleidung fest, biss in die Nase, machte das Atmen schwer. Sie mussten aus dem Lift und auf den Gang.
»Versuch, ob du die Tür aufkriegst!«, rief Jefferson.
McKenna trat an die Tür, schob die Fingerspitzen in den Spalt in der Mitte und zog. Die Türen ließen sich ein paar Zentimeter auseinander bewegen, weit genug, dass Jefferson den Lauf der Mossberg hindurchschieben konnte. Er hoffte, dass Brogan nicht ausgerechnet jetzt auftauchte, solange die Mossberg als Brecheisen zweckentfremdet wurde.
Jefferson stemmte sich gegen den Kolben der Waffe, und nach und nach glitt die Lifttür auf. Als der Spalt breit genug war, drückte er mit beiden Händen weiter, bis die Türen so weit auseinander standen, dass er und McKenna hindurchkonnten. Sie befanden sich auf halber Höhe zwischen zwei Etagen. Ein schmaler Spalt auf Kniehöhe führte hinunter in die Achtundfünfzigste; die Neunundfünfzigste begann auf Brusthöhe. Der untere Spalt war zu eng, um sich hindurchzuzwängen.
Unter sich hörten sie erneut das nervtötende Geräusch von Metall, das verbogen wurde. Brogan war noch immer unter ihnen im Schacht.
»Los, wir klettern da rauf«, sagte Jefferson. »Du zuerst. Ich bin direkt hinter dir.«
»Hoffentlich.«
Jefferson verschränkte die Hände vor der Brust zu einer Räuberleiter. McKenna stieg hinein und drückte sich nach oben zum Ausgang. Sie schob sich auf dem Bauch nach draußen, dann drehte sie sich um und streckte Jefferson den Arm entgegen.
»Komm!«
Jefferson nahm ihre Hand, doch in dem Moment, als ihre Finger sich berührten, machte die Liftkabine unvermittelt einen Satz. Jefferson verlor das Gleichgewicht und wurde auf die Knie
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