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Dämon

Dämon

Titel: Dämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Delaney
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zum Waschbecken. Ihm blieb nicht viel Zeit. Das Schloss in der Tür zur Toilette klapperte bereits und drohte nachzugeben. Über dem Waschbecken befand sich ein Lüftungsgitter. Jefferson schlug es mit dem Kolben der Mossberg aus der Halterung. Es landete scheppernd auf dem Becken. Mit ein wenig Glück würde Brogan annehmen, dass Jefferson nach oben geflüchtet war und nicht nach unten, und dass er wieder durch die Lüftungsschächte kroch.
    Jefferson rannte zurück und stellte den großen runden Eimer für benutzte Papierhandtücher neben das klaffende Loch im Boden. Dann legte er die Mossberg quer übers Loch und ließ sich daran nach unten.
    Als er mit der unteren Körperhälfte von der Decke hing, balancierte er mit den Hüften sein Gewicht aus, zog die Schrotflinte durchs Loch und griff nach oben, um den Papierkorb zu sich heranzuziehen und das Loch zu tarnen. Dann erst ließ er sich fallen.
    Der Sturz auf den Schreibtisch war nicht tief, doch Jefferson landete auf etwas Hartem und schrammte sich den Knöchel auf, als er abrutschte und auf den Boden fiel. Er richtete sich auf und inspizierte seinen Knöchel. Zum Glück war nichts verstaucht oder gebrochen. Jefferson packte die Tasche und humpelte nach draußen in Richtung Treppenhaus. Die Wunde an seinem Arm blutete noch immer stark. Er stieg die Treppe hinunter und betrat eine Etage tiefer eine Damentoilette.
    Brogan hatte inzwischen wahrscheinlich die Tür aufgebrochen. Jefferson hoffte, dass er auf sein Täuschungsmanöver hereingefallen und in den Lüftungsschacht gekrochen war. Falls nicht, würde Brogan die Toilette absuchen, die Türen der Kabinen öffnen und vielleicht den Papierkorb zur Seite treten, den Jefferson über das Loch gestellt hatte.
    Doch zuerst einmal musste Jefferson die Blutung stoppen; dann konnte er hinauf zum Dach und McKenna suchen.
    An der Wand nahe der Tür zur Toilette hing ein silberner Verkaufsautomat für Hygieneartikel. Jefferson angelte Wechselgeld aus der Tasche und zog drei Binden; dann ging er zu einem Waschbecken und setzte sich beim Spiegel mit dem Rücken zur Wand. Vorsichtig zog er sein Hemd aus. Die untere Hälfte seines Arms war nass und rot, auch wenn die Wunde nicht mehr so stark blutete wie zu Anfang. Er riss die Verpackung einer Binde auf und legte sie vorsichtig auf die Wunde. Dann nahm er die beiden anderen und drückte sie auf die erste. Zum Schluss riss er einen Streifen aus seinem Unterhemd und wickelte ihn fest über die Binden, ein improvisierter Druckverband.
    Als er fertig war, lehnte er sich an die Wand, griff in die Hosentasche und zog die Fotos hervor.
    Alle Bilder zeigten das Gleiche. Dschungelszenen. Bulldozer, die Bäume umwalzten. Jemand mit einem Flammenwerfer vor einem japanischen Bunker. Männer in hüfttiefem Wasser, die durch einen Fluss wateten. Männer beim Kartenspiel. Es sah fast wie ein Pfadfinderlager aus. Dann zögerte Jefferson. Es gab noch mehr Bilder, doch sie schienen im Innern eines Schiffes aufgenommen zu sein. Er erkannte die Räumlichkeiten der USS Galla, jenes Schiffes, das vom Grund des Südpazifiks geborgen und den ganzen Weg nach Boston geschleppt worden war. Jefferson sah Lyerman als jungen, gesunden Mann, der auf eigenen Beinen stand und lächelte. Für einen Moment spürte Jefferson so etwas wie Mitleid mit Lyerman. Doch nur für einen kurzen Augenblick.
    Er blätterte weiter. Noch mehr Bilder von der Galla. Eines davon zeigte ihn in Verbände gehüllt auf einer Pritsche in der Krankenstation. War er selbst dieser Mann? Oder Davis? Jefferson hatte sich immer noch nicht an den Gedanken von einem früheren Leben und Reinkarnationen gewöhnt. Doch das Gesicht war unverkennbar. Es war er, Jefferson, der dort auf der Pritsche saß. Er war auf der Insel verletzt worden. Angeschossen. Daran bestand kein Zweifel.
    Sein Blick schweifte weiter über das Foto.
    Eine Krankenschwester steht vor mir und greift nach meinem Verband. Eine sehr hübsche Krankenschwester – vielleicht ist das der Grund dafür, dass ich auf dem Foto so munter aussehe. Immer einen guten Eindruck machen bei den Damen. Selbst in einem vergangenen Leben.
    Jefferson betrachtete das Gesicht der Schwester eingehender.
    »O Gott …«
    Jefferson starrte auf das Gesicht der Krankenschwester.
    Das Gesicht von McKenna Watson.
    Es gab keinen Zweifel. Die Krankenschwester an Bord der Galla, die den verwundeten Davis gepflegt hatte, war McKenna gewesen. Die Seelen Sidinas und seiner drei Gefährten würden in jedem

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