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Daemonen des Lichts

Daemonen des Lichts

Titel: Daemonen des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. A. Weatherly
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»Ich erzähl's dir gleich.« Er ging hinaus ins Vorzimmer, wo er das Papier auf Jonahs Schreibtisch flattern ließ. Als sein menschlicher Mitarbeiter aufblickte, sagte Raziel: »Dieses … Ding muss verschwinden. Veranlasse alles Nötige.«
    Jonah nickte und seine sanften braunen Augen wirkten besorgt. »Natürlich, Sir. Ich werde mich umgehend darum kümmern.«
    Raziel nickte kurz. »Darum will ich auch gebeten haben.« Damit ging er zurück in sein Büro und schloss die auf Hochglanz polierte Holztür hinter sich.
    Wieder allein, betrachtete Jonah einen Moment lang das Papier. Er war beunruhigt. Hier musste es sich um einen weiteren Verräter handeln.
    Einem Engel zu dienen, war eine fast unvorstellbare Ehre, für die Jonah jeden Tag aufs Neue ein Dankgebet sprach. Aber diese Arbeit brachte es auch mit sich, dass er vieles erfuhr, was ihm Sorgen machte. Und die Sache mit den verräterischen Engeln gehörte dazu. Wie war es möglich, dass sich Engel gegen Engel wandten und versuchten, die guten Werke zu vereiteln, die sie für die Menschen vollbrachten? Bei diesem Gedanken krampfte sich sein Magen angstvoll zusammen. Eine Welt ohne Engel wäre … unvorstellbar.
    Zum Glück hatte sich vor ein paar Monaten eine brauchbare Lösung für das Problem gefunden – eine Lösung, die so raffiniert war, dass in der Welt der Engel kaum jemand darüber Bescheid wusste, und in der Welt der Menschen natürlich noch viel weniger. Nachdem er ein Gebet gesprochen und den Engeln dafür gedankt hatte, dass sie es ihm gestatteten, ihnen einen Dienst zu erweisen, zog Jonah sein Handy hervor. Dann tippte er sorgfältig die Adresse ein, die auf dem Zettel stand, und schickte sie an die übliche Kontaktnummer. Als er das Handy wieder zuklappte, fühlte er sich erleichtert. Na bitte, Problem gelöst. Innerhalb weniger Tage wäre der Verräter aus dem Weg geschafft. Er würde nicht mal wissen, wie ihm geschah. Wie auch?
    Diese Methode war so streng geheim, dass nicht einmal der Killer die Wahrheit kannte.

4
     
    Feind gesichtet. Pawntucket, NY. Adresse 34 Nesbit St.
     
    Alex erhielt die SMS am Donnerstagabend in seinem Motelzimmer in Aspen. Er brauchte keine zwanzig Minuten, um seine Sachen zu packen und auszuchecken. Die nächsten anderthalb Tage verbrachte er am Steuer. Endlich, am frühen Samstagmorgen, erreichte er Pawntucket, ein verschlafenes Städtchen am Fuß der Adirondack Mountains. Er blieb auf der Hauptdurchgangsstraße und fand ein GoodRest-Motel – ein GoodRest fand man immer, das war so sicher wie das Amen in der Kirche – und mietete ein Zimmer, um wenigstens noch ein paar Stunden Schlaf zu bekommen. Wie immer war die Versuchung groß, sich den Engel auf der Stelle vorzuknöpfen, aber er wusste es besser. Wenn man derartig übermüdet war, erhöhte sich die Wahrscheinlichkeit, dass man irgendwelchen Blödsinn machte und das Ganze verpfuschte.
    Als die Sonne aufging, war Alex sofort wieder hellwach. Schnell stieg er unter die Dusche, ließ sich das heiße Wasser auf den Kopf prasseln und zog sich dann an. Die Tätowierung auf seinem linken Oberarm, ein schwarzes AK, verschwand unter dem Ärmel seines T-Shirts.
    Er ging zum Hauptgebäude des Motels hinüber, wo eine Art Frühstück serviert wurde – mäßig, aber essbar. Alex holte sich einen Kaffee und ein paar Donuts, die er in seinem Zimmer aß, während er seine Ausrüstung überprüfte. Eine Angewohnheit, die noch aus der Zeit stammte, als er mit Cully auf die Jagd gegangen war. »Respektiert eure Waffen, dann respektieren sie euch«, hatte ihnen der große Südstaatler wieder und wieder eingebläut. Und auch wenn Alex deswegen früher oft die Augen verdreht hatte, wusste er inzwischen, dass Cully recht gehabt hatte. Für wie gut vorbereitet man sich auch hielt, ein einziger Fehler genügte und schon war man tot.
    Er schob ein volles Magazin in sein Gewehr und ließ es einrasten. Dann legte er probeweise an, bevor er es wieder in seiner Hülle verstaute. Die Pistole steckte er in das Holster, das er unter dem Bund seiner Jeans trug. Wenn man nicht wusste, dass es da war, war es von außen nicht zu erkennen. Eigentlich benutzte er lieber das Gewehr, allerdings war das in der Öffentlichkeit nicht immer möglich. Schließlich schob er sich noch den Schalldämpfer für seine Pistole in die Hosentasche.
    Fertig. Er trank den letzten Rest Kaffee, schlüpfte in seine Lederjacke, lud sein Gepäck ins Auto und programmierte das Navi auf die Nesbit Street. Nur einen Moment

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