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Daemonen in London

Daemonen in London

Titel: Daemonen in London Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nathan R. Corwyn
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bewusst wurde.
In Zukunft durften ihm solche Fehler – Fehler, die nicht bloß
sein eigenes, wertloses Leben, sondern auch das anderer Menschen aufs
Spiel setzten – nicht wieder unterlaufen.
    Kurze
Zeit später öffnete Shane erleichtert die Tür zu
seiner Wohnung. Sein linker Fuß war mittlerweile vollkommen
gefühllos und er ließ sich mit einem Stöhnen auf den
Stuhl im Gang fallen. Mit spitzen Fingern schälte er den
klitschnassen, mit Eiskristallen überzogenen Socken von seinem
ansonsten ungeschützten Fuß. Er umfasste die eisig kalte
Haut mit beiden Händen und wartete auf den schmerzvollen
Zeitpunkt, an dem das Blut in die Adern zurückkehren würde.
    Nicht
nur, dass er den Dämon beinahe zu spät gestellt hatte,
nein, dieser musste beim Umfallen auch noch den Schuh von seinem
linken Fuß reißen. Nachdem Shane sich davon überzeugt
hatte, dass das Untier tot war und der jungen Jägerin keine
Gefahr mehr drohte, war er nur noch so schnell wie möglich aus
dem Hinterhof verschwunden, ohne sich lange mit der Suche nach dem
verschollenen Kleidungsstück aufzuhalten. Er wollte nur weg vom
Ort seiner Schmach.
    Jetzt
saß er hier im Hausflur seiner Wohnung, wärmte verzweifelt
den bläulich-weißen Klumpen, der einmal sein linker Fuß
gewesen war - und hoffentlich auch wieder sein würde, sobald das
Gefühl in ihn zurückkehrte -, und fühlte sich
erbärmlich.
    Diese
Nacht gehörte ganz bestimmt nicht zu den besten in seinem
bisherigen Leben.

    *

    Die
kleine Glocke, die über der Eingangstür des
Antiquitätenladens hing, ertönte, als Inspektor Edward
Skeffington die Tür öffnete, den Schnee von den Schuhen
klopfte und in das Geschäft trat.
    Liam
McCullen sah auf und runzelte die Stirn, als er seinen Freund
erblickte. Wenn Edward schon jetzt - am frühen Vormittag, statt
wie abgemacht erst nach Feierabend - in den Laden kam, dann musste
etwas geschehen sein.
    Als
er das Lächeln auf dem Gesicht von Edward entdeckte, entspannte
er sich jedoch wieder. Was auch immer der Grund für diesen
vorzeitigen Besuch seines Freundes war, es schien sich jedenfalls
nicht um etwas Unheilvolles zu handeln.
    Noch
immer lächelnd blieb Edward vor dem Verkaufstresen stehen.
    „Na,
alter Freund, so wie es aussieht, hast du Konkurrenz bekommen“,
sagte er leise.
    Als
er das völlige Unverständnis auf dem Gesicht von Liam
McCullen sah, wurde sein Lächeln noch breiter, er zog eine
kleine Tüte aus der Tasche und hob sie hoch.
    „Das
hier ist wohl nicht von dir“, sagte er. Es war eine
Feststellung, keine Frage.
    Liam,
der noch immer kein Wort gesagt hatte, nahm die durchsichtige Tüte
in die Hand und betrachtete deren Inhalt. Ein Laut der Überraschung
drang über seine Lippen.
    „Das
ist ja ein silberner Armbrustbolzen“, kommentierte er. Er sah
genauer hin. „Mit einer Giftrinne. Was klebt da an der Spitze,
ist das...?“
    Er
sah seinen Freund fragend an und dieser nickte.
    „Ja,
das ist die gleiche Flüssigkeit, die wir auch im Park gefunden
haben. Dämonenblut, wie wir jetzt sicher wissen.“
    „Sicher
wissen?“, wiederholte Liam.
    Sein
Schwiegervater, Robert Paddock, trat aus dem hinteren Bereich des
Ladens und sah auf die Tüte, die sein Schwiegersohn in der Hand
hielt. Liam konzentrierte sich nur auf Edward, daher entging ihm der
Ausdruck des Erschreckens in Robert Paddocks Augen.
    „Der
Bolzen steckte im Bauch eines toten...“ Edward zögerte,
als wenn es ihm noch immer schwerfiel, das Wort auszusprechen. „Eines
toten Dämons, den wir in einem Hinterhof unweit des Parks
gefunden haben“, sagte er schließlich. „Einer
meiner Leute war glücklicherweise vor Ort und ist durch das
Gebrüll des sterbenden Monsters alarmiert worden.“
    Ehe
Liam etwas sagen konnte, sprach Edward weiter.
    „Keine
Sorge, wir haben sofort alles abgeriegelt. Ich konnte auch die Leute
von der Spurensicherung und der Gerichtsmedizin davon überzeugen,
dass es manchmal besser ist, wenn nicht jedes Detail an die
Öffentlichkeit dringt. Um eine Panik zu verhindern.“
    „Gut“,
sagte Liam, dann sah er nachdenklich auf den kleinen Bolzen in der
Plastiktüte.
    „Mein
Mann hat eine Gestalt aus dem Hof rennen sehen, als er das Gebrüll
gehört hat. Aufgrund seiner Beschreibung dachte ich mir schon,
dass nicht du es gewesen sein konntest. Offensichtlich war der
Unbekannte mittelgroß und schlank, nicht groß und
breitschultrig wie du. Also kann das nur eines bedeuten“, sagte
Edward.
    Liam
nickte.
    „Ja“,
bestätigte er. „Es gibt

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