Dämonen-Reihe 15 - Als Dämon Brauchst Du Nie Kredit
mich auf beide Wangen. »Ich sehe Sie dann morgen gegen Mittag! Sie werden sehr zufrieden sein, das verspreche ich.«
»Du siehst sehr zufrieden aus«, verkündete Massha, als ich in den Laden zurückstolzierte.
Chumley hämmerte mit bloßen Händen Regale an die Wände, unterstützt von Eskina, die ihm auf Zuruf Nägel anreichte. Die Ausstattung war beinahe vollständig. Drei der Wände waren lila, und eine hatte etwa die gleiche Farbe wie Chumleys Fell. Die flibberigen Maler, die alle blass und müde aussahen, stolperten mit Kübeln, Leitern und Abdeckplanen zur Tür hinaus. Ich wartete, bis sie außer Hörweite waren, ehe ich antwortete.
»Kommt und seht, was ich habe«, lud ich sie ein.
Das kleine Hinterzimmer war in zwei Bereiche aufgeteilt worden. Einer diente als Lagerraum für Warenvorräte. Der andere war ein behaglicher, verspiegelter kleiner Raum, in dem die Kunden sich ansehen konnten, wie sie mit dem Strumpfband aussehen würden, ohne es überhaupt anzuziehen.
»Das ist mein eigener Zauber«, verkündete Cire selbstgefällig.
»Und er hat nichts mit der Friseuse auf Imper zu tun, die die gleiche Idee schon vor über zwanzig Jahren benutzt hat. Oder mit dem Zauber, den Rimbaldi im Vulkan gerade jetzt einsetzt?«
Cire blickte gekränkt drein. »Meiner hat eine Menge neuer Kniffe! Wirklich!«
»Wie zum Beispiel?«
»Wie zum Beispiel«, wiederholte Cire mit einem listigen Ausdruck in seinem breiten Gesicht, »dass diese Impfriseuse in ihrem Zauber nichts parat gehalten hat, um den Kunden auf dem Stuhl mit der Liste von Rattilas Opfern zu vergleichen.«
»Wenn eines der missbrauchten Gesichter hereinkommt«, fügte Chumley hinzu, »wird die Tür sich nicht mehr öffnen lassen. Der Raum ist ziemlich sicher. Ich habe es selbst ausprobiert.«
»Hübsch, wirklich hübsch«, versicherte ich ihnen glatt. »Wie dem auch sei, ich habe gerade einige wirklich wichtige Sachen erledigt.«
Ich breitete Schachteln, Bänder, Papier, Musterposter und andere Gegenstände auf dem Tisch im Hinterzimmer aus.
Cire kicherte. »Das ist wichtig?«
»Du kannst nicht einfach nur die Tür aufmachen, ohne die entsprechende Atmosphäre geschaffen zu haben«, knurrte ich. »Das sähe viel zu amateurhaft aus.«
Ich hoffte, Massha würde mir nicht über den Mund fahren und verkünden, dass das ihre Idee gewesen war. Aber sie drehte Schachteln und Karten mit einem Ausdruck tiefer Zufriedenheit hin und her.
»Oh, Aahz, Süßer«, gurrte sie. »Sie sind wunderschön! >Masshas Geheimnis« Sie errötete, aber sie beugte sich auch vor und küsste mich auf die Wange.
»Jetzt werd' nicht sentimental«, schnappte ich. Aber innerlich war ich froh, dass es ihr gefiel. »Was meinst du, wird das alles die Diebe herlocken?«
»Sie werden nicht widerstehen können«, versicherte mir Chumley.
Massha sah sich erneut jeden einzelnen Gegenstand an, hielt die Bänder und all die anderen kleinen Spielereien hoch. Ich fühlte eine Woge von Stolz. Alles war gut organisiert und sah professionell aus, und es würde, dessen war ich sicher, unserer gewählten Zielgruppe gefallen. Aber dann huschte ein Ausdruck vagen Unbehagens über ihr Gesicht.
»Aahz, Liebling«, stellte Massha schließlich fest und hielt mir ein Band vor die Nase. »Das beißt sich!«
Kapitel 18
Stolz und bang stand ich zwei Tage später des Morgens an der Eingangstür zu unserem Laden. Unser Lohnmusikant, Gniggo, ein Gnompianist, dessen Keyboard vor ihm in der Luft schwebte, spielte alte Standardmelodien, konkurrierte mit dem Diskogepolter der Barden, die gleich vor dem Laden auf dem Korridor spielten, und der Verkaufsmusik, die unüberhörbar über der Fassade des Geschäfts erklang. Trotz des Schutzes durch Masshas Amulett drohten meine Ohren, mich umzubringen.
Die Mall selbst hatte gerade vor zehn Minuten geöffnet, aber ich war nicht verwundert, dass schon jetzt Hunderte von Kunden den Weg zum neuesten Geschäft in der Ladenzeile gefunden hatten.
Moa persönlich hatte sich einverstanden erklärt, bei unserer großen Eröffnung zugegen zu sein. Außerdem hatten wir eine vollständige Sicherheitstruppe aufgestellt, für den Fall, dass irgendeine der Nachahmungen auftauchen sollte. Allerdings mussten wir, nach Sibones kürzlicher Intervention, vorsichtig sein und darauf achten, dass wir nur die echten Fälschungen abfingen, nicht die Originale, deren Identitäten Rattila entführt hatte und die ihrem Zombie-Dasein durch die Notinfusion Kaffee entrissen worden waren.
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