Dämonen-Reihe 15 - Als Dämon Brauchst Du Nie Kredit
führen. Ich werde den Laden versiegeln, bis Sie die notwendigen Formulare ausgefüllt haben.«
»Was?«, bellte ich. »Nein!«
In diesem Moment explodierte die Decke des Ankleideraums nach außen.
Die Kunden im Laden hasteten schreiend davon, und die beiden Fleischklopse des Inspektors stürzten sich zu Boden, rollten sich ab und kamen mit schussbereiten Armbrüsten wieder hoch, ganz ähnliche Waffen wie Guidos und Nunzios Iolo Spezial, aber die Spitzen dieser Pfeile glühten.
»Die Tür war verschlossen«, erklärte die Haifrau schüchtern, während sie hastig durch die Luft Richtung Ausgang schwamm.
Die zweiköpfige Frau tänzelte neben ihr einher und hielt dabei eine Handvoll geschmackvoller rosaroter Handtaschengranaten fest. Aus ihrer offenen Tasche lugte ein schwarzes Satinstrumpfband nebst einem Stapel Karten hervor.
»Räumen Sie den Laden!«, brüllte Inspektor Dota. »Sie, meine Damen, raus hier. Dalli!«
Die beiden Betrüger kamen seiner Aufforderung mit Freuden nach und eilten so schnell sie nur konnten zur Tür.
»Haltet die beiden auf!«, gellte ich. »Sie stehlen unsere Waren.«
Ich schob mich auf sie zu. Dotas Muskelmänner packten mich an den Schultern und rissen mich zurück.
»Sie operieren hier illegal«, insistierte der Inspektor. »Lassen Sie sie gehen.«
»Den Teufel werd ich«, knurrte ich und schüttelte die Hände ab. Die beiden Diebe hatten die Tür beinahe erreicht. »Massha! Cire!«
Cire stürzte aus der Nische hervor und richtete seine Hände auf die beiden Frauen, die gerade einen Verkaufsständer umrundeten. Der Rest der noch im Laden befindlichen Kunden fing an zu schreien. Cire schlug zu. Die Diebe teilten sich vor einem Regal in der Nähe der Tür. Der orangefarbene Feuerball traf das Regal, das in die Luft flog und Strumpfbänder in alle Richtungen verteilte. Die Diebe fanden sich hinter den Rücken der verzweifelten Kunden wieder, die versuchten, alle gleichzeitig aus dem Geschäft rauszukommen. Massha erhob sich in die Luft, und ihre Hände fummelten nach dem Anhänger einer Halskette.
Die Haiin versuchte, sich in die Menge vorzudrängen. Nun blieb keine Zeit für Höflichkeiten. Mit einer flachen Hand hieb ich auf den Unterarm von einem der Schläger des Inspektors ein. Die Armbrust flog durch die Luft. Ich fing sie in der Luft auf und richtete sie auf die Heckflosse der Haiin. Sie sah mich und kauerte sich zu Boden. Daraufhin legte ich auf die zweiköpfige Tussi an, die sich brutal in die Menge drängte.
BZZZZZZZZ!BZZZZZZZZ! BZZZZZZZZ!
Die Alarmanlage an der Tür ging los. Alle dort eingeklemmten Kunden schrien und schlugen aufeinander ein, als die Diebeskontrollbienen, die an den unverkauften Strumpfbändern montiert waren, erkannten, dass sie gestohlen wurden, und in Aktion traten. Nun konnten die Betrüger nicht mehr entkommen. Mit einem ergrimmten Grinsen ließ ich die Armbrust fallen und stürzte mich auf sie.
Und schlug auf dem Boden auf, wo mich eine Tonne Gewicht auf meinem Rücken festnagelte. Mühsam drehte ich den Kopf. Einer der Schläger hockte auf mir. Dota trat herbei, um sich über mir aufzubauen.
Chumley rettete den Tag. Mit zwei raschen Schritten erreichte er die Tür und packte unsere beiden Verdächtigen am Kragen.
»Lassen Sie sie gehen«, befahl Dota.
Chumley richtete seine Mondaugen ungläubig auf den Steuerbeamten. »Häh?«
Dota nickte seinen Schlägern zu, die sogleich ihre Armbrüste auf Chumley richteten.
»Lassen Sie sie gehen. Sofort«, wiederholte er so leise wie drohend.
Auf diese Entfernung konnten die Pfeile ihr Ziel nicht verfehlen, und was immer das Glühen der Pfeilspitzen zu bedeuten hatte, es konnte nichts Gutes sein. Äußerst widerstrebend gab Chumley unsere Gefangenen frei.
Dota drehte sich um und zeigte auf Massha und Cire. »Der Rest von den Angestellten hält still!«
»Aber sie nehmen uns aus!«, protestierte ich vom Boden aus. »Ich, äh, ich will, dass sie zurückkommen und die Waren bezahlen!«
Dota zeigte sich ungerührt. »Das wäre eine illegale Transaktion. Sie können diese Waren so oder so nicht verkaufen, solange sie kein Identifikationszertifikat haben.«
Ich gab auf und sackte auf den purpurnen Teppich. »Wie lange dauert die Bearbeitung?«
»Drei bis vier Wochen.«
Das Chaos an der Tür löste sich auf. Die Kunden flüchteten, überwiegend damit beschäftigt, sich an Stichwunden zu kratzen. Die Haiin und die zweiköpfige Tussi hielten gerade lange genug inne, um mir lieblich zuzuwinken, ehe
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