Dämonen-Reihe 15 - Als Dämon Brauchst Du Nie Kredit
sie mit Plastikscherben und Textilfasern ein.
»Stellt euch nur vor, wie das sein wird, wenn meine Gabe vollständig ist.«
»Ah, Ratty, du solltest vielleicht etwas Kontrolle über sie gewinnen, Kumpel«, schlug Dammich am Fuß des Throns vor.
»Du sollst mich NICHT Ratty nennen!«, wütete Rattila. Feuer brach in wildem Strom aus seinem Mund hervor. Es klatschte gegen den nächsten Haufen aus Luxusgütern und setzte sie in Brand. »Das gefällt mir. Wenn ich wütend werde, bin ich noch viel furchtbarer.« Großmütig blickte er auf Dammich herab. »Du darfst mich Ratty nennen, wenn ich es dir gestatte.«
»Klare Sache, R... ich meine, Meister.«
»In der Zwischenzeit wirst du meine Titel rezitieren, und zwar alle!« Drohend stierte er gleich alle Bummelantenratten an.
»König des Mülls, Herr der Handelswaren, Sammler unbewachten Besitzes, Prächtiger Potentat der Magik, Rechtmäßiger Inhaber des Throns der Abfälle, und Herrscher aller Ratten und minderer Lebewesen.«
Rattilas Augen zogen sich zu Schlitzen puren Entzückens zusammen. »Noch einmal.« Dammich seufzte und wiederholte die Litanei. Die anderen stimmten mit ein. »Gut. Jetzt können wir feiern.«
Rattila kostete es kaum ein Fingerschnippen, genug Energie aus den Kraftlinien zu saugen, die sich durch die Mall zogen, um ein beinahe sauberes weißes Damasttischtuch aus einer Tasche zu zaubern, in der es zwei Jahre lang unberührt gelegen hatte. Kerzenhalter tauchten aus jedem Winkel des Rattenbaus auf und sammelten sich in der Mitte. Kerzen bohrten sich in die Halter. Rattila entzündete sie mit einem einzigen Gedanken. Er hätte beinahe gelacht über die Leichtigkeit, mit der er Feuer schaffen konnte. Das war das wahre Leben! Das war es wert, fünf Jahre lang weltliche Fußgänger beim Einkaufen ihrer Kräfte zu berauben. Und er musste den Fremden danken. Hätten Aahz und die anderen seine Aufmerksamkeit nicht auf Skeeve gelenkt, so hätte Rattila seine Karte wie all die anderen behandelt und sich nicht in das Wissen vertieft, das der Klahd über all die Jahre angesammelt hatte. Was für ein Vorzug wäre ihm da entgangen!
Flaschen, Krüge, Körbe und Kisten sammelten sich auf dem Tischtuch. Rattila dirigierte sie wie ein Orchesterleiter. Die Augen der Bummelantenratten waren weit aufgerissen vor Begeisterung und Gier angesichts all der Süßigkeiten, der Würstchen, Götterspeisen, Biskuits und konzentrierter Tomatencremesuppen. Sie sammelten sich um das Tuch und rieben sich die Pfoten.
»Und jetzt«, verkündete er mit einem Klauenschlag, »wird gefeiert! Zuerst der Kaviar!« Auf seinen Befehl öffnete sich das kleine Glas, und der juwelengleiche Inhalt verteilte sich auf runde Salzkekse, die sich wiederum unter den versammelten Bummelantenratten aufteilten. Die Ratten wechselten nervöse Blicke.
»Ah, Rat... Rattila, wir mögen keinen Kaviar«, wagte sich Dammich vor.
»Ihr habt ihn zu mögen!«, donnerte Rattila, und seine roten Augen leuchteten. »Er ist teuer. Denkt nur an all die armen Bummelantenratten, die fernen Kaviar haben.«
»Oh, okay, Kumpel«, antwortete Dammich resigniert.
Mit einem Achselzucken für seine Freunde nahm er einen Bissen, bemüht, nicht zu würgen. Die anderen folgten sogleich seinem Beispiel. Rattila konnte ihren Widerwillen fühlen. Ihm gefiel es.
Vielleicht war es noch ein bisschen früh für die große Feier. Er hätte sie aufsparen sollen, bis der Pegel der Master Card seinen absoluten Höchststand erreicht hätte, aber er war schon nahe dran. Er konnte seine Macht
nun wirklich spüren. Es war herrlich. Die Masshakarten nährten ihn trefflich.
»Der Tag kommt bald, an dem ich allmächtig, omnipotent und allumfassend sein werde!«, informierte er die Ratten, als er ihnen gepressten Fasan servierte, eine weitere kostbare Delikatesse. »Ich giere nach diesem Moment.«
»Wie auch immer«, murmelten die Bummelantenratten, schoben die ungegessenen Kaviarkekse unter die Tischdecke und hofften, er würde es nicht merken.
»Es ist wahr. Es ist, was immer ich behaupte!« Er setzte eine neue Entladung von Energie frei, die die Fundamente der Mall erschütterte. »Da seht ihr es! Ich kontrolliere alles!«
Aus einem Haufen in der Nähe rief er eine Schachtel von Masshas Geheimnis zu sich. Die Inhalte fielen heraus, gefiederte Strumpfbänder flatterten wie runde Schmetterlinge durch die Luft. Ja, und in seiner Zukunft sollten die Schmetterlinge wirklich rund sein!
»Wunderhübsch«, krähten Auvi und
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