Dämonen-Reihe 16 - Ein Dämon muss die Schulbank drücken
aufgesetzt. »Fünfzehn Münzen fehlen.«
Ich hielt ihr den Beutel hin. »Hier sind sie. Ich werde ein besseres magisches Schloss entwerfen müssen, eines, das nur du und ich öffnen können.«
Bunny nahm mir das Geld ab und bedachte die Schüler mit einem angewiderten Blick. Ich wusste, was sie dachte. Sie war immer noch überzeugt, dass irgendetwas Verdächtiges vor sich ging.
»Das gefällt mir nicht«, verkündete ich. »Einander Streiche zu spielen ist eine Sache, aber mit einem echten Verbrechen will ich nichts zu tun haben. Jemand hat dieses Geld aus unserer Schatulle gestohlen.«
»Jemand hat mich in eine Falle gelockt«, beharrte Jinetta wütend.
»Das weiß ich nicht«, sagte ich. »Entweder das, oder du willst es mich glauben machen. Ich bin sogar bereit zu wetten, dass es nutzlos wäre, würde ich einen Spurensicherungszauber benutzen. Aber ich sage euch hier und jetzt, dass ihr, sollte ich jemanden bei einer weiteren Unehrenhaftigkeit dieser Art erwischen, rausfliegt. Verstanden?«
»Ja, Skeeve«, sagten sie mürrisch im Chor.
»Also gut«, sagte ich. »Zurück an die Arbeit.«
Niemand rührte sich. Ihre Augen huschten von einem Gesicht zum anderen, vermutlich ebenso wie ich bemüht, herauszufinden, wer den Beutel in Jinettas Tasche geschmuggelt hatte, falls sie es nicht selbst gewesen war.
»Nun kommt schon«, sagte ich sarkastisch. »Oder wartet ihr auf eine schriftliche Einladung?«
»Hey, hey, hey, bist du Publikum oder nur Zierrat?«, fragte eine deftige Frauenstimme. »Warum so still?«
Massha schwebte in den Hof. Sie schien auf den Schultern von vier jungen und gut aussehenden Höflingen, gekleidet in die Livree des Personals von Königin Schierlingsfleck, zu reiten, bis sie aus ihrer Griffweite heraussegelte und mit den Zehenspitzen eines Paares äußerst spitz zulaufender orangefarbener Seidenpantoffeln auf dem Boden aufsetzte.
»Massha!« Ich ging zu ihr, um sie zu begrüßen, und fing mir eine ihrer patentierten, knochenzermalmenden Umarmungen ein. Bunny kam auch herüber und hielt sich so tapfer sie konnte.
»Was hat die Stille zu bedeuten?«, fragte Massha und sah sich unter den Schülern um, die gerade eifrig bemüht waren, ihre Zehenspitzen zu studieren.
»Ein Missverständnis«, sagte ich und überspielte das Problem gleichmütig. »Willkommen. Willst du dich ein wenig erfrischen, ehe du mit dem Unterricht beginnst?«
»Bestimmt nicht, Heißer Matz! Der Ausflug war bisher entspannend genug. Nicht wahr, Jungs?«
»Ja, Madame Magikerin!«, riefen sie im Chor.
Massha stieß mich mit dem Ellbogen an. »Ich habe versucht, sie zum Singen zu bringen, aber Marco da drüben in der linken Ecke hat überhaupt kein musikalisches Gehör. Und, wie läuft es? Wie ich sehe, ist Biene noch dabei.« Der junge Korporal lief rot an und scharrte mit dem Fuß im Dreck. Massha grinste.
Ich grinste ebenfalls. »Lasst uns alle etwas trinken, und wir liefern dir die Kurzversion.«
Kapitel Fünfzehn
»Ups.«
Letzte Worte eines beliebigen
Entschärfungsspezialisten
»Tja, immerhin bist du noch in einem Stück«, sagte Massha und stellte ihren leeren Krug auf dem kleinen Tisch neben dem Kissenhaufen ab, den ihre Assistenten zu ihrer Bequemlichkeit in Bunnys Wohnzimmer aufgestapelt hatten. Gliep hatte sich zu ihren Füßen zusammengerollt, und sein Kopf lag behaglich auf einem freien Kissen. »Dann ist das also wirklich passiert! Ein Troubadour aus der Stadt ist in Possiltum aufgetaucht und hat ein Lied gesungen über den Großen Skeeve und darüber, wie er die Bestie besiegt hat, indem er ihre Blitze zu ihr zurückgeschickt hat.«
»Das ist nicht ganz korrekt«, sagte ich bescheiden und spielte mit meinem Weinglas. »Ich habe nur an seinen Egoismus appelliert.«
»Nach der Liebe ist das die größte Macht im Universum«, stimmte Massha zu. »Schierlingsfleck war beeindruckt. Sie wird sich kaputtlachen, wenn sie die wahre Geschichte zu hören bekommt.« Sie beäugte meine Schüler, die in dem behaglichen Raum auf Stühlen oder auf dem Boden hockten. »Und es hört sich an, als würdet ihr alle Meister Skeeve mit Stolz erfüllen. Die alte Massha war seine erste Schülerin, und seht nur, was aus ihr geworden ist. Froh und glücklich für alle Zeit.«
»Danke für die Schleichwerbung«, sagte ich. »Ich kann mir wirklich nicht zugute halten, was aus dir geworden ist. Das hast du ganz allein geschafft. Ich glaube, du machst deine Arbeit besser, als ich es je getan habe.«
»Stell dein
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