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Dämonen-Reihe 17 - Des Dämons fette Beute

Dämonen-Reihe 17 - Des Dämons fette Beute

Titel: Dämonen-Reihe 17 - Des Dämons fette Beute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin , Jody Lynn Nye
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sich direkt dem größten der Ganoven gegenüber, der die Hände auf eine Bauchwunde gepresst hielt, von der ich sofort wusste, dass sie tödlich war.
    »Sie braucht dich nicht«, sagte Asti zu mir.
    Ersatz rief ihr Anweisungen zu, und Calypsa befolgte sie. Sie tanzte und schwang das Schwert herum, dass die lange stahlblaue Klinge wie ein Kreisel im Mondschein aufblitzte. Zu meiner Überraschung begannen die Wachen zurückzuweichen.
    »Du hast recht«, erwiderte ich. »Da will ich doch …«
    »Zu Hilfe! Beschütz mich!«, klang plötzlich Payges leise Stimme schräg hinter mir auf.
    Ich spürte ein Zerren an der über meiner Schulter hängenden Tasche, riss sie zurück und blickte plötzlich in die Knopfaugen des Majaranaranas.
    »Gib mir die Tasche oder stirb!«, zischte er mich an, wobei er mehrere Reihen kleiner gezackter Zähnen entblößte. Hinter ihm standen dreißig Soldaten. Die meisten sahen zwar schon ziemlich mitgenommen aus, aber ich konnte es trotzdem nicht mit dreißig gleichzeitig aufnehmen. Ich streckte ihm ganz langsam die Tasche entgegen.
    »Schon besser«, sagte der magere Herrscher, öffnete die Tasche und strich behutsam über Payges Buchrücken. Bildete ich mir das nur ein, oder erschauderte das Buch wirklich? »Horunkus, übergib ihm den Zahlungsbefehl!«
    Der Hauptmann räusperte sich bedeutungsschwanger und hob seine elektronische Tafel. »Ihr habt den Wert der Güter, die von Euch in die kaiserliche Stadt Sri Port eingeführt worden sind, zu niedrig angegeben und müsst deshalb 5000 Goldmünzen für jedes einzelne dieser Objekte zahlen.«
    »Fünftau… Nie und nimmer!«, fauchte ich.
    Horunkus grinste bösartig. »Darüber hinaus wird für jedes Objekt, über das ihr die Steuerbehörde belogen habt, eine Strafe von siebenhundert Goldmünzen fällig. Oder, falls Ihr nicht in der Lage seid, den geforderten Betrag in bar zu bezahlen« – er sah mich höhnisch über den Rechner hinweg an – »könnt Ihr besagte Güter der Steuerbehörde des Majaranarana Taricho übergeben. Sofort.« Er riss den Platikstreifen mit einer schwungvollen Handbewegung ab und überreichte ihn mir. Die anderen Soldaten rückten erwartungsvoll näher.
    »Ihr wollt Gold?«, fragte ich. »Dann sollt ihr auch Gold bekommen!«
    Ich grinste den Krötling an. Dann zog ich die Börse unter meinem Gürtel hervor und stopfte Chin-Hwag die Zahlungsaufforderung, die mir Horunkus gegeben hatte, bedächtig tief in den Mund.
    Die Börse protestierte. »Nein, wage es ja nicht, du Perver… Huuuhhaaalp !«
    Ein Strahl Münzen sprudelte aus der Börse in meiner Hand hervor. Die Augen des Majaranaranas wurden groß, dann stürzte er sich in den immer breiter werdenden Münzenstrom. Horunkus, nicht so dumm wie sein Herr und Meister, griff nach der Börse. Ich verpasste ihm einen Schlag in die Nieren. Er drehte sich auf wackligen Beinen einmal um die eigene Achse, hin- und hergerissen zwischen Rachedurst und Gier. Die Gier gewann. Der Hauptmann versuchte, die fallenden Münzen aus der Luft zu greifen. Der Berg aus glitzerndem Gold wuchs und wuchs. Die Soldaten ließen ihre Waffen fallen und eilten ebenfalls zu dem goldenen Springbrunnen. Ich wandte mich ab und hielt mir eine Hand vors Gesicht, um es vor den herabprasselnden harten kleinen Scheiben zu schützen. Das Klirren der Münzen wurde lauter und lauter.
    Nach einer unbestimmten Zeit, die mir wie eine Ewigkeit vorkam, versiegte der ohrenbetäubende Regen aus Goldmünzen.
    »Mir ist schlecht«, stöhnte Chin-Hwag kraftlos.
    Ich sah mich um. Stille hatte sich über den Platz gesenkt. Von dem Majaranarana und seinen Männern war keine Spur zu sehen. Calypsa stand blutverschmiert über ein paar Leichen und hielt Ersatz mit beiden Händen umklammert. Ich packte sie an den Ellbogen und schleifte sie durch die Tür der Mission. Sie wirkte benommen.
    »Ich habe zwei Wachen besiegt!«, stieß sie wieder und wieder hervor.
    Tananda sprang von einem Dach herab und gesellte sich zu uns. »Gut gemacht«, sagte sie. Sie wischte dem Mädchen das Gesicht mit einem Lappen ab. »Von dem Blut stammt nichts von dir. Du warst grandios! Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich nicht glauben, dass du noch nie zuvor ein Schwert in der Hand hattest.«
    »Ich verliere nie«, erklärte Ersatz ohne falsche Bescheidenheit, als Tananda ihn säuberte und wieder in die Scheide auf Calypsas Rücken schob. »Aber das Mädchen ist ein Naturtalent. Wäre sie von Kindheit an trainiert worden, könnte es nicht

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