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Dämonen-Reihe 17 - Des Dämons fette Beute

Dämonen-Reihe 17 - Des Dämons fette Beute

Titel: Dämonen-Reihe 17 - Des Dämons fette Beute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin , Jody Lynn Nye
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zurückkehrt. Das dürfte drei Tage dauern. Drei für den Hinweg, drei für den Rückweg.« Er musterte uns und genoss unverkennbar unser Erschrecken. »Solltet Ihr tatsächlich die sein, die zu sein Ihr behauptet, werde ich mich entschuldigen und Entschädigungen dafür leisten, den Archivisten des Herzogs und seine Helfer eingesperrt zu haben. Wenn nicht, werde ich mir eine sehr öffentliche Form der Bestrafung für Euch ausdenken. Wie Ihr sehen könnt, habe ich einen großen Spielraum für meinen Einfallsreichtum.« Er deutete auf eine der Wände.
    Ich hatte Highperins Sammlung übler Folterwerkzeuge bereits ausgiebig bewundert. Etliches davon würde einen asozialen Pöbel wie den, der uns durch die Straßen hierher geschleift hatte, entzücken. Jedes dieser Geräte war in der Lage, einem Körper Dinge anzutun, von denen man nur hoffen konnte, dass einem dieses Los erspart blieb. Vor der Wand wartete eine Handvoll professioneller Folterknechte – angetan mit schwarzen Kapuzen, die bis zur Hüfte nackten Oberkörper eingeölt – begeistert darauf, uns ihre Fähigkeiten zu demonstrieren.
    Wir Perfekter können eine Menge an Folterqualen aushalten, Trolle dagegen haben schon weniger Widerstandskraft, und Waltser sind noch empfindlicher. Eine Sitzung mit irgendeinem dieser Instrumente würde vermutlich dafür sorgen, dass niemand von uns jemals wieder Piano spielen können würde. In Gedanken gelobte ich dem Gott der zweiten Chance, dass ich sofort Pianostunden nehmen würde, sollten wir unversehrt davonkommen.
    Ich warf Tananda einen kurzen Blick zu, um mich zu vergewissern, ob die Hoffnung auf eine Flucht mit Hilfe von Magik bestand. Sie schüttelte kaum merklich den Kopf, und mir wurde klar, dass die Aufrechterhaltung unseres Tarnzaubers sie bereits bis an die Grenzen ihrer Möglichkeiten belastete. Ich fürchtete, dass sie nicht zu mehr in der Lage war. Tanda beherrschte nur kleinere Zauber, die meistens mit ihren diversen beruflichen Tätigkeiten zu tun hatten.
    Die Vorhängeschlösser an unseren Ketten waren alt und wahrscheinlich schon etwas angerostet. Ich schielte zu dem Kelch hinüber. War ich vorher schon motiviert gewesen, meine Kräfte zurückzuerhalten, so brannte ich jetzt regelrecht darauf. Das war unsere einzige Chance.
    »Ihr seht also, Lord Fistel«, sagte Highperin lächelnd, »dass uns Fragen der Sicherheit hier sehr am Herzen liegen. Wir sehen uns in sechs Tagen wieder.« Er setzte sich in Richtung der Tür in Bewegung. Seine Folterknechte legten ihre Eisen weg und folgten ihm mit einem bedauernden Blick auf ihre Arbeitswerkzeuge.
    »Ich salutiere vor Euch, Markgraf!«, rief ich ihm hinterher. »Ja, ich würde Euch sogar gern meinen Respekt bezeugen.«
    Highperin drehte sich neugierig zu mir um. »Und wie würdet Ihr das tun?«
    »Lasst mich auf Euer Wohl trinken. Was spielt es schon für eine Rolle, ob unsere sechstägige Fastenkur jetzt oder in einer Minute beginnt?«
    »Seid Ihr durstig, Lord Fistel?«, fragte er und kehrte mit einem Ausdruck der Häme in seinem dicken kleinen Gesicht zu mir zurück. »Warum benutzen wir dazu nicht das Objekt Eures Diebstahls?«
    Wie von mir erhofft, schnappte er den Kelch vom Tisch und wedelte damit vor meiner Nase herum. Der zerbeulte, vom Alter stumpf gewordene Pokal machte äußerlich nichts her, aber ich erinnerte mich noch, wie schäbig Ersatz ausgesehen hatte, bevor der stumpfe Überzug abgeplatzt war. Der Kelch hatte eine ähnliche Tarnung. Kein Klahd würde ihm einen zweiten Blick widmen. Im Gegensatz zu uns Perfektern können sie kein Gold riechen.
    Ich verzog geringschätzig das Gesicht und hoffte, dass man mir den Feuereifer, den ich empfand, nicht anmerkte. »Ihr erwartet doch nicht wirklich von mir, aus etwas derart Schmutzigem zu trinken, oder?«
    »Wenn Ihr das für unter Eurer Würde erachtet, verratet Ihr mir dann vielleicht, warum Ihr überhaupt diese billige Trophäe des Jungen haben wolltet?«, fragte der Markgraf. »Ich kann daran nichts Besonderes entdecken.«
    »Meine Partnerin wollte sie mir wahrscheinlich einfach nur zeigen«, sagte ich und hob die Schultern so gut es mir die schweren Ketten erlaubten. »Schließlich wollten wir den Jungen wegen des Rennens interviewen, das er gelaufen ist, um den Preis zu gewinnen.«
    »Na schön.« Der Markgraf winkte ungeduldig mit der Hand. »Dann trinkt auf meine Gesundheit. Warum eigentlich nicht, da Ihr ohnehin sterben werdet, sobald Seine Gnaden bestätigt haben, dass Ihr alle Schwindler

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