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Dämonen-Reihe 17 - Des Dämons fette Beute

Dämonen-Reihe 17 - Des Dämons fette Beute

Titel: Dämonen-Reihe 17 - Des Dämons fette Beute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin , Jody Lynn Nye
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getränkt, was die Schweine fallen gelassen hatten. Dazu kam noch all der Unrat, den die Mernger seit dem letzten Regen auf die Straße geworfen hatten, sodass er nicht fortgespült worden war. Ich konnte meinen eigenen Gestank kaum ertragen. Und um das Bild noch abzurunden, kamen Ratten und Käfer von beachtlicher Größe aus Mauerritzen hervorgekrabbelt, angelockt von dem Geruch fremder Kreaturen.
    »Lasst uns frei. Ihr ahnt ja gar nicht, mit wem Ihr es zu tun habt.« Wenn ich richtig angefressen war, wurde ich gern ein wenig großspurig.
    »Ihr werdet folgender Vergehen angeklagt«, donnerte der Markgraf mit eindrucksvoll klingender Stimme. »Amtsanmaßung als Beauftragte der Krone, Diebstahl, Zeitvergeudung durch Täuschung, Schwindel, Korrumpierung des jungen …«
    » Was ?«, brach es aus mir hervor. Ich glaubte, meinen attraktiven Fledermausohren nicht trauen zu können.
    Der Markgraf blickte mich aus schwarzen Knopfaugen an. »Der Junge, den Ihr dazu verleiten wolltet, Euch seine persönlichen Memoiren zu überlassen.«
    »Wir haben überhaupt nichts aus ihm herausbekommen. Da könnt Ihr Eure Augenzeugen fragen.«
    »Ihr gesteht also!«
    Er wirbelte auf dem Absatz herum und trat an einen Tisch, auf dem der Inhalt unserer Hosentaschen, Schulterbeutel, Stiefelspitzen und all der unaussprechlichen Verstecke lag, in denen Tanda so manchen Gegenstand verbarg. (Obwohl die muskulöse Wächterin sie ziemlich gründlich durchsucht hatte, war ich davon überzeugt, dass Tandas prächtige Anatomie noch mit einigen Werkzeugen und Waffen aufwarten konnte. In diesen Dingen hatte sie jahrelange Übung.)
    »Was ist das?«, wollte der Markgraf wissen und fuchtelte mit dem D-Hüpfer vor mir herum. Ich wand mich innerlich und betete, dass er ihn nicht fallen ließ. Die Technik, die benötigt wird, um diese Geräte zu bauen, ist längst in Vergessenheit geraten, und wenn sie auch stabil genug sind, um Dimensionsreisen zu überstehen, werden sie beschädigt, wenn sie auf einen Fußboden aus Stein fallen. Ich wollte den Hüpfer nicht verlieren.
    »Ein Massagestab«, behauptete ich. »Dazu geeignet, bestimmte verkrampfte Muskelpartien zu lockern.«
    Ich grinste dreckig und ließ ihn auf üble Gedanken kommen. Er erbleichte und legte das Ding schnell wieder auf den Tisch. Mein Grinsen wurde echt. Er hatte offensichtlich eine schmutzige Fantasie.
    »Wozu habt Ihr das dabei?« Er hielt Kelsa in die Höhe.
    Die Kristallkugel war leer, der Kopf mit dem Turban nirgendwo zu sehen. Wir hatten Kelsa immer wieder beschworen, mit niemandem außer uns zu sprechen. Ich war froh, dass sie auf uns gehört hatte, denn ihr zielloses Geplappere hätte unsere Lage womöglich noch schwieriger gemacht.
    »Das ist ein Familienerbstück«, log ich. »Ich nehme es auf allen Reisen mit.«
    »Seid Ihr ein Hexer?«
    »Sehe ich wie ein Hexer aus?«, konterte ich.
    Der Markgraf rümpfte verächtlich die Nase. »Ihr seht wie ein Scharlatan aus. Irgendetwas stimmt nicht mit Euch. Meine Soldaten sagen, Euer Fleisch fühlt sich rauer an, als es aussieht.«
    »Liegt an der Beschaffenheit meiner Haut.« Ich zuckte die Achseln. »Hab ich schon seit meiner Geburt. Wollt Ihr mich deswegen verklagen?«
    »Ich habe vor, Euch wegen irgendetwas zu verklagen«, sagte der Markgraf mit herabgezogenen Brauen. Ich bin mir sicher, dass er schon starke Männer dazu gebracht hat, sich unter diesem Gesichtsausdruck zu winden, aber ich habe gemeinere Lehrer auf der pervischen Grundschule gehabt.
    »Mir scheint, wir sind uns hier unter den falschen Voraussetzungen begegnet, Lord Markgraf«, säuselte ich sanft. »Ich habe den Skivers gesagt, wir kämen von Eurem Schloss, aber das war eine Lüge.«
    »Ihr gesteht also!«
    Das schien sein Lieblingssatz zu sein. Ich entspannte mich ein wenig. »Aber sicher. Meine wahre Mission war geheimer Natur. Ich bin unter dem Siegel der Verschwiegenheit unterwegs, zumindest bis zu diesem Moment. Jetzt bleibt mir nichts anderes übrig, als Euch den tatsächlichen Zweck meines Besuchs in Mernge zu enthüllen.«
    »Und der wäre?« Der Markgraf wirkte misstrauisch, aber auch neugierig, genau wie Tanda und Calypsa neben mir. Ich signalisierte ihnen mit einem leichten Nicken, dass ich die Situation unter Kontrolle hatte. »Was ist Eure Mission?«
    »Informationen sammeln«, sagte ich.
    »Welche Art von Informationen? Doch bestimmt keine Statistiken über Schulsport!«
    »Es geht um die königliche Sicherheit«, behauptete ich, die Stimme gesenkt.

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