Dämonen-Reihe 17 - Des Dämons fette Beute
Ausrufe von sich. Calypsa nahm Ersatz erschrocken von ihrem Rücken und legte ihn auf den Tisch, die Klinge ein Stück weit aus der Scheide gezogen.
»Freund Aahz«, sagte Ersatz. Eins seiner Augen sah mich über den Rand des rissigen Leders hinweg vorwurfsvoll an. »Zumindest habe ich Euch bis jetzt zu meinen Freunden gezählt!«
»Was ist denn jetzt mit dir los?«, wollte ich wissen.
Das Auge blitzte. »Ihr habt gutes Gold für eine polierte und mit Edelsteinen besetzte Schatulle für dieses zerbeulte und lecke Gefäß geboten – aber mir wird nicht die gleiche Gunst zuteil!«
»Was?«, fragte ich.
»Aye, und ich war zu der Überzeugung gelangt, Ihr würdet Respekt für mich empfinden. Ihr, der Ihr meine Qualität erkannt habt. Ihr, der Ihr mich aus dem Elend freigekauft habt und mich einem ehrenvollen Schicksal entgegentragt. Ihr, der Ihr meine Geschichte bis zurück zu den geheimnisvollen Feuern kennt, aus denen ich geboren wurde. Ihr, der Ihr von den Schlachten wisst, die ich gefochten habe. Und Ihr wollt mich auch weiterhin in dieser zerschlissenen und schlaffen Scheide belassen, während Asti ein neues Schmuckkästchen für ihren jämmerlich zerbeulten Körper bekommt?«
»O ja!«, meldete sich Asti wieder zu Wort. »Und ich möchte, dass ihr einen Goldschmied aufsucht, der mich wieder ausbeult. Es hat keinen Sinn, wenn ich weiterhin wie eine Zielscheibe nach dem Übungsschießen aussehe. Oh, und dabei könnt ihr auch gleich versuchen, einen Ersatz für den ovalen Chalzedon in meinem Fuß zu finden. Ich habe bemerkt, dass da ein Stückchen abgesplittert ist, direkt an der Basis …«
Mein Blick wanderte von ihr zurück zu Ersatz. »Nein.«
»Nein … was?«, fragte Asti.
»Nein zu einer Generalüberholung und nein zu einer neuen Scheide. Und außerdem«, fügte ich hinzu, als Kelsa in Tanandas voluminösem Handtäschchen zu protestieren begann, »nein zu einer Miniatur-Bowlingkugeltasche mit Monogramm für die geschwätzigste Kristallkugel der Welt!«
Alle drei begannen gleichzeitig loszusprudeln.
»Ruhe!«, rief ich.
Sie schwiegen tatsächlich. Ich beugte mich so zu Asti hinab, dass sie einen guten Blick auf meine entblößten Zähne hatte. »Lass uns zuerst einmal etwas klarstellen, du Blechnapf«, begann ich. »Auch wenn ich einen Auftrag angenommen habe und zu seiner Ausführung deine Mitarbeit brauche, wirst du für meine Freundin Tananda keine abfälligen Bezeichnungen mehr benutzen. Hast du das verstanden? Du magst zwar ein unsterblicher Schatz sein, dessen Taten in hundert Liedern gepriesen werden, aber du bist ebenfalls nur ein Stück Metall. Ich könnte dich platt klopfen und als Lesezeichen für mein persönliches Perva Sutra benutzen. Kapiert? Zweitens, auch wenn wir für Calypsa arbeiten, ist das nur ein zeitlich begrenztes Arrangement. Wenn es vorüber ist, bin ich wieder mein eigener Herr. Behandle mich also nicht wie einen Diener. Wenn Calypsa mit dir fertig ist, endet deine Immunität. Habe ich mich klar ausgedrückt?«
»Meine Güte, der kann aber empfindlich sein, was?«, wandte sich Asti Tananda zu. »Nun denn, ich entschuldige mich für meine Annahme, du hättest eine lockere Moral. Aber schau doch nur, wie du dich anziehst!«
»Was, dieser alte Fetzen?« Tananda zupfte an ihrem Ausschnitt, was ihre beiden hervorragenden Körpermerkmale anziehend schwingen ließ. »Du solltest mich mal sehen, wenn es mir darum geht, Aufmerksamkeit zu erregen.«
»Es bleibt die Tatsache«, riss Ersatz das Gespräch wieder an sich, »dass auch mir die Präsentation in einer angemesseneren Scheide gebührt.«
»Ich dachte, die hier würdest du prima ausfüllen«, sagte ich, aber er ignorierte meine geistreiche Bemerkung. Was ein echtes Schwert ist, das hat eben keinen Sinn für Humor.
»Diese Hülle ist nichts Halbes und nichts Ganzes«, fuhr er im gleichen Tonfall fort. »Sie entspricht keinem meiner Wünsche. Sie schützt meine Schneide und … ja, sie verschafft mir eine gewisse Anonymität, aber wie Ihr sehen könnt, Freund Aahz, sie fällt auseinander! Euer Leder bearbeitender Bekannter, bei dem wir waren, kann doch bestimmt etwas herstellen, worin ich mich nicht schämen muss, oder?«
»Seid fair, Aahz«, kam ihm Calypsa zu Hilfe und ließ ihre langen schwarzen Wimpern flattern.
»Und wer wird den Preis für diese angemessene Scheide zahlen?«, erkundigte ich mich.
»Nun … .« Die Waltserin senkte verlegen den Kopf. »Das seid dann wohl Ihr.«
»Ich bin sicher, dass Chin-Hwag die
Weitere Kostenlose Bücher