Dämonen-Spiele
entspannte sich und ließ Jennys Berührung zu.
Dann trat Sammy Kater vor. Kim reagierte erst besorgt; doch aber fiel ihr ein, daß die kleine Katze sich in keinerlei Gefahr b e geben würde und stets wußte, wo sie finden konnte, was sie wollte. Und tatsächlich, die beiden Tiere beschnüffelten einander. Dann stolzierte Sammy zufrieden davon. Er war Jennys Kater, und Jenny war akzeptiert worden; deshalb widerfuhr ihm nun das gleiche.
Cyrus streckte ebenfalls die Hand aus, doch der Hund wich ei n mal mehr zurück. Er knurrte zwar nicht, wurde aber doch nervös. »Es ist eine Hündin«, sagte Cyrus. »Ich habe noch nie gehört, daß ein Tagtraum auf eine solche Weise Wirklichkeit werden kann. Aber so muß es passiert sein.«
Kim blickte sich um. Es waren weit und breit keine Blasen mehr zu sehen; alle waren verschwunden. So schnell hätten sie gar nicht davonschweben können. Vielleicht war es ja tatsächlich ein Ta g traum gewesen. Aber der Hund war wirklich. So wirklich wie alles alles andere in diesem Spiel. War es etwa eine Spielaufgabe gew e sen, das Tier zu retten?
»Wie willst du sie nennen?« fragte Jenny.
»Meinen Blasenhund? Ich weiß es noch nicht.« Kim wandte sich der Hündin zu. Sie stellte fest, daß die Maske des Hundes schwarzweiß gefleckt war, so daß es so aussah, als würde er ständig lächeln, obwohl es doch nur ein zufälliges Farbmuster war und keine Gefühle anzeigte. »Ich glaube, irgend jemand hat… hat sie gerade weggeworfen. Weil sie alt ist. In allen Blasen waren alte, abgenutzte oder zerbrochene Dinge. Aber als ich ein lebendes Tier darunter sah, da… da konnte ich das einfach nicht zulassen.«
»Vielleicht solltest du mal besser nachsehen, um sicherzugehen, daß sie auch gesund ist«, warf Cyrus diplomatisch ein. Er wußte, daß die Wahrscheinlichkeit dagegen sprach.
Kim nahm die Gelegenheit wahr. »Blasenhund, laß mich mal nachsehen, ob du vielleicht irgendein Namensschild oder etwas Ähnliches trägst«, sagte sie. Doch die Hündin hatte keins; vermu t lich war dergleichen in Xanth unbekannt. »Dann werde ich dich mal abtrocknen, wenn ich schon dabei bin.« Sie holte ein Han d tuch hervor und nibbelte dem Hund damit das Fell ab, während sie ihn gleichzeitig nach Wunden, Flöhen und gebrochenen Kn o chen untersuchte.
Doch der Blasenhund erwies sich als überraschend gesund. Das Tier war stämmig – an die siebzig Pfund –, aber nicht dick, und das Fell war so dicht wie ein dicker Teppich. Die Hündin war sehr leise. Sie knurrte, winselte und bellte nicht und versuchte auch nicht davonzulaufen. Ihre Zähne waren sauber, und sie wies ke i nerlei Anzeichen von Entzündungen auf. Sie war also nicht etwas ungesund, sondern nur einfach alt.
»Vielleicht ist sie ein magisches Tier«, meinte Jenny. »In Xanth gibt es nur wenige gewöhnliche Hunde. Möglicherweise ist sie ein Werwolf oder so etwas.«
»Bist du ein magisches Tier?« fragte Kim den Hund. Der sah sie nur an und schien sie nicht zu verstehen.
»Vielleicht wurde sie ja weggeworfen, weil sie nicht magisch ist«, mutmaßte Cyrus.
»Na, ich werde sie jedenfalls nicht wegwerfen!« sagte Kim en t schieden. »Sie ist ein netter Hund, und ich mag sie, und es ist mir völlig gleichgültig, ob sie nicht magisch ist. Das bin ich schließlich auch nicht!«
Doch da kam ihr ein schlimmer Gedanke. »Allerdings bin ich hier nur zu Besuch. Was passiert mit ihr, wenn ich nach Hause zurückkehre?«
»Ich würde ja gern versuchen, für sie zu sorgen«, antwortete Je n ny, »aber ich glaube, sie mag mich nicht.«
»Unsinn«, widersprach Kim. »Sie kennt dich einfach nur noch nicht.« Andererseits kannte der Hund Kim fast genausowenig wie die beiden anderen. Weshalb akzeptierte er sie dann?
Darauf wußte sie keine Antwort: Sie war es schließlich gewesen, die den Hund aus der Blase gerettet hatte. Das hatte ihr seine b e sondere Zuneigung eingetragen. Das fand sie auch ganz in Or d nung, solange der Hund die anderen nicht angriff.
Das Tier brauchte einen Namen, sie konnte nicht ständig nur ›der Hund‹ denken. »Also gut, weil du der Blasenhund bist«, en t schied Kim, »sollst du Bläschen heißen. In Ordnung?«
Die Hündin hatte keine Einwände. Sie legte sich im Boot nieder und schlief ein.
»Dann also Bläschen«, sagte Cyrus. »Ob ich wohl auch von tre i benden Blasen tagträumen könnte, um in einer davon eine wegg e worfene schöne Meerjungfrau zu finden?«
Kim lachte. »Wer würde eine schöne junge Meerjungfrau
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