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Dämonen-Spiele

Titel: Dämonen-Spiele Kostenlos Bücher Online Lesen
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schon wegwerfen?«
    »Es sei denn, sie hat ein fürchterliches Temperament«, meinte Jenny lächelnd.
    »Meerjungfrauen haben kein hitziges Temperament«, berichtigte Cyrus ein wenig steif. »Das Wasser hält sie kühl und gelassen.«
    »Außer bei Sturm, oder?« fragte Kim uzend.
    »Meerleute tauchen unter, wenn Sturm herrscht.«
    »Vielleicht hat sie ja Hunger«, warf Jenny ein.
    »Wie kann sie hungrig sein, wenn wir sie noch gar nicht gefu n den haben?« fragte er. Dann wechselte er den Gedankengang. »Ach so, du meinst die Hündin. Vielleicht.«
    Sie hatten zwar kein Hundefutter dabei, aber immerhin Wasse r kekse. Kim nahm einen davon und bot ihn Bläschen an. Der Hund beschnüffelte ihn, überlegte kurz und nahm den Keks schließlich entgegen. Dann legte er sich hin, um ihn gemächlich aufzufressen.
    Das Boot fuhr weiter. Bald wurde das langsame Vorankommen immer langweiliger. Jenny und Cyrus sanken schlummernd z u sammen, und Kim tat es ihnen gleich.
    Bis ein lautes Bellen sie allesamt weckte. Kim riß die Augen auf – und erblickte einen riesigen Kopf, der das Boot betrachtete. Sie unterdrückte einen Aufschrei, denn sie fürchtete, sie könnte das Ungeheuer damit nur reizen.
    »Das ist ein Wasserdrache!« flüsterte Jenny verängstigt. »Und wir sind weitab vom Land!«
    Nur Cyrus schien sich keine Sorgen zu machen. »Das ist bloß Plesio«, sagte er. »Der ist gutmütig.«
    »Das ist ein Plesiosaurus!« rief Kim. »Aus dem Zeitalter der D i nosaurier!« Denn sie war einst von Dinosauriern fasziniert gewesen und hatte sich einige Arten aus der Echsenzeit eingeprägt. Dieses Flossengeschöpf mit dem extrem langen Hals paßte genau zu der Beschreibung.
    »Ja, er liebt es, Leuten Freude zu machen«, fuhr Cyrus fort. »Er muß gesehen haben, wie wir dahintrieben, und hat beschlossen, uns dabei zu helfen, etwas schneller voranzukommen.« Er rollte ein Tau ab, warf das Ende aus, und das Geschöpf fing es mit dem Maul ein. Dann schwamm es forsch davon und zog das Boot schnell mit sich.
    »Bläschen konnte ja nicht wissen, daß das in Ordnung ist«, mei n te Kim und kraulte dem Hund den Kopf. »Sie wollte uns nur vor einer Gefahr warnen.«
    »Ja, das hat sie auch getan«, pflichtete Jenny ihr bei.
    »Jetzt können wir unbeschwerter schlafen, wenn sie dabei ist.«
    Nun kamen sie sehr schnell voran. Die Seeoberfläche sauste nur so an ihnen vorbei. Dann kam ein Ufer in Sicht, und schon bald hatten sie es auch erreicht. Plesio hielt an und ließ sein Tauende fahren. »Danke«, rief Cyrus ihm zu, während er das Tau wieder einrollte. Sie nahmen Wasserpaddel auf und manövrierten das Boot erst in seichtes Gewässer und dann in ein ausgedehntes Sumpfgebiet hinein. »Aber ich dachte, wir würden einen Fluß a n fahren«, sagte Jim.
    »Den Keks-Dabei-Fluß«, bestätigte Jenny. »Der entströmt dem Halbbackenen Sumpf. Und deshalb müssen wir auch erst einmal durch den Sumpf.«
    Ach so. Jetzt fiel ihr die Karte wieder ein. »Wieso heißt er denn halbbacken?« wollte Kim wissen.
    »Weil die eine Hälfte davon an die Region des Feuers grenzt«, erklärte Cyrus. »Es ist nicht gerade meine Lieblingsgegend. Aber da der beste Kanal nun einmal dicht daran vorbeiführt, müssen wir ihn auch benutzen.«
    Kim sah nur zu bald, was er meinte: Am Horizont stieg Rauch auf, dichte Schwaden, die einer Mauer aus Flammen zu entspri n gen schienen, und der Kanal führte quer durch den Sumpf darauf zu. Je heißer es wurde, um so heißer wurde auch der grüne Ufe r bewuchs, bis er sich schließlich braun färbte.
    Die Flammenwand kam immer näher. Kim begriff, daß der K a nal deshalb so dicht an der Feuerzone entlang führte, weil es nur dort zu heiß für Wasserpflanzen war, die ihn sonst hätten versto p fen können.
    »Wir müssen uns beeilen«, sagte Cyrus. »Ich werde ins Wasser steigen und das Boot ziehen, genau wie Plesio. Das schützt mich vor der Hitze und macht uns schneller. Wenn ihr beiden auch noch paddeln könntet…«
    »Wir werden es versuchen«, sagte Kim tapfer. Die Flamme n wand war inzwischen schon beeindruckend hoch und äußerst heiß geworden. Ihre Kleider waren längst getrocknet. Kim tauchte die Hände ins lauwarme Wasser und befeuchtete sich. Das Wasser selbst war zwar warm, kühlte sie aber trotzdem ab. Jenny begriff, was Kim da tat, und folgte ihrem Beispiel. Auf diese Weise kön n ten sie das Feuer leichter überstehen. Schließlich fiel ihr noch ein, auch Bläschen mit Wasser zu bespritzen, die sie dabei zwar

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