Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dämonen-Zwillinge

Dämonen-Zwillinge

Titel: Dämonen-Zwillinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
blickte nun direkt in das Gesicht seiner Partnerin, und Dagmar sah den warmen Ausdruck in Harry’s Augen.
    Wenn man Liebe beschreiben sollte, dann war es eben dieses Schauen. Auch das Vertrauen, das in diesem Blick lag, sorgte dafür, dass es ihr wieder besser ging.
    Sie konnte wieder lächeln und sagte flüsternd: »Wir schaffen es, nicht wahr?«
    »Klar schaffen wir es. Gemeinsam...«
    »Nein, Harry, das ist meine Sache. Ich bin eine Psychonautin. Es ist mein Schicksal und nicht das deine. So muss ich auch allein damit fertig werden.«
    Harry legte seine Hände auf die Enden ihrer Schultern. Dann schüttelte er den Kopf. »Glaubst du, dass ich das zulasse, Dagmar?«
    »Das habe ich befürchtet«, erwiderte sie leicht ironisch.
    »Eben. Aber du solltest das anders sehen. Zu zweit erreichen wir mehr.«
    »Kann sein.« Sie räusperte sich. »Jedenfalls möchte ich diese Träume nicht noch mal erleben.«
    »Was hast du denn genau erlebt oder durchgemacht?«
    »Meinen Tod, Harry!«
    Stahl sagte nichts. Er wurde starr, doch hinter seiner Stirn jagten sich die Gedanken, und die waren nicht eben als positiv anzusehen, denn sie zogen ein böses Fazit.
    »Sprich es schon aus, Harry!«
    »Ja«, sagte er, »ja.« Es fiel ihm schwer, aber es musste einfach heraus. »Du, Dagmar, du bist die Frau gewesen, die in der Vergangenheit verbrannt ist.«
    Jetzt war es heraus, und Harry wollte auch Dagmars Blick nicht mehr ausweichen. Er hörte ihre Antwort überdeutlich, auch wenn sie nur geflüstert war.
    »Es stimmt, Harry. Ich bin die Frau gewesen. Ich war Penelope. Aber das bin ich jetzt nicht mehr, denn ich wurde als Dagmar Hansen wiedergeboren.«
    Harry überlegte. Er war noch nicht bereit, dies so ohne weiteres hinzunehmen. »Da ist doch noch etwas gewesen, Dagmar. Bist du nicht von Außerirdischen entführt worden, die deine Psychonauten-Vergangenheit geweckt haben?«
    »Das stimmt. Nur hat das eine mit dem anderen nichts zu tun. Dort wurden meine Kräfte geweckt. Von diesem Zeitpunkt an habe ich dann das andere Leben geführt. Nur habe ich mich erst jetzt erinnert, dass ich schon einmal gelebt habe. Oder ich wurde daran erinnert.«
    »Warum erst jetzt?«, fragte Harry.
    »Das weiß ich nicht.«
    Harry sagte nichts. Die Antwort war ihm zu schnell gefallen. Er glaubte Dagmar nicht. Sie hatte gelogen. Sicherlich nicht, um ihn damit zu ärgern oder zu düpieren, es war mehr eine Notlüge gewesen, um ihn möglicherweise nicht in Schwierigkeiten oder Gewissenskonflikte zu bringen, aber der Wahrheit entsprach die Antwort bestimmt nicht.
    »Aha«, sagte er nur.
    Da Dagmar nichts mehr hinzufügte, stand er auf und erklärte ihr, dass er noch etwas zu trinken holen wollte.
    »Das ist gut, Harry, danke.«
    Er nahm Dagmars Glas mit in die Küche. Dort mixte er sich den gleichen Drink und hatte Ruhe gefunden, nachzudenken.
    Waren es nur die Träume gewesen, die Dagmar so aus dem Gleichgewicht gebracht hatten?
    Er konnte es nicht glauben. Er kannte Dagmar. Sie war ein Mensch, der sich nicht so leicht ins Bockshorn jagen ließ. Sie konnte sich wehren, sie wusste auch mit extremen Situationen umzugehen und hatte sich bei Schwierigkeiten eigentlich nie zurückgezogen. Sie hatte ihr Leben als Psychonautin angenommen, und wenn er daran dachte, durch welche Höllen sie schon gemeinsam geschritten waren, dann empfand er ihre jetzige Reaktion schon als unverständlich.
    Es musste noch ein Geheimnis geben, an das er sich noch nicht herangetastet hatte. Zudem war ihm noch etwas eingefallen. Er wurde das Gefühl nicht los, dass Dagmar von einer tiefen Furcht gepackt worden war. Sie hatte dafür gesorgt, dass sie nicht an die Oberfläche kam, aber so etwas konnte er schon fühlen, dazu kannte er sie zu lange. Die Brücke zwischen ihnen war gebaut, wie es auch oft bei alten Ehepaaren passiert, wo der eine Partner plötzlich genau weiß, was der andere denkt.
    Für Harry war das keine Spielerei. Da steckte mehr dahinter. Und er gehörte zu den Menschen, die, wenn es darauf ankam, sehr penetrant sein konnten. Er würde so fragen, er würde nachbohren, und er würde auch Antworten erhalten.
    Er nahm die beiden Gläser und stieß die Tür des Schlafzimmers mit dem rechten Fuß weiter auf, damit er den Raum bequem betreten konnte.
    Dagmar hatte den Kopf gedreht und lächelte ihn an. Er sah, dass sie versucht hatte, die naturrote Mähne zu richten. Ihr Lächeln wirkte etwas künstlich. »Ich... ich... muss ja schrecklich aussehen«, sagte sie zur

Weitere Kostenlose Bücher