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Daemonenblut

Daemonenblut

Titel: Daemonenblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brigitte Melzer
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Unser Problem löst es allerdings nicht. «
    Da musste ich ihm recht geben.
    Eine Weile starrten wir uns an. Es war, als suchten wir beide in den Augen des anderen nach einer Lösung. Wir fanden keine.
    Schließlich wurde mir sein Blick zu intensiv. » Was ist mit Adam? « , wechselte ich das Thema. » Hast du etwas herausgefunden? «
    Er schüttelte den Kopf. » Ich habe alle Krankenhäuser abtelefoniert und bin überall hingefahren, wo ein Unbekannter eingeliefert wurde, um ihn mir anzusehen. Nichts. Keine Spur von ihm. «
    » Und jetzt? «
    » Ich weiß es nicht. «
    Es tat beinahe körperlich weh, ausgerechnet Nick, der immer alles unter Kontrolle zu haben schien, so hilflos zu sehen. » Gibt es denn keinen Anhaltspunkt mehr? Gar nichts? «
    » Nur noch einen. Morgen ist Miles’ Beerdigung. Vielleicht… «
    Er musste es nicht aussprechen, ich wusste auch so, dass er hoffte, dass Adam zur Beisetzung seines Partners kommen würde. Ich wollte schon fragen, wann er mich abholen käme, als mir bewusst wurde, dass das wohl keine gute Idee war.
    » Ich würde dich gern begleiten, aber um ehrlich zu sein… ein Friedhof… da sind eine Menge tote Menschen. « Wie viele von ihnen waren noch nicht ins Licht gegangen? Ein Dutzend? Hundert? Der bloße Gedanke, dort aus irgendeinem Grund die Kontrolle zu verlieren und ihnen die Tür zu öffnen, ließ mich schaudern. Solange ich meine Fähigkeit, Geister zu rufen, nicht im Griff hatte, war ein Besuch auf dem Friedhof glatter Selbstmord.
    » Du kommst auf keinen Fall– «.
    Das Klingeln meines Handys unterbrach ihn, aber ich wusste auch so, was er sagen wollte. » Keine Sorge « , sagte ich, während ich das Telefon aus meiner Hosentasche fischte. » So lebensmüde bin ich nicht, dass ich momentan freiwillig auf einen Friedhof gehen würde. « Ich hatte das Handy und warf einen Blick aufs Display. » Das ist Madame. «
    » Geh nicht ran. «
    » Wozu soll das gut sein? Vermutlich will sie nur wissen, wie lange ich noch krank bin. « Ich nahm das Gespräch an. » Hallo, Madame. «
    » Riley, Gott sei Dank! Bist du in Ordnung? Geht es dir gut? «
    Klang so jemand, der seinen kranken Mitarbeiter anrief? » Äh, ja… also ich meine, den Umständen entsprechend. Da ist diese Migräne… «
    » Ach, Blödsinn. « Madames Ohrringe klirrten und schlugen gegen den Hörer. » Ich weiß, dass du nicht krank bist. Und ich weiß auch… Hör zu, wir müssen dringend reden. Du bist in großer Gefahr! «
    Jetzt begann es interessant zu werden. » Was wissen Sie? «
    » Mehr, als du ahnst. Und viel zu viel, um es am Telefon zu besprechen. « Madame machte eine kurze Pause, dann sagte sie: » Heute kann ich nicht. Er wird misstrauisch, wenn ich heute Abend nicht auftauche. Aber morgen– das geht. Hör zu: Bleib auf Tauchstation, komm morgen nicht zur Arbeit. Triff mich am Abend im Laden. Sagen wir um zehn. Ja, das müsste passen. Bis dahin habe ich sichergestellt, dass uns niemand beobachten wird. «
    » Madame, was– «.
    » Morgen Abend um zehn « , sagte sie noch einmal und beendete das Gespräch.
    Ungläubig starrte ich auf das Telefon in meiner Hand.
    » Was wollte sie? «
    Ich sah auf. » Mir sagen, dass ich in Gefahr bin. « Schnell gab ich wieder, was sie sonst noch gesagt hatte.
    » Du wirst da auf keinen Fall hingehen! «
    Das war auch mein erster Gedanke gewesen. Mich mit Madame zu treffen, wäre vermutlich ähnlich clever, wie auf einen Friedhof zu gehen. Andererseits wusste sie, wo ich wohnte. Wenn sie mit dem Farblosen unter einer Decke stecken würde, wäre der längst bei mir aufgetaucht. » Sie weiß etwas, Nick. Und ich muss wissen, was das ist. Diese ganze Magiesache und Miles’ Geist. Vielleicht kann sie uns sogar bei der Suche nach Adam helfen! «
    » Das gefällt mir nicht. «
    » Ich arbeite schon seit einer ganzen Weile im Laden. Wenn sie mir wirklich etwas tun wollte, hätte sie schon unzählige Male Gelegenheit dazu gehabt. « Ich schüttelte den Kopf. » Sie wird mir nichts tun. «
    » Also gut « , sagte er nach einer langen Pause. » Aber du gehst nicht allein. Sobald die Beerdigung vorbei ist, komme ich zu dir. Bis dahin bleibst du zu Hause. Einverstanden? «
    » Einverstanden. «
    » Nachdem unser Untergang jetzt besiegelt ist– hast du Lust auf eine Henkersmahlzeit? Ich lade dich ein. «
    » In einen deiner Nobelschuppen? Nein, danke. « Als ich die Enttäuschung in seinem Blick sah, hielt ich inne. Ihm lag wirklich etwas an diesem Essen! Er sollte es

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