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Daemonenblut

Daemonenblut

Titel: Daemonenblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brigitte Melzer
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bieten konnte. «
    » Er? An Mom gedacht? Wohl kaum. «
    Ich spürte sofort, dass ich einen heiklen Punkt erwischt hatte. Krampfhaft suchte ich nach einem anderen Thema, irgendetwas Unverfänglichem wie dem Wetter– vielleicht nicht ganz so banal.
    » Mein Vater hatte ständig irgendwelche Affären « , sagte Nick, während ich noch fieberhaft überlegte. » Deshalb hat Mom uns verlassen. «
    Erst jetzt wurde mir bewusst, dass er immer nur von seinem Vater gesprochen, seine Mutter aber bisher mit keiner Silbe erwähnt hatte. Da hatte ich ja wirklich mitten in ein Wespennest gestochen.
    » Sie lebt jetzt irgendwo in Italien « , fuhr er ohne Unterbrechung fort. » Anfangs hat sie mir noch regelmäßig Briefe geschrieben, später dann nur noch Postkarten zum Geburtstag und Grüße zu Weihnachten. Irgendwann war auch damit Schluss. «
    Es kostete mich alle Mühe, ihn nicht anzustarren, so überrascht war ich. Dafür, dass er gestern Mittag nicht einmal bereit gewesen war, über gewöhnlichen Small Talk hinauszugehen, war er plötzlich ziemlich gesprächig. Was er bisher von seinem Vater und über sein Leben erzählt hatte, war durchaus etwas Persönliches gewesen. Das hier allerdings war dermaßen persönlich, dass mir der unerwartete Vertrauensbeweis regelrecht die Sprache verschlug.
    Zum Glück erwartete er keine Antwort von mir.
    » Ich war so unglaublich wütend auf Vater gewesen, weil er Mom aus dem Haus getrieben hatte, dass ich erst viel später begriffen habe, wie wütend ich auch auf sie bin. « Er schnaubte. » Was für Eltern. Während mein Vater mein Leben kontrolliert, ist meine Mom einfach daraus verschwunden. «
    Plötzlich verstand ich, warum Nick war, wie er eben war. Seine Mutter hatte ihn einfach zurückgelassen, ohne dass er etwas dagegen tun konnte. Kein Wunder, dass er Schwierigkeiten hatte, die Kontrolle abzugeben.
    » Manchmal würde ich am liebsten beiden den Hals umdrehen! « Als wäre ihm sein Ausbruch erst jetzt bewusst geworden, hielt er inne. » Entschuldige. Das ist nun wirklich nichts, womit ich dich belasten wollte. «
    » Schon okay. Ich finde es sogar gut. Also nicht, dass das passiert ist, aber dass du es mir erzählt hast. «
    » Mitleid mit dem reichen Lackaffen? «
    » Nein, nur mit einem gar nicht so unnormalen Kerl. «
    » Gar nicht so unnormal? « Zum vermutlich ersten Mal, seit ich ihm begegnet war, grinste er. » Vor ein paar Tagen war ich noch ein blöder Pimpf. «
    » Arroganter Pimpf, bitte « , korrigierte ich. » Ich wollte dir eigentlich ein paar ganz andere Namen geben, leider habe ich mit Schimpfwörtern so meine Schwierigkeiten. «
    » Das ist mir auch schon aufgefallen. Was war das noch gestern bei Adam, nach diesem einen Telefonat? Da hast du jemanden elende Made genannt. «
    Ich verzog stöhnend das Gesicht, was Nick nur noch breiter grinsen ließ. » Kannst du Blödmann sagen? «
    » Sogar Dummkopf! «
    » Das A-Wort? «
    » Keine Chance. «
    Nick fragte mich eine ganze Liste an Schimpfwörtern ab, um herauszufinden, wo meine Grenze lag. Als ihm schließlich nichts mehr einfiel, war er nicht schlauer als vorher. » Da gibt es kein Muster. Irgendwie hast du wohl so eine Art Klassifizierungssystem in dir, das dir sagt, welche Worte noch okay sind und welche schon zu schlimm. «
    » Das hätte ich dir auch so sagen können. « Ich holte eine frische Cola aus dem Kühlschrank und schenkte uns beiden ein. Die Sonne war inzwischen untergegangen und das Tageslicht zu einem warmen Zwielicht geworden.
    » Dieser Craig… « , begann er, als ich die Flasche zuschraubte und ins Gras stellte. » Warst du… mochtest du ihn? «
    » Er war nett. Keine Ahnung, ob etwas aus uns geworden wäre, dafür kannte ich ihn noch zu wenig. Aber immerhin war er mein erstes Date seit Monaten. «
    Ich hatte keine Ahnung, warum ich den letzten Satz gesagt hatte. Wahrscheinlich hatte mich Nicks Offenheit über seine Familie dazu verleitet, auch etwas über mich preiszugeben.
    » Jetzt hast du immerhin dein zweites Date. «
    » Hier? Mit dir? «
    Nick zuckte die Schultern. » Was ist daran auszusetzen? «
    » Vielleicht bist du ja gar nicht mein Typ « , zog ich ihn auf.
    » Mein Konto ist Jedermanns Typ. «
    » Wenn ich dich nicht inzwischen besser kennen würde, könnte ich glatt auf den Gedanken kommen, dass du gerade auf eine ziemlich verdrehte Art mit mir flirtest. «
    » Vielleicht kennst du mich ja nicht so gut, wie du glaubst. «
    Sollte das heißen, dass er tatsächlich mit mir

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