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Daemonenblut

Daemonenblut

Titel: Daemonenblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brigitte Melzer
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sperren sie mich noch weg! «
    Der blaue Schimmer pulsierte unter Hughs Gelächter. Für seine Verhältnisse wurde er allerdings recht schnell wieder ernst. » Weil ich wette, dass die wahre Geschichte ein ganzes Stück länger ist als die Magerquark-Version, die du deinem Dad aufgetischt hast. Raus mit der Sprache! «
    Ich schnappte mir eine Jeans und ein lilafarbenes Top und verschwand damit im Bad. Als ich das blaue Leuchten bemerkte, das mir folgte, hob ich warnend die Hand. » Wag es nicht, Hui Buh! «
    » Ich warte draußen, du lehnst die Tür nur an und erzählst mir durch den Spalt, durch den ich natürlich nicht schauen werde, was passiert ist. «
    So machten wir es. Anfangs hatte ich Sorge, dass Nick uns hören könnte, doch abgesehen davon, dass ich nicht allzu laut sprach, was hätte das schon gemacht? Ich hatte ihm gestern von Hugh erzählt. Wenn er mitbekam, wie ich mit meinem persönlichen Hausgeist sprach, war das weit weniger peinlich, als wenn er mich bei einem Selbstgespräch ertappt hätte.
    Bis ich umgezogen war, kannte Hugh die ganze Geschichte. Er erwartete mich auf dem Gang und sah mich nachdenklich an.
    » Sieht so aus, als könntest du einen Aufpasser brauchen. «
    Ich schlüpfte in meine Flip-Flops und schob mein Handy in die Hosentasche. » Nick hat seine Sache bisher ziemlich gut gemacht. « Definitiv nahm er meine Sicherheit ernst.
    » Nimm’s mir nicht übel, Süße, aber ich dachte dabei nicht an Mr Designerklamotte, sondern eher an einen etwas heldenhafteren Kerl. «
    » Ich fürchte, die sind alle im Urlaub. «
    » Nicht alle. « Er salutierte zackig, wobei das blaue Leuchten in Wellen über die Wände zuckte. » Held Hugh Stetson meldet sich zum Dienst. Falls du mich suchst– ich patrouilliere draußen und observiere. «
    Mit diesen Worten löste er sich vor meinen Augen auf und verschwand.

33
    Ich hatte damit gerechnet, dass Nick in die Küche oder ins Wohnzimmer gegangen war. Stattdessen fand ich ihn im Garten, wo er mit seinen zweifelsohne sauteuren Designerjeans am Ufer unseres Miniteichs im Gras saß. Nick Wolfe saß im Gras! Aber es kam noch besser: Er hatte Schuhe und Socken ausgezogen, die Beine seiner Jeans bis zu den Knien hochgekrempelt und ließ seine Füße ins Wasser hängen.
    Ich setzte mich neben ihn, streifte meine Flip-Flops ab und tauchte meine Beine ebenfalls ins Wasser. Die Abkühlung war genau das Richtige.
    » Als du die Tür nicht geöffnet hast, habe ich mir Sorgen gemacht. «
    » Ich hab mich doch schon entschuldigt. « Meine Worte mochten brummig klingen, in Wahrheit allerdings war ich zerknirscht, dass er vollkommen umsonst Angst um mich gehabt hatte. Trotzdem… » Ich kann mich nicht ewig verstecken. «
    » Ewig? « , schnappte er. » Dieser Angriff ist gerade mal 24 Stunden her! «
    » Was soll ich denn machen, Nick? Was ich der Polizei über diesen Kerl erzählen kann, also der Teil, der mich nicht gleich in die Klapsmühle bringt, reicht wohl kaum für ein Zeugenschutzprogramm. Dafür spendieren sie mir nicht mal Personenschutz. Er wollte, dass ich ihn ansehe! Buhu, das klingt ja wirklich lebensgefährlich, wenn man das jemandem erzählt. « Ganz besonders, ohne dabei das Bild erwähnen zu können, das Craig ebenfalls mit dem Farblosen in Verbindung brachte. » Ich kann mich nicht die nächsten Wochen und Monate hier verkriechen und mein Leben auf Eis legen. «
    » Du kannst aber auch nicht herumlaufen und darauf warten, dass er dich wirklich angreift, damit du der Polizei etwas vorweisen kannst. « Er seufzte. » Ich weiß auch nicht, was wir machen können. Aber irgendetwas müssen wir uns einfallen lassen. «
    Vorgestern mochten wir beschlossen haben zusammenzuarbeiten, aber erst die gestrigen Ereignisse hatten uns zu einem Team gemacht. Aus zwei Ichs war ein Wir geworden. Das war so erstaunlich, dass alles andere daneben verblasste. Na ja, fast– wenn es nicht so beängstigend gewesen wäre.
    Einen kleinen Lichtblick gab es immerhin. » Vielleicht bin ich nicht in so großer Gefahr, wie du denkst. « Nick setzte zu einem Widerspruch an, doch ich hob die Hand. Das ließ ihn tatsächlich innehalten. » Im Augenblick ist Hugh draußen unterwegs und hält die Augen nach verdächtigen Leuten offen. Wenn er das weiterhin macht, könnte ich mich frei bewegen. Er könnte jeden Ort abchecken, bevor ich hingehe, und Wache schieben, solange ich dort bin. «
    Nick dachte einen Moment nach. » Es wäre zumindest ein gewisser Schutz « , sagte er dann. »

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