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Daemonenblut

Daemonenblut

Titel: Daemonenblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brigitte Melzer
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haben, aber zu meinen Bedingungen. » Wie wäre es, wenn wir stattdessen den Grill anwerfen? «
    » Hört sich gut an. «
    Wir holten den Grill aus dem Gartenschuppen, und während Nick ihn anheizte, durchforstete ich den Kühlschrank nach brauchbaren Sachen. Wir hatten zwar keine Steaks, dafür aber mehr als genug Würstchen. Dazu machte ich Knoblauchbrote und Salat.
    » Kaum zu glauben « , sagte Nick, als wir uns mit den ersten Würstchen und zwei Gläsern Cola unter den Apfelbaum setzten. » Das habe ich nicht mehr gemacht, seit ich elf oder zwölf war. «
    » Und dann vermutlich nur bei deinen Großeltern, oder? «
    » Mein Vater hält Grillen für Zeitverschwendung, sofern es nicht im Rahmen einer Gartenparty bei wichtigen Leuten stattfindet und sich ein Caterer um das Essen kümmert. «
    Nachdem wir gegessen und alles aufgeräumt hatten, kehrten wir an den Teich zurück. Wir saßen so dicht nebeneinander, dass sich unsere Arme fast berührten. Nick roch nach Sonnenschein und Gras und ein wenig auch nach dem Rauch des Grills.
    » Das war besser als alles, was es im Victorian gegeben hätte « , zog er sein Resümee.
    » Besser als jeder Kaviar? «
    Er nickte.
    » Hummer? «
    Wieder ein Nicken.
    » Was ist mit geräuchertem Lachs? «
    » Kann nicht gegen deinen Salat anstinken. «
    Seine Wortwahl entlockte mir ein Grinsen. » Wenn der Lachs nur alt genug ist, könnte er das vielleicht. «
    Eine Weile saßen wir still da und beobachteten, wie die einzelne Seerose auf dem Teich vor sich hindümpelte. Es war eine angenehme Stille, die fast schon etwas Vertrautes an sich hatte. Auf jeden Fall war es friedlich. Wir waren friedlich.
    » Was du gestern im Auto erzählt hast « , nahm ich den Faden wieder auf, den er gestern so abrupt durchtrennt hatte. » Du hast die ganze Zeit von den Plänen deines Vaters geredet, aber du hast nicht gesagt, was du eigentlich willst. «
    » Mein Leben ist so fest verplant, dass ich nie wirklich darüber nachgedacht habe. «
    » Das solltest du aber. «
    » Du klingst schon wie Paul. «
    Ich schenkte ihm mein schönstes Siehst du!- Lächeln. » Wenn ich nicht die Einzige bin, die das sagt, wird wohl was dran sein. «
    » Vermutlich hast du recht « , räumte er ein. » Die Wahrheit ist, dass ich ziemlich genau weiß, was ich will. «
    Er erzählte davon, dass er durchaus einmal die Firma übernehmen wollte, dass ihm die Arbeit dort Spaß machte, er das Geschäft aber nicht bei seinem Vater, sondern anderswo lernen wolle. » Irgendwo, wo ich mich hocharbeiten kann und beweisen muss, dass ich mehr vorzuweisen habe als eine Blutsverwandtschaft zum Firmeninhaber. «
    » Das klingt doch gut. «
    » Allerdings dürfte es schwierig werden, das meinem Vater beizubringen. Er wird sauer sein. Verdammt sauer. Aber ich glaube, er wird es schlucken. Immerhin habe ich ja vor, in seine Fußstapfen zu treten– nur eben auf einem etwas anderen Weg, als er sich das vorstellt. « Plötzlich grinste er. » Aber eines wird ihn auf die Palme treiben. «
    » Und das wäre? «
    » Ich werde wieder Hockey spielen. Das wird ihm nicht gefallen. « Plötzlich hellte sich seine Miene auf. » Aber hey, was kann er schon dagegen tun? Ich bin volljährig. Und wenn ich nicht mehr in seiner Firma arbeite, sondern meine Praktika anderswo mache, kann er mich auch da nicht mehr einspannen. «
    » Warum habe ich das Gefühl, dass es in eurem Marmorpalast demnächst ziemlich laut zugehen wird? «
    Nick verzog das Gesicht. » Das wird es wohl. Aber ich schätze, meine Zukunft sollte mir das wert sein. «
    Auf jeden Fall! » Aber du machst das jetzt hoffentlich nicht, weil ich dich irgendwie dazu angestiftet habe. «
    » Nein, keine Angst. Ich bin schon eine ganze Weile unzufrieden. Es wird höchste Zeit, dass sich etwas ändert. «
    Solange er meinetwegen nicht enterbt wurde, konnte ich damit leben. Außerdem hatte ich ihn ja nur mit der Nase auf etwas gestoßen, über das er offensichtlich schon viel länger nachdachte. » Aber ich bin nicht schuld, wenn ihr euch gegenseitig die Augen auskratzt. «
    » Wir sind keine Mädchen, Riley. Wir kratzen nicht. «
    Ich stieß ihn in die Seite. » Du weißt, was ich meine. «
    » Ja, ich weiß. « Er seufzte. » Ich konnte noch nie sonderlich gut mit meinem Vater. Er kann ziemlich hart sein. Und kalt. Für ihn zählt nur die Firma, alles andere ist ihm egal. «
    » Das glaube ich nicht. Vermutlich hat er sich immer Gedanken darüber gemacht, wie er dir und deiner Mom ein gutes Leben

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