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Daemonenblut

Daemonenblut

Titel: Daemonenblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brigitte Melzer
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Blonden zu hören. Doch so schnell der Gedanke gekommen war, so schnell war er auch wieder fort, und eine Sekunde später wusste ich nicht einmal mehr, warum ich das überhaupt gedacht hatte.
    » So ist es gut. « Die Stimme war jetzt nicht mehr nur in meinem Kopf. Ich sah das Gesicht des Blonden, sah, wie sich seine Lippen bewegten. Dann richtete ich den Blick auf seine Augen.
    In mir kribbelte es. Kein angenehmes Kribbeln, wie ich es bei Nick verspürte, sondern ein schmerzhaftes. Ein kleiner Teil von mir ahnte, dass es ein Fehler war, ihn anzusehen, trotzdem konnte ich nicht anders.
    » Du wirst mit mir kommen. « Das Prickeln wurde mit jedem Wort stärker, es fühlte sich an, als würde jemand Strom durch meinen Körper leiten und dabei den Saft immer weiter aufdrehen. » Keine Gegenwehr. Keine Fragen. Du folgst meinem Befehl. «
    Es tat weh! Unglaublich weh!
    Der Schmerz war so schlimm, dass ich mich nicht länger auf seine Worte konzentrieren konnte. Ich wollteihm zuhören, mein Verstand wusste, dass ich es tun musste. Aber mein Körper verweigerte sich mir. Das Blut rauschte in meinen Ohren, mein Herz donnerte so heftig in meiner Brust, dass ich nichts anderes mehr hörte. Die Adern hinter meinen Schläfen pochten und eine Welle des Schmerzes raste durch meinen Kopf.
    Und plötzlich wusste ich es: Genau das war auch Craig passiert. Er mochte an einer Gehirnblutung gestorben sein, aber das hier war der Auslöser gewesen.
    Was auch immer dieser Mann mit mir machte, in ein paar Sekunden würde eine Ader in meinem Kopf platzen, und dann würde auch ich in einem Kühlfach in der Leichenhalle landen.
    Die Lippen des Blonden bewegten sich noch immer, doch seine Stimme drang nicht mehr zu mir durch.
    Ein scharfer Schmerz in meinem Kopf riss mich endgültig aus meiner Trance. Ich starrte dem Mann noch immer in die Augen, doch der Bann war gebrochen.
    Mit einem Ruck riss ich mein Knie nach oben. Er reagierte blitzschnell, drehte sich weg, bevor ihn mein Tritt zwischen den Beinen treffen konnte. Ich hatte mein Ziel verfehlt, doch für einen Moment lockerte sich sein Griff. Mit aller Kraft stieß ich ihn von mir und sprang zur Seite, auf den Durchgang zum Laden zu.
    » Lauf! « , schrie Madame hinter mir.
    Auf dem Weg zur Tür sah ich mich noch einmal um. Madame war dem Kerl in den Rücken gesprungen und hatte ihm die Arme um den Hals geschlungen. Das Letzte, das ich sah, bevor der Durchgang aus meinem Sichtfeld verschwand, war, wie der Blonde ein paar schnelle Schritte rückwärts machte, auf die Wand zu.
    Ich hörte Madames dumpfes Stöhnen. Dann hatte ich die Tür erreicht und riss sie auf. Die Glöckchen darüber bimmelten schrill.
    » Bleib stehen! «
    Der Blonde hatte Madame abgeschüttelt und war jetzt wieder hinter mir her. Ich stürmte nach draußen. Wenn ich es bis zur Hauptstraße schaffte, war ich in Sicherheit. Er würde es nicht wagen, mich vor all den Leuten, die dort unterwegs waren, anzugreifen! Allerdings musste ich erst einmal so weit kommen. Auch wenn ich mich nicht umsah, wusste ich, dass er noch immer hinter mir her war. Ich hörte seine Schritte, unter die sich wütende Flüche mischten.
    Fluch nur weiter, dachte ich. Vielleicht geht dir ja die Puste aus.
    Dummerweise schien er gut in Form zu sein, denn statt zurückzufallen, wurden die Schritte hinter mir lauter.

36
    Nick trat das Gaspedal durch, bis der Motor aufheulte. Riley würde ihm die Hölle heiß machen, wenn sie mitbekäme, mit welchem Tempo er die Straßen entlangraste. Andererseits war sie der Grund für sein Rasen.
    Er hatte gewusst, dass sie nicht auf ihn hören würde!
    Verflucht, er hätte wie verabredet gleich nach der Beerdigung zu ihr fahren sollen. Dann aber hatte er den Farblosen entdeckt, der im Schatten eines Baumes stand und das Begräbnis aus sicherer Entfernung beobachtete. Nick, der sich ebenso abseits gehalten und das Geschehen im Schutz einer Mauer verfolgt hatte, war unbemerkt geblieben.
    Adam war nicht aufgetaucht, und spätestens, als Nick den Farblosen sah, war er sicher gewesen, dass er auch nicht mehr kommen würde. Ab da hatte seine Aufmerksamkeit dem Mann gehört, dessen Blick die anwesenden Trauergäste ebenso scannte, wie Nick es zuvor getan hatte. Als sich die Versammlung am Grab auflöste, zog sich der Farblose zurück.
    Nick heftete sich an seine Fersen. Zum Glück parkte er nicht weit von ihm entfernt, sodass er nicht Gefahr lief, ihn aus den Augen zu verlieren. Er zwang sich, Abstand zu halten, und rief

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