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Daemonenblut

Daemonenblut

Titel: Daemonenblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brigitte Melzer
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sich immer wieder ins Gedächtnis, dass der Kerl ihn keinesfalls zu Gesicht bekommen durfte. Nach ihrem Zusammenstoß im Krankenhaus, würde er Nick vermutlich wiedererkennen und verschwinden. Oder angreifen.
    Auf den Straßen war es leichter, ihm zu folgen. Der Cayenne war auffällig genug, sodass Nick auch mit ausreichend Sicherheitsabstand nicht Gefahr lief, abgehängt zu werden.
    Der Farblose führte ihn geradewegs nach Camden, wo er seinen Wagen schließlich vor einem Eckgrundstück in der Elsworthy Road abstellte. Demselben Grundstück, das Nick zusammen mit Riley unter die Lupe genommen hatte, ehe sie ins Leichenschauhaus gerufen worden waren. Das Haus von Ulysses Thorne.
    Nick parkte den Aston Martin an einer Ecke und behielt das Haus im Auge. Eine Weile wartete er, ob der Farblose wieder herauskäme oder ob es ihm vielleicht sogar gelänge, einen Blick auf diesen ominösen Thorne zu erhaschen. Die letzte Person aus Adams Terminkalender, die ihn offensichtlich gesehen hatte.
    Wenn er etwas mit Adams Verschwinden zu tun hatte, warum hatte er dann am Telefon zugegeben, ihn gesehen zu haben? Wäre es nicht besser gewesen zu behaupten, er wäre gar nicht erst aufgetaucht? Dieser Thorne musste sich verdammt sicher sein, dass ihn niemand mit Adams Verschwinden in Verbindung bringen würde.
    Er beobachtete das Anwesen seit einer Stunde, als Riley anrief. Er war so von seiner Entdeckung gefangen gewesen, dass er das Treffen mit Madame vollkommen vergessen hatte. Das hier war ohnehin wichtiger. Mit dem Medium konnten sie sich auch morgen noch treffen. Nach dem kurzen Telefonat beobachtete er das Haus noch eine Weile. Als sich nach einer weiteren Stunde immer noch nichts tat, entschloss er sich, einen genaueren Blick zu riskieren.
    Im Schutz der Dunkelheit verließ er seinen Wagen und näherte sich der Mauer, als ein Piepton den Eingang einer SMS verkündete. Verflucht! Um ein Haar hätte er sich mit eingeschaltetem Smartphone dem Haus genähert. Dabei hatte Riley ihn schon beim letzten Mal darauf hingewiesen, dass er es bei einem Einbruchsversuch besser ausschalten sollte.
    Er zog es aus der Tasche, um es auszuschalten, als er sah, dass die Nachricht von Riley war. Rasch überflog er die Zeilen.
    Nicht einmal eine Minute später saß er in seinem Wagen und raste los. Er schaffte es in Rekordzeit zur Oxford Street, die um diese Uhrzeit glücklicherweise für den Verkehr freigegeben war. Mit quietschenden Reifen schoss er um die Kurve und bog in die Museum Street.
    Da sah er sie.
    Riley rannte in seine Richtung, einen blonden Mann dicht auf den Fersen. Nick hupte und trat noch einmal das Gaspedal durch, nur um auf ihrer Höhe eine Vollbremsung einzulegen. Sofort beugte er sich zur Seite und stieß die Beifahrertür auf.
    » Schnell! Steig ein! «
    Riley sprang in den Wagen. Sie hatte die Tür noch nicht ganz geschlossen, da gab Nick erneut Gas. Im Rückspiegel sah er noch, wie der Blonde stehen blieb und ihnen hinterherstarrte. Dann waren sie um die Kurve und der Mann außer Sicht.
    » Bist du verletzt? «
    » Nein, ich bin okay. « Riley keuchte vor Anstrengung, und statt noch mehr zu sagen, zog sie ihr Handy aus der Tasche und wählte eine Nummer.
    » Hallo, Polizei? « , hörte Nick sie sagen. » Sie müssen sofort zum Hexenkessel in die Museum Street kommen. Die Ladeninhaberin wird von einem Einbrecher angegriffen! Beeilen Sie sich! « Sie legte auf, ließ den Kopf gegen die Nackenstütze sinken und schloss die Augen.
    Nick kämpfte den Impuls nieder, sie mit Fragen zu überschütten. Dieser Kerl, der sie verfolgt hatte. Der Anruf bei der Polizei. Ein Einbrecher, der Madame angriff? Er wollte sie tausend Dinge fragen, aber das war nicht der richtige Zeitpunkt. Alles, was ihn für den Moment interessierte, war, dass Riley in Ordnung war.
    Er war wütend. Stinksauer. Auf sich selbst, dass er nicht sofort auf die Idee gekommen war, dass Riley natürlich zu dem Treffen gehen würde. Und auf Riley, weil sie nicht auf ihn gehört hatte. Wie konnte sie so unvorsichtig sein! Er würde ihr was erzählen! Wenn er mit ihr fertig war, würde sie keinen Schritt mehr wagen, ohne ihn vorher um Erlaubnis zu fragen!
    Fünfzehn Minuten später stellte er den Wagen vor ihrem Haus ab und folgte ihr mit zornigen Schritten nach drinnen. Im Flur blieb sie stehen und drehte sich zu ihm um.
    » Ich schätze, du bist ziemlich sauer. « Sie wirkte ehrlich zerknirscht. » Okay, leg los. Zerreiß mich in der Luft. «
    Er machte einen Schritt

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