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Daemonenblut

Daemonenblut

Titel: Daemonenblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brigitte Melzer
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ausquetschen. «
    Wieder knackte es, dann war Serena wieder dran.
    » Riley? Bist du noch dran oder hat er dich in die Flucht geschlagen? «
    » Nein, er war nett. «
    » Hör mal, wir müssen jetzt los. Heute ist Familienabend und Mom hat schon zweimal nach uns gerufen « , sagte sie. » Lass das alles noch mal in Ruhe sacken. Wenn du noch Fragen hast, oder mit mir oder Örks, dem Angeber, reden willst– Pepper soll dir meine Nummer geben. «
    » Danke. «
    » Jederzeit. Bis bald. «
    Nachdem Serena die Verbindung beendet hatte, gab ich Pepper das Handy zurück. » Ihre Nummer? « , fragte sie, und als ich nickte, schickte sie sie mir per SMS .
    » Es gibt gar keinen Stalker, oder? «
    Ich schüttelte den Kopf. » Nein. Aber es gibt jemanden, der mich verfolgt. Wegen dem, was ich bin. Allerdings habe ich das alles auch erst herausgefunden. «
    Zu meinem Erstaunen bohrte Pepper nicht weiter nach. Wahrscheinlich sah ich so erbärmlich aus, dass sie sich nicht traute, mich weiter auszuquetschen. Wenn die Sache vorbei war, würde ich ihr alles erzählen. Im Moment allerdings war ich einfach nur froh, dass sie da war. Und dass sie es geschafft hatte, dass ich mich nicht länger wie ein Monster fühlte. Aber auch wenn ich mich besser fühlte, nach Hause wollte ich im Moment nicht. Dafür quälte es mich noch zu sehr, dass Dad das all die Jahre vor mir geheim gehalten hatte. Ich brauchte Zeit, bevor ich ihm wieder gegenübertreten konnte. Deshalb rief ich Nick an und bat ihn, mich bei Pepper abzuholen. Ich sagte ihm, dass ich mich mit Dad gestritten hatte, und fragte, ob ich zu ihm kommen könne. Er stimmte sofort zu.
    » Dieser Nick « , begann Pepper, sobald ich aufgelegt hatte. » Das ist aber nicht der Lackaffe, oder? «
    Ich unterdrückte ein Lächeln. » Doch, genau der. «
    » Wahnsinn! Seid ihr zusammen, oder was? «
    Wohl eher oder was. Wenn Nick erfuhr, was ich heute erfahren hatte, würde er nichts mehr von mir wissen wollen. Obwohl ich ihn erst seit wenigen Tagen kannte, tat der Gedanke, ihn zu verlieren, erstaunlich weh. » Du darfst ihm nichts von dieser Dämonensache sagen, versprich mir das, Pepper! «
    Sie machte eine Geste, als würde sie ihren Mund verschließen. Dann deutete sie auf ihre Lippen. » Versiegelt. «
    Ich konnte ihr im Moment nicht von den Bewahrern und von Madame erzählen, allein schon, um sie nicht als Mitwisserin unabsichtlich in Gefahr zu bringen, aber es gab keinen Grund, nicht über Hugh zu sprechen. Also erzählte ich ihr von meiner ersten Beschwörung und dem Ergebnis. Als ich das vor ein paar Tagen im Laden versucht hatte, hatte sie noch gedacht, ich würde sie veralbern. Dieses Mal glaubte sie mir. Und sie konnte gar nicht genug von meinen Geschichten über Hugh bekommen, den sie als » fast so gut wie Sergej Darkov « bezeichnete.
    Als Nick mir eine SMS schickte, dass er vor dem Haus wartete, umarmte ich Pepper zum Abschied. Dass sie dabei nicht zögerte und keine Angst zu haben schien, mir nah zu kommen, ließ mich hoffen, dass ich vielleicht doch lernen könnte, damit zu leben.
    » Du hast ein normales Herz, keinen Herzstein « , sagte Pepper. » Sonst könntest du so weit weg von den Toren gar nicht überleben. Der menschliche Anteil in dir überwiegt. Schau mal in den Spiegel. Das einzig Dämonische an dir sind ein wenig Blut und ein paar schräge Fähigkeiten. « Sie kam einen Schritt näher und senkte die Stimme. » Verrat es niemandem, aber ich kann mit den Ohren wackeln. Ich habe mich nur noch nicht getraut, Cale zu fragen, zu welcher Rasse ich damit gehöre. «
    Um ihre Worte zu unterstreichen, wackelte sie tatsächlich mit den Ohren.
    » Da musst du ihn gar nicht fragen, die Rasse kenne sogar ich. Definitiv ein Dämonicus Verrücktus– und eine gute Freundin. «

41
    Nick schloss die Tür zu seinem Zimmer hinter uns. Während der Fahrt hatte er die meiste Zeit geschwiegen, mich nur einmal gefragt, ob alles in Ordnung war, was ich nur mit einem Nicken beantworten konnte, so groß war der Kloß in meinem Hals gewesen.
    » Okay « , sagte er jetzt. » Raus mit der Sprache. Was ist passiert? «
    » Was meinst du? « Wo soll ich anfangen? Wie sollte ich ihm auch nur ansatzweise erklären, was geschehen war.
    » Du siehst aus, als hättest du nicht nur einen Geist gesehen. Was hat dein Dad dir erzählt, dass du so grün um die Nase bist? «
    In diesem Moment wurde mir klar, dass ich nicht schweigen konnte. Ich konnte das einfach nicht für mich behalten. Es wäre falsch.

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