Dämonendämmerung - Die Auserwählte (German Edition)
darüber sprechen.“
„Es sieht so aus, als ob die Zeitung vielleicht verkauft werden soll.“
„Was wollt ihr mehr? Ihr solltet euch darüber freuen. Das ist das Beste was euch passieren kann.“
„Und warum?“
„Dann hört dieses ewige Hin und Her auf. Und ihr wisst endlich woran ihr seid. Sieh es einfach als Chance zu einem Neuanfang“, er machte eine Pause, „Hast du eine Ahnung, wer sich für den Laden interessiert?“
„Ein Typ aus Frankfurt. Er heißt Thomas Heyder. Ich hab mal ein bisschen gegoogelt. Er hat eine Softwarefirma, verlegt ein paar esoterische Magazine und hat einen Faible für antike Beschwörungsbücher. Obendrein fährt er in einem Auto herum, für das du bei uns in der Gegend locker ein Einfamilienhaus bekommen würdest.“
Die Bedienung brachte für Eric ein weiteres Kännchen Kaffee und für Doro die heiße Schokolade.
„Klingt doch interessant“, sagte Eric, nachdem die Kellnerin den Tisch verlassen hatte.
„Ja, mag sein, aber…“, Doro kam ins Stocken, denn sie entdeckte Alexander Maar. Während die Bedienung die Getränke gebracht hatte, musste er am Nebentisch Platz genommen haben. Er saß hinter Eric und somit direkt in ihrem Blickfeld. Gerade bestellte er bei der Schwarzhaarigen. Die junge Frau lächelte ihm zu und verschwand im Gastraum des Cafés. Maar sah auf die Straße hinaus. Entweder hatte er sie tatsächlich noch nicht bemerkt oder beschlossen, sie erneut zu ignorieren.
Doro fuhr fort: „Aber noch ist nichts Spruchreif. Sattmann hat die Belegschaft zu einer Betriebsversammlung eingeladen. Anscheinend erfahren wir da mehr.“
Maar bewegte den Kopf in ihre Richtung. Für den Bruchteil einer Sekunde trafen sich ihre Blicke.
„Warte es einfach ab. Ich habe jedenfalls keinen schlechten Eindruck von ihm“, entgegnete Eric.
„Von Heyder? Du kennst ihn?“, fragte sie, während sie versuchte, Maars forschenden grüngoldenen Augen auszuweichen, die weiterhin auf sie gerichtet waren.
„Ja. Er hat vor ein paar Tagen ein Pony für seine Nichte bei mir angesehen. Wir sind ins Gespräch gekommen und bei der Gelegenheit hat er mir erzählt, dass er den alten Waldhof in der Nähe der Reitschule gekauft hat.“
„Ach so“, antwortete sie beiläufig. Ihre volle Aufmerksamkeit gehörte Alexander Maar. Seit er sie entdeckt hatte, sah er sie unentwegt an. In diesem Moment schenkte er ihr ein charmantes Lächeln.
„Ich denke, er wird sich wohl kaum einen so großen Hof zulegen, wenn er nicht vor hat, sich hier niederzulassen… Doro, hörst du mir überhaupt zu?“, fragte Eric.
Sie zuckte zusammen. „Natürlich. Ich war nur kurz abgelenkt. Am Nebentisch sitzt ein Bekannter.“
Maar stand auf und kam an ihren Tisch. Er grüßte Eric mit einen lakonischen „Hallo“, dann reichte er Doro die Hand.
„Wie ich sehe, sind Sie am Freitag noch gut nach Hause gekommen.“
„Ja, danke. Möchten Sie sich nicht zu uns setzen?“
„Gern“, folgte Maar der unerwarteten Einladung und nahm neben ihr Platz.
Doro war Erics musternder Blick nicht entgangen. „Eric, das ist Alexander Maar“, stellte sie den Neuling vor.
„Angenehm. Ich heiße Eric Tanner. Die junge Dame neben Ihnen ist meine Ziehtochter. Darf ich fragen, woher Sie Dorothea kennen?“
„Sie hat einen Bericht über mich geschrieben.“ Maar lächelte spröde. „Und vor ein paar Tagen hat sie sich im Nebel verlaufen und ist bei mir in der Mühle gelandet. Beantwortet das Ihre Frage, Herr Tanner?“
Um Erics Mundwinkel formte sich ein bitterer Zug, der sein hageres Gesicht noch härter wirken ließ.
„Von welcher Mühle sprechen Sie?“, wollte Eric wissen.
Doro kam Maars Antwort zuvor. „Herr Maar ist Historiker und wohnt in der Steinach-Mühle.“
Eric richtete seinen Oberkörper zu voller Größe auf. Ihm war anzusehen, dass er Maar nicht mochte. „Da haben Sie sich aber einen ungewöhnlichen Wohnort ausgesucht.“
Je mehr Erics Anspannung wuchs, desto lässiger wurde Maar. Im Moment beherrschte er die Situation. „Warum ungewöhnlich? Weil es anscheinend ein Ort ist, an dem sich böse Geister tummeln. Glauben Sie an so etwas, Herr Tanner?“
„Tun Sie es?“
Maar lächelte kühl. „Ich lebe vom Glauben an die dunkle Seite. Wenn ich es in engen Grenzen betrachte, hängt meine Existenz vom Bösen ab. Und wie steht es mit Ihrem Glauben an das Böse?“
Erics Lippen zogen sich zu schmalen Strichen zusammen. „Ich habe in meinem Leben schon viele Facetten von Böse erlebt.“
„Daran
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